Hier wird Teamplay noch klein geschrieben


Interview mit October Falls
Dark Folk Metal aus Finnland - Helsinki
OCTOBER FALLS kommen aus Finnland und veröffentlichten vor kurzem die EP „The Streams Of The End“. Da ich von der darauf gebotenen Musik mehr als begeistert war, nahm ich das Angebot von Debemur Morti Productions, ein Interview mit Mikko, dem Mann, der hinter OCTOBER FALLS steht, zu machen, dankend an. Wir plauderten ein wenig über Vergangenheit und Zukunft von OCTOBER FALLS und natürlich über das aktuelle Album „The Streams Of The End“. Wer mehr über dieses Album erfahren will, sollte auch mal das Review über selbiges lesen!

Hallo Mikko! Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst, meine Fragen zu beantworten! Zuerst einmal möchte ich Dir zu deiner aktuellen EP gratulieren! Die Musik darauf ist wirklich traumhaft schön!


Hallo! Vielen Dank! Es freut mich zu hören, dass Dir das Album gefällt!

Wie lange hast Du an dem Material für das Album geschrieben? Die Alben davor wurden ja komplett mit akustischen Instrumenten eingespielt. Wie kam es zu der Kurskorrektur, ein Album mit elektrischen Gitarren zu veröffentlichen?

Normalerweise komponiere ich verschiedene akustische Themen und kreiere daraus später vollwertige Songs. Somit ist es für mich sehr schwer, zu sagen, wie lange ich gebraucht habe, um das Songmaterial für das ganze Album - oder besser Mini Album - zu komponieren. Ich bin nicht wirklich kreativ oder zumindest nicht so kreativ, wie es heutzutage vielleicht erscheinen mag. Ich würde mal behaupten, dass ich für das Schreiben der Lieder für ein Album etwa ein Jahr benötige. Doch dieses Jahr kamen zwei Mini Alben dabei heraus und die nächste Full Length Veröffentlichung ist auch schon fertig. Aber ich muss dazu sagen, dass das Material von „The Streams Of The End“ bereits 2006 fertig gestellt war. Die Veröffentlichungen haben sich einfach angestaut und das ist auch schon der Grund, warum soviel Material in solch einer kurzen Zeit veröffentlicht wird.
Der Grund für den Stilwechsel ist schnell erklärt. Ich wollte in eine harschere Richtung gehen und die Musik dabei nicht auf die rein akustische Instrumentierung limitieren. Wie dem auch sei, die zweite Veröffentlichung für dieses Jahr mit dem Namen „Sarastus“ wird wieder rein akustischer Natur sein. Ich tat dies sehr spontan und wollte, dass es zwischen den zwei härteren Veröffentlichungen, „The Streams Of The End“ und dem nächsten Full Length Album „The Womb Of Primordial Nature“, herauskommt. Dies wird hoffentlich Anfang 2008 der Fall sein!

Woher nimmst Du Dein Inspiration? Kannst Du mir etwas über den Entstehungsprozess eines Songs sagen?

Meine Inspiration entnehme ich der Natur, dem kulturellen Erbe und dem Interesse für verschiedene Charaktere und Ereignisse der Geschichte. Wie ich schon kurz erklärt habe, setzt sich das Material aus verschiedenen musikalischen Themen zusammen, die ich über die Jahre kreiert habe. Diese passten besser zu einer härteren Ausrichtung der Musik. So arrangierte ich sie um, passend zu dem härteren Zugang. Ich wollte die Musik nicht künstlich akustisch halten, nur um diesem Schema „Rein akustisch“ zu entsprechen. Wenn ich denke, dass etwas besser mit einem Schlagzeug, verzerrten Gitarren und kreischendem Gesang funktioniert, wird es auch so umgesetzt.

Von welchen Bands wurdest Du maßgeblich beeinflusst? Welche Bands und Musikstile hörst Du Dir heutzutage privat an?

Ich denke, die Bands, welche mich am ehesten und offensichtlichsten beeinflusst haben, sind ULVER, alte BORKNAGAR, alte BEHEMOTH, DRUDKH, EMPYRIUM und GORGOROTH. Ich höre vornehmlich Black und Pagan Metal wie etwa PRIMORDIAL, HATE FOREST, DISSECTION, TRELLDOM…die Liste ist endlos. Ich mag aber auch softere Bands wie beispielsweise TENHI oder alte MORTIIS

Seit wann machst Du Musik?

Ich spiele Gitarre seit nunmehr sechzehn Jahren und im Grunde genommen komponierte ich von Beginn an eigene Songs. Heutzutage übe ich kaum noch. Ich spiele nur, wenn Musik erschaffe oder neues Material aufnehme.

Kannst Du mir etwas über die Texte auf “The Streams Of The End” erzählen? Wie wichtig sind die Texte für Dich persönlich?

