Der Parasit Mensch, Siebensaiter und Brasilien
Interview mit Hadean
Melodic Metal aus Deutschland - Köln
Melodic Metal aus Deutschland - Köln
Es ist immer wieder schön, die Möglichkeit zu haben, interessanten Musikern ein paar Fragen stellen zu dürfen und es ist noch schöner, auch noch Antworten darauf zu bekommen. Aber am allerschönsten ist es, wenn diese nicht irgendwann einfach im elektronischen Postfach liegen, sondern sich ein Gespräch in angenehmer Atmosphäre ergibt. Eben deswegen war es ein überaus freudiger Anlass, den HADEAN-Gitarristen Nicolao Dos Santos in der altehrwürdigen Kölner Jazz-Institition "Metronom" antreffen zu dürfen, um ihm dort das ein oder andere Loch in den Bauch zu fragen.
Hallo Nicolao, schön, dass du da bist. Es wäre schön, wenn du dich und die Band einmal vorstellen würdest und uns etwas über eure Geschichte erzählen könntest.
Okay! Hallo, ich bin Nico, der Gitarrist von HADEAN. Wir haben HADEAN ungefähr 2006 gegründet. Ich habe mit unserem Schlagzeuger, dem Timmy, und Lars, dem Bassisten, schon vorher in einer Band gespielt. STORMWHISPER hießen die, das war eine Melodic Metal Band mit relativ eingängiger Musik, also kurzen Songs, Melodie, alles ein bisschen MAIDEN-mäßig. Irgendwann hatten wir dann keine Lust mehr auf diesen Stil und wollten ein bisschen mehr experimentieren, ein bisschen längere Songs spielen und ein bisschen technischer werden. Die anderen sind von der Technik her nach einiger Zeit nicht mehr mitgekommen und dann haben wir gesagt: Okay, wir lassen die ganze Sache sein und gründen eine neue Band. Und den Daniel, unseren anderen Gitarristen, haben wir dann eigentlich auf einer Party gefunden. Wir kannten uns schon voher, die Kölner Metal-Szene ist eben nicht so groß. Da kennt man sich mindesten vom Sehen her. Ich habe mit ihm ein Projekt gestartet, das war eher Thrash Metal und kranker Frickelkram und als wir dann die alte Band STORMWHISPER aufgelöst haben, haben wir ihn eben in die neue Band geholt. Er ist ein Super-Musiker und so kam das halt zustande, dass wir in der Besetzung begonnen haben, instrumentale Musik zu machen.
Wann war es jetzt genau, dass ihr euch als Band zusammengefunden habt? Es gibt nirgends im Internet, auch nicht auf eurer Seite, irgendwelche Angaben zum Gründungsdatum. Wie kommt das?
Das ist das Problem, das alles so ineinander über gegangen ist. Die alte Band, STORMWHISPER, haben wir etwa um 2000 rum gegründet und 2004 oder 2005 ging alles auseinander, aber es ist auch für uns schwer, das alles noch genau nachzuvollziehen. Wir haben damals auch nicht viel darüber nachgedacht oder irgendwas davon festgehalten. Ich denke mal, dass es etwa 2006 gewesen sein dürfte, dass wir mit der Besetzung, mit der wir jetzt spielen, wirklich losgelegt haben. Damals hatten wir lange keinen Sänger, wir hatten es mit einem anderen Sänger ausprobiert, doch das lief alles nicht so, weil wir aus vollkommen unterschiedlichen Generationen kamen. Über meine damalige Freundin sind wir dann auf unseren jetzigen Sänger Michael gekommen. Die kannte ihn und wusste, dass er vor einigen Jahren ein Tonstudio aufgebaut hat. Er hat zu der Zeit in einer anderen Band gesungen und als die sich aufgelöst hat, habe ich ihn direkt gefragt, denn ich wusste ja, er ist ein super Sänger, dazu noch ein Sänger mit Tonstudio. So kam es, dass wir begonnen haben, die Songs mit ihm gemeinsam zu erarbeiten, aber es hat sehr lange gedauert, bis wir endlich Konzerte spielen konnten. Wir hatten alle noch verschiedene andere Sachen zu tun und es gab auch mal ein Jahr, wo er gar nichts mit der Band gemacht hat und andere Projekte am Start hatte.
Wie ist das Album denn dann entstanden und wie lange habt ihr dran gearbeitet? Ihr habt ja auch keinerlei Demo-Material vorher veröffentlicht, oder?
Nein, wir haben kein offizielles Demo veröffentlicht. Zwar haben wir Demo-Material aufgenommen, aber nur Home-Recording. Das waren unsere ersten Songs, die jetzt auch auf der Platte "Parasite" drauf sind, etwa 2003. Das war in einem Jugendzentrum, in dem ich damals Zivildienst gemacht habe. Wir haben uns eingeschlossen und ein paar Songs aufgenommen, aber veröffentlicht haben wir nichts davon. Wir haben allerdings später mal eine Pre-Production gemacht, das war 2008. Da wir die Zeit und das Studio haben, haben wir auch lange daran gearbeitet, aber auch festgestellt, dass wir an den Songs noch was machen können. Deshalb haben wir dann alles noch mal von vorne angefangen und alles neu arrangiert.
Wie lange habt ihr dann dran gearbeitet?
2008 haben wir im Sommer angefangen und erschienen ist es dann im Oktober, bzw. weltweit im November 2010. Das ist schon ein sehr langer Zeitraum dazwischen, was aber auch damit zu tun hat, dass wir erst kein Label hatten – das kam erst sehr spät – die Platte war inzwischen fertig und dann kam das Label auf uns zu. Da muss man halt noch ein bisschen Zeit einplanen, bis das Album veröffentlicht werden kann, das war Anfang des Jahres nämlich schon längst fertig.
Was ich persönlich ja faszinierend finde, ist, dass ihr als Band nie zuvor etwas veröffentlicht habt, dann produziert ihr ein Album in einem wirklich tollen Sound und habt auch noch so einen großen Namen an den Reglern für euch arbeiten, nämlich Waldemar Sorychta. Wie seid ihr an den gekommen?
Das hat damit zu tun, dass wir durch unsere vielen verschiedenen musikalischen Projekte auch viele Connections miteinander verknüpfen konnten. Ich spiele auch noch in einer METALLICA-Cover-Band und mein Vorgänger dort war Christof Leim, der Chefredakteur vom Metal Hammer. Er hat eine Agentur und über diesen Weg sind wir dann an Waldemar gekommen. Da wir das Album selbst aufgenommen haben, wollten wir es dann zum Mastern in andere Hände geben, um noch ein bisschen was rauszuholen, was wir nicht hören, weil wir so lange mit dem Material gelebt haben. Dann fiel der Name Waldemar Sorychta, es fiel auch der Name Dan Swanö, wir haben uns aber gesagt, dass für die Musik der Waldemar wohl geeigneter wäre.
Du hast bei der Vorbereitung des Interviews mir gegenüber schon einmal den Begriff 'Konzeptalbum' genannt. Kannst du uns vielleicht mal erklären, was für ein Konzept hinter "Parasite" steckt?
Das wird schwierig, das kurz zu beantworten, aber ich werde mal versuchen, die Oberfläche anzukratzen. Das Album heißt "Parasite" und wir müssen letztlich nur einmal um uns herum gucken, was wir als Menschen mit der Erde anstellen. Das ist immer eine Sache gewesen, die mich interessiert hat, und ich habe dann versucht, das mit der Musik zu verbinden. Ursprünglich war alles ganz anders geplant, es sollten eigentlich nur vier Songs werden, die thematisch zusammenhängen. Das sind die Songs, die auf die verschiedenen Kapitel aufgeteilt sind. Wir haben auf der Platte die vier Elemente vertreten und die vier Elementsongs waren damals die ersten Songs und hatten mit dem Konzept gar nichts zu tun. Und dann kamen einfach eine Menge anderer Dinge dazu, die mich interessiert haben, Themen wie Umwelt und Sozialisation.
Siehst du das Ganze dann in irgendeinem Sinne auch als politisches Konzept oder ist es mehr eine theoretische, philosophische oder rein persönliche Auseinandersetzung mit diesen Themen?
Zweiteres. Politisch wollte ich kein Statement damit abgeben, außer ein wenig zu zeigen, was in der Welt so schief läuft, was wir mit der Umwelt anstellen, mit Kriegen, die geführt werden, welche Gründe das auch immer haben mag. Also eher etwas Philosophisches oder Moralisches, das damit zum Ausdruck gebracht werden soll.
Wie sieht der Prozess des Songwriting bei euch aus? Die Gitarrenfraktion ist im Sound von HADEAN ja schon sehr dominant. Und es gibt ja Bands, die eher diktatorisch organisiert sind, mit einem Menschen, der ganz klar die Fäden in der Hand hält. Andere Bands arbeiten wieder eher demokratisch. Wie ist das bei euch?
Unterschiedlich. Ganz unterschiedlich. Wobei ich allerdings sagen muss, dass die Songs von unserem Album "Parasite" ganz anders entstanden sind, als wir jetzt arbeiten. Früher haben die Songwriter, also die Musiker, die melodieführende Instrumente spielen, etwas aufgeschrieben, ein Demo aufgenommen und das herum geschickt. Dann wurde es gelernt und nicht mehr viel daran verändert, außer Kleinigkeiten. Das liegt daran, dass wir damals noch unreif waren und die Änderungen nicht zulassen wollten. Aber mittlerweile ist es so, dass wir nur noch mit Fragmenten ankommen. Ein paar Riffs oder auch einen durcharrangierten Song, der aber dann zur Diskussion gestellt wird. Der kann dann auch auseinander gerupft werden, was im Proberaum manchmal passiert. So wollen wir auch in Zukunft arbeiten. Die Kreativität der einzelnen Musiker soll nicht verschwendet werden und wir haben einfach super Leute in der Band. Wenn ich mit Daniel zusammenarbeite, der auch noch ein Akustik-Projekt hat, wo dann manchmal in 20 Minuten ganze Songs entstehen, weil die Chemie stimmt, dann will ich dieses Potenzial nicht verschwenden. Wenn ich einen Song schreibe, dann klingt der halt nach mir. Und wenn Daniel dann seinen Kram dazu packt, dann wird etwas Neues daraus, wo die Magie dann wirklich stattfindet.
Das heißt, ihr habt neues Material in der Mache?
Wir haben eine ganze Menge Material aufgeschrieben, zum Teil Demomaterial aufgenommen. Wir haben also schon mehrere Songs in der Hinterhand, die wir nur mal endgültig angehen müssten.
Einen neuen habt ihr im MTC auch live gespielt.
Ja, einen haben wir schon live präsentiert. Das war ein Song von Daniel, quasi der erste der neuen Songs, der auch einen neuen Stil zeigt. Wir haben auf dem Album ja hauptsächlich Sechssaiter-Gitarren gespielt. Ich hatte zu der Zeit schon eine Siebensaiter-Gitarre, aber die Songs standen bereits und wir haben nur noch hier und da einen Part eingebaut. "Ambassador of Flesh and Bone" ist der erste Song, den Daniel wirklich für einen Siebensaiter geschrieben hat.
Wie würdest du denn für jemanden, der euer neues Material noch nicht gehört hat, den Stilwandel beschreiben? In welche Richtung geht es denn jetzt mit euch?
Es wird weg von den Power Metal-Einflüssen gehen. Auch was den Gesang angeht, denn der Michael kann sehr flexibel singen und kann viel mehr machen als bislang. Es wird deutlich grooviger und die Songs werden deutlich kompakter mit nicht mehr so vielen Noten. Das lag auch daran, dass wir lange als Instrumental-Band Songs geschrieben haben. Wir hatten halt sehr viel Platz, den wir mit Gitarren füllen konnten und nun wollen wir dem Gesang mehr Platz einräumen.
Die Perspektive, wann ein neues Album rauskommen soll, ist aber noch völlig offen?
Die ist noch offen, aber ich denke, dass wir im nächsten Jahr die Songs fertig haben und wir müssen dann noch schauen, wann wir die Zeit finden, ins Studio zu gehen. Wir wollen das neue Album anders aufnehmen, wir wollen es live einspielen, mit allen zusammen, damit es mehr Flow und Groove hat.
Wie sieht es denn mit euren Live-Plänen aus? Auf eurer Website ist zu sehen, dass in der nächsten Zeit keine Konzerte anstehen. Wie siehts längerfristig aus?
Naja, im Sommer ist halt Festival-Zeit und dann lohnt es sich kaum, kleinere Konzerte zu spielen. Die Leute haben dann kein Geld für sowas. Deshalb wollen wir die Zeit lieber nutzen, um im Proberaum die neuen Songs soweit fertig zu machen, dass wir sie auch live präsentieren können. Im September, Oktober wollen wir wieder Shows spielen und dann auch mehr.
Heißt das, ihr habt für diese Zeit konkrete Tour-Pläne oder sollen es eher regionale Konzerte sein?
Wir wollen erstmal in NRW eine Reihe Konzerte spielen, vielleicht im Ruhrpott auftreten, aber eine Tour ist bisher noch nicht geplant.
Wo würdest du denn persönlich gerne mal auftreten? Was wäre deine Traum-Location?
Meine Traumlocation wäre in den Niederlanden das 013! Ich weiß nicht, ob du da schon mal warst. Ich war mit Daniel da bei einem Festival, auf dem OPETH und PAIN OF SALVATION gespielt haben. Das ist eine unglaublich schöne Halle mit Rang und einer tollen Lichttechnik. Da würde ich echt gerne mal spielen. Aber das ist noch eine Ecke größer als das, was wir im Moment bespielen können.
Hast du als Musiker und Gitarrist eigentlich bestimmte Vorbilder?
Ja, eine ganze Menge sogar. Und die sind gar nicht alle aus dem Metal. Im Metal ist der Bereich, aus dem ich so komme, METALLICA oder ICED EARTH. James Hetfield und Jon Schaffer haben mich beeinflusst, was man auf dem Album auch deutlich hört. Aber in letzter Zeit höre ich sehr wenig Metal und ganz viel andere Musik, zum Beispiel brasilianische. YAMANDU COSTA zum Beispiel, siebensaitige klassische Gitarre. Ansonsten bin ich auch in letzter Zeit stark von Sängern beeinflusst worden, weil ich in der letzten Zeit selbst viel gesungen habe. Auf dem Album hat man das noch nicht so hören können, da war es nur Backgroundgesang. Aber mein größtes musikalisches Vorbild ist wohl Daniel Gildenlöw, nicht nur, weil er musikalisch so offen ist, sondern weil er die Technik, über die er verfügt, auch für die Songs einsetzt, statt einfach nur eine Technik-Show abzuziehen. Das ist es letztlich, worum es mir geht, ein besserer Musiker als Songwriter zu werden und nicht bloß ein Technikfreak. Wobei ich daran natürlich auch immer weiter arbeite.
Du hast ja noch eine zweite Band, STEORRAH. Magst du über die vielleicht auch noch mal was erzählen?
Ja klar, STEORRAH hat auch als Projekt angefangen von Andreas, unserem Sänger und Gitarristen, und dem Christian, dem Schlagzeuger. Die haben vor fast zehn Jahren eine Band in Siegen gehabt mit dem Namen CATHARSIS. Irgendwann haben die sich in Siegen wiedergetroffen und gesagt: Lass doch musikalisch noch mal was gemeinsam machen. Beide haben sich sehr gefreut sich wiederzusehen, denn gesehen haben sie sich bestimmt zehn Jahre lang nicht. Dann haben sie angefangen Songs zu schreiben und ich kam erst sehr spät dazu. Das Album war fast aufgenommen, ich habe nur ein paar Clean-Parts und Soli eingespielt. Aber es ist ganz andere Musik, eher progressiver Death Metal in Richtung OPETH mit Doom Elementen. Für mich ist es sehr angenehm, weil ich nur Sideman bin. Ich organisiere recht wenig, ich bin dabei, spiele meine Parts und freu mich.
Du hast ja gerade schon mal die Kölner Metalszene erwähnt und die Tatsache, dass sie nicht besonders groß ist. Wie siehst du sie denn, Köln im Speziellen und das Rheinland allgemein?
Ganz anders als vor zehn Jahren. Früher war ich wirklich Metalhead, aber heutzutage, wie man es vielleicht auch an meiner Kleidung sieht, sehe ich mich nicht mehr als Metalhead. Ich bin Musiker. Ich studiere ja auch Musik und wenn ich mich auf eine Musikrichtung beschränken würde, wäre das der kreative Tod. Und deshalb habe ich ein wenig Probleme mit denen, die nicht außerhalb ihres Genres gucken können und sagen "Nur Metal!". Das ist doch scheiße. Deswegen habe ich mich auch ein bisschen aus der Szene entfernt und bin auch nur noch selten auf irgendwelchen Metalveranstaltungen. Aber die Szene ist ein wichtiger Teil von mir, ich bin schließlich in der Kölner Metalszene groß geworden und man kennt auch die meisten Leute von Konzerten oder Feiern.
Ich würde zum Abschluss gerne noch folgendes mit dir machen: Ich gebe dir ein Stichwort und du sagst, was dir spontan dazu einfällt, okay? Ronnie James Dio.
Ronnie James Dio... Da muss ich gestehen, dass ich mich nie so viel mit ihm beschäftigt habe. Aber nach allem, was ich von ihm kenne, war er einfach ein hervorragender Sänger.
Brasilien
Mein Heimatland. Das ist was ganz Besonderes und wenn man es auf die Musik bezieht, dann ist auch die Musikszene dort was ganz Besonderes, weil sie viel aktiver ist und man sich viel mehr traut als hier in Deutschland. Es ist alles deutlich offener und es ist halt meine Heimat.
Bist du in Brasilien geboren?
Ja, ich bin dort geboren, aber schon sehr früh nach Deutschland gekommen. Und ich weiß auch noch gar nicht, wie lange ich eigentlich in Deutschland bleiben will. Das ist alles eine lange Geschichte, weil ich als Baby nach Deutschland gekommen bin und hier aufgewachsen bin. Recht spät ist mir dann klar geworden, was ich eigentlich bin, nämlich Brasilianer. Das merkt man nicht so einfach, wenn man hier sozialisiert ist. Man merkt es erst, wenn man da ist, die Leute kennenlernt und seine Wurzeln entdeckt.
Okay, nächstes Stichwort: Wacken.
Oh, da war ich lange nicht, aber dieses Jahr würde ich gerne hin. Ich habe sehr schöne Erinnerungen an Wacken 2001 und 2002 und vermisse auch die Leute, die ich dort kennengelernt habe, die dort aus dem Norden kommen. In den letzten Jahren hat es zeitlich nie hingehauen, weil ich in den Monanten meistens in Brasilien bin.
Metalszene in zehn Jahren
Das ist schwierig... Ich hoffe, dass die neue Generation, die da ist - man sieht es ja, wenn man auf Konzerte geht, dass dort eine Menge junger Metalheads sind -, dass die so weitermachen und dass die Szene nicht irgendwann wegstirbt. Aber da bin ich guter Dinge!
Lieblingsalbum des laufenden Jahres
Kann es auch ein Album sein, das nicht dieses Jahr rausgekommen ist und das ich mir aber in diesem Jahr geholt habe? Das ist dann nämlich der Soundtrack zu dem Film "Brasileirinho", das ist eine Dokumentation über Choro, einem Musikstil aus Brasilien. Hervorragender Film!
Zuletzt kommt noch die obligatorische Frage nach den drei Alben für die einsame Insel.
Jetzt wirds natürlich gemein. Es muss auf jeden Fall was von PAIN OF SALVATION sein, das ist ganz klar. Vermutlich "The Perfect Element", das war mein erstes Album von PAIN OF SALVATION und das hat deshalb einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Ansonsten würde es wahrscheinlich "Master of Puppets" von METALLICA sein. Und als drittes wäre es ganz bestimmt was von NEVERMORE, wahrscheinlich "This Godless Endeavor". Das kann sich aber jeden Tag ändern...
Mit meinen Fragen bin ich durch, doch dir soll das letzte Wort gehören.
Ich danke dir ganz herzlich für dieses Interview! Ich habe sowas bisher immer nur über e-Mail gemacht und die Fragen, die man sonst so gestellt bekommt, sind nicht immer so spannend. Das hier allerdings hat mich sehr gefreut!
Mich ebenfalls und ich hoffe, bald auch wieder musikalisch von euch zu hören.
Weiterhin einen herzlichen Dank an Patricia Wouterse für die Fotos!
Okay! Hallo, ich bin Nico, der Gitarrist von HADEAN. Wir haben HADEAN ungefähr 2006 gegründet. Ich habe mit unserem Schlagzeuger, dem Timmy, und Lars, dem Bassisten, schon vorher in einer Band gespielt. STORMWHISPER hießen die, das war eine Melodic Metal Band mit relativ eingängiger Musik, also kurzen Songs, Melodie, alles ein bisschen MAIDEN-mäßig. Irgendwann hatten wir dann keine Lust mehr auf diesen Stil und wollten ein bisschen mehr experimentieren, ein bisschen längere Songs spielen und ein bisschen technischer werden. Die anderen sind von der Technik her nach einiger Zeit nicht mehr mitgekommen und dann haben wir gesagt: Okay, wir lassen die ganze Sache sein und gründen eine neue Band. Und den Daniel, unseren anderen Gitarristen, haben wir dann eigentlich auf einer Party gefunden. Wir kannten uns schon voher, die Kölner Metal-Szene ist eben nicht so groß. Da kennt man sich mindesten vom Sehen her. Ich habe mit ihm ein Projekt gestartet, das war eher Thrash Metal und kranker Frickelkram und als wir dann die alte Band STORMWHISPER aufgelöst haben, haben wir ihn eben in die neue Band geholt. Er ist ein Super-Musiker und so kam das halt zustande, dass wir in der Besetzung begonnen haben, instrumentale Musik zu machen.
Wann war es jetzt genau, dass ihr euch als Band zusammengefunden habt? Es gibt nirgends im Internet, auch nicht auf eurer Seite, irgendwelche Angaben zum Gründungsdatum. Wie kommt das?
Das ist das Problem, das alles so ineinander über gegangen ist. Die alte Band, STORMWHISPER, haben wir etwa um 2000 rum gegründet und 2004 oder 2005 ging alles auseinander, aber es ist auch für uns schwer, das alles noch genau nachzuvollziehen. Wir haben damals auch nicht viel darüber nachgedacht oder irgendwas davon festgehalten. Ich denke mal, dass es etwa 2006 gewesen sein dürfte, dass wir mit der Besetzung, mit der wir jetzt spielen, wirklich losgelegt haben. Damals hatten wir lange keinen Sänger, wir hatten es mit einem anderen Sänger ausprobiert, doch das lief alles nicht so, weil wir aus vollkommen unterschiedlichen Generationen kamen. Über meine damalige Freundin sind wir dann auf unseren jetzigen Sänger Michael gekommen. Die kannte ihn und wusste, dass er vor einigen Jahren ein Tonstudio aufgebaut hat. Er hat zu der Zeit in einer anderen Band gesungen und als die sich aufgelöst hat, habe ich ihn direkt gefragt, denn ich wusste ja, er ist ein super Sänger, dazu noch ein Sänger mit Tonstudio. So kam es, dass wir begonnen haben, die Songs mit ihm gemeinsam zu erarbeiten, aber es hat sehr lange gedauert, bis wir endlich Konzerte spielen konnten. Wir hatten alle noch verschiedene andere Sachen zu tun und es gab auch mal ein Jahr, wo er gar nichts mit der Band gemacht hat und andere Projekte am Start hatte.
Wie ist das Album denn dann entstanden und wie lange habt ihr dran gearbeitet? Ihr habt ja auch keinerlei Demo-Material vorher veröffentlicht, oder?
Nein, wir haben kein offizielles Demo veröffentlicht. Zwar haben wir Demo-Material aufgenommen, aber nur Home-Recording. Das waren unsere ersten Songs, die jetzt auch auf der Platte "Parasite" drauf sind, etwa 2003. Das war in einem Jugendzentrum, in dem ich damals Zivildienst gemacht habe. Wir haben uns eingeschlossen und ein paar Songs aufgenommen, aber veröffentlicht haben wir nichts davon. Wir haben allerdings später mal eine Pre-Production gemacht, das war 2008. Da wir die Zeit und das Studio haben, haben wir auch lange daran gearbeitet, aber auch festgestellt, dass wir an den Songs noch was machen können. Deshalb haben wir dann alles noch mal von vorne angefangen und alles neu arrangiert.
2008 haben wir im Sommer angefangen und erschienen ist es dann im Oktober, bzw. weltweit im November 2010. Das ist schon ein sehr langer Zeitraum dazwischen, was aber auch damit zu tun hat, dass wir erst kein Label hatten – das kam erst sehr spät – die Platte war inzwischen fertig und dann kam das Label auf uns zu. Da muss man halt noch ein bisschen Zeit einplanen, bis das Album veröffentlicht werden kann, das war Anfang des Jahres nämlich schon längst fertig.
Was ich persönlich ja faszinierend finde, ist, dass ihr als Band nie zuvor etwas veröffentlicht habt, dann produziert ihr ein Album in einem wirklich tollen Sound und habt auch noch so einen großen Namen an den Reglern für euch arbeiten, nämlich Waldemar Sorychta. Wie seid ihr an den gekommen?
Das hat damit zu tun, dass wir durch unsere vielen verschiedenen musikalischen Projekte auch viele Connections miteinander verknüpfen konnten. Ich spiele auch noch in einer METALLICA-Cover-Band und mein Vorgänger dort war Christof Leim, der Chefredakteur vom Metal Hammer. Er hat eine Agentur und über diesen Weg sind wir dann an Waldemar gekommen. Da wir das Album selbst aufgenommen haben, wollten wir es dann zum Mastern in andere Hände geben, um noch ein bisschen was rauszuholen, was wir nicht hören, weil wir so lange mit dem Material gelebt haben. Dann fiel der Name Waldemar Sorychta, es fiel auch der Name Dan Swanö, wir haben uns aber gesagt, dass für die Musik der Waldemar wohl geeigneter wäre.
Du hast bei der Vorbereitung des Interviews mir gegenüber schon einmal den Begriff 'Konzeptalbum' genannt. Kannst du uns vielleicht mal erklären, was für ein Konzept hinter "Parasite" steckt?
Das wird schwierig, das kurz zu beantworten, aber ich werde mal versuchen, die Oberfläche anzukratzen. Das Album heißt "Parasite" und wir müssen letztlich nur einmal um uns herum gucken, was wir als Menschen mit der Erde anstellen. Das ist immer eine Sache gewesen, die mich interessiert hat, und ich habe dann versucht, das mit der Musik zu verbinden. Ursprünglich war alles ganz anders geplant, es sollten eigentlich nur vier Songs werden, die thematisch zusammenhängen. Das sind die Songs, die auf die verschiedenen Kapitel aufgeteilt sind. Wir haben auf der Platte die vier Elemente vertreten und die vier Elementsongs waren damals die ersten Songs und hatten mit dem Konzept gar nichts zu tun. Und dann kamen einfach eine Menge anderer Dinge dazu, die mich interessiert haben, Themen wie Umwelt und Sozialisation.
Siehst du das Ganze dann in irgendeinem Sinne auch als politisches Konzept oder ist es mehr eine theoretische, philosophische oder rein persönliche Auseinandersetzung mit diesen Themen?
Zweiteres. Politisch wollte ich kein Statement damit abgeben, außer ein wenig zu zeigen, was in der Welt so schief läuft, was wir mit der Umwelt anstellen, mit Kriegen, die geführt werden, welche Gründe das auch immer haben mag. Also eher etwas Philosophisches oder Moralisches, das damit zum Ausdruck gebracht werden soll.
Wie sieht der Prozess des Songwriting bei euch aus? Die Gitarrenfraktion ist im Sound von HADEAN ja schon sehr dominant. Und es gibt ja Bands, die eher diktatorisch organisiert sind, mit einem Menschen, der ganz klar die Fäden in der Hand hält. Andere Bands arbeiten wieder eher demokratisch. Wie ist das bei euch?
Unterschiedlich. Ganz unterschiedlich. Wobei ich allerdings sagen muss, dass die Songs von unserem Album "Parasite" ganz anders entstanden sind, als wir jetzt arbeiten. Früher haben die Songwriter, also die Musiker, die melodieführende Instrumente spielen, etwas aufgeschrieben, ein Demo aufgenommen und das herum geschickt. Dann wurde es gelernt und nicht mehr viel daran verändert, außer Kleinigkeiten. Das liegt daran, dass wir damals noch unreif waren und die Änderungen nicht zulassen wollten. Aber mittlerweile ist es so, dass wir nur noch mit Fragmenten ankommen. Ein paar Riffs oder auch einen durcharrangierten Song, der aber dann zur Diskussion gestellt wird. Der kann dann auch auseinander gerupft werden, was im Proberaum manchmal passiert. So wollen wir auch in Zukunft arbeiten. Die Kreativität der einzelnen Musiker soll nicht verschwendet werden und wir haben einfach super Leute in der Band. Wenn ich mit Daniel zusammenarbeite, der auch noch ein Akustik-Projekt hat, wo dann manchmal in 20 Minuten ganze Songs entstehen, weil die Chemie stimmt, dann will ich dieses Potenzial nicht verschwenden. Wenn ich einen Song schreibe, dann klingt der halt nach mir. Und wenn Daniel dann seinen Kram dazu packt, dann wird etwas Neues daraus, wo die Magie dann wirklich stattfindet.
Das heißt, ihr habt neues