Die Texte auf „The Streams Of The End“ drehen sich hauptsächlich um die Einsamkeit der Natur, das heidnischen Erbe und die nordischen Lande. Für mich sind die Texte ein enorm wichtiger Bestandteil der Musik und ich möchte sie nur veröffentlichen, wenn ich auch hundertprozentig zufrieden damit bin! Da sich unter den Texten auf „The Streams Of The End“ einige grammatikalische Fehler befanden, wurden sie nicht abgedruckt. Allerdings gebe ich sie an Leute, die danach fragen. Die Texte für „The Womb Of Primordial Nature“ sind schon fertig gestellt und werden dieses Mal auch abgedruckt.

OCTOBER FALLS ist eine Ein Mann Band mit Gastmusikern. Konntest du keine geeigneten Leute finden, die dieselben Ziele und Träume verwirklichen wollten wie Du? Oder bist Du einfach kein Team-Player?

Am Anfang benötigte Ich niemand anderes und auch heute ist dem noch so, wenn ich rein akustisches Material aufnehme. Doch für die härteren Sachen benötigte ich zumindest einmal einen Schlagzeuger! Der Einsatz eines echten Schlagzeugers ist der einzige Weg, die richtige Atmosphäre für diese Art von Musik zu erzielen. Zudem bin ich auch wahrlich kein Team-Player. Ich hasse es, Kompromisse einzugehen. So bleibt die Entscheidungsgewalt ganz allein bei mir und ich nehme mir Session Musiker zur Seite, wenn ich sie benötige.

Was können wir von OCTOBER FALLS für die Zukunft erwarten? Wie wird Deine musikalische Ausrichtung aussehen?

Wie ich ja bereits erwähnte, wird das nächste Mini Album „Sarastus“ heißen und rein akustischer Natur sein. Doch das nächste vollwertige Album mit dem Namen „The Womb Of Primordial Nature“ wird den musikalischen Pfad von „The Streams Of The End“ wieder aufgreifen, allerdings in einem besser produzierten Soundgewand. Damit meine ich, dass der Sound im Allgemeinen klarer sein wird, aber weit davon entfernt ist, steril zu klingen! Der Bassist V. Metsola ist dieselbe Person, die auch schon auf „The Streams Of The End“ zu hören war. Doch dieses Mal wird das Schlagzeug von Marko Tarvonen von MOONSORROW eingespielt werden und ich könnte nicht glücklicher über diesen Verlauf sein! Wie es musikalisch nach diesem Album weitergehen wird, ist noch ungewiss.

“The Streams of the End” ist auch auf Vinyl erhätlich. War das Deine Idee? Ich frage aus dem einfachen Grund, weil ich selbst Vinylliebhaber bin und der Meinung bin, dass ein Stück Musik auf Platte viel mehr Seele besitzt als auf einer gewöhnlichen CD.

Ich will, dass jedes OCTOBER FALLS Album auf Vinyl erscheint. Als Void von Debemur Morti auch wollte, dass „The Streams Of The End“ auf Vinyl veröffentlicht werden soll, gab es da keine Fragen oder Diskussionen! Heutzutage kann beinahe jeder eine CD veröffentlichen. Es ist relativ günstig. Vinyl ist da eine ganz andere Sache. Es kostet mehr, es zu veröffentlichen, es ist mehr Arbeit, es zu vertreiben und zu verkaufen und der Punkt ist: Kleinere Bands können mit einer Vinylveröffentlichung keinen Gewinn machen. Sie können froh sein, wenn die Erlöse die Kosten decken.
Die positiven Aspekte sind natürlich der Klang und das größere Cover Artwork!

Wie würdest Du Deine Musik jemandem beschreiben, der noch nie etwas davon gehört hat!?

Es hängt stark davon ab, welche Veröffentlichung ich ihm oder ihr beschreiben will. Doch es gibt einende Elemente: Melancholisch, atmosphärisch. Dunkle akustische Musik passt ganz gut. Und für die härteren Alben fügt man einfach das Wort „Metal“ zwischen diese Wörter hinzu.

Besteht die Chance, OCTOBER FALLS live zu erleben? Vielleicht sogar hier in Deutschland?

Es gab mal einen gewissen Zeitpunkt, da dachte ich an ein akustisches Konzert mitten in einem Wald oder in einer alten Ruine. Doch dazu hätte ich Gastmusiker benötigt und eine Menge Arbeit investieren müssen. Leider wurde daraus nicht. Vielleicht eines Tages, vielleicht aber auch nicht.

Na, wenn sich das mal nicht interessant anhört! Ich hoffe, dass diese Pläne eines Tages in die Tat umgesetzt werden! Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute für die Zukunft! Ich bin schon sehr gespannt, wie die anstehenden Veröffentlichungen von OCTOBER FALLS klingen werden!

Die letzten Worte sollen die deinigen sein…

Kiitos – Thanks a lot.
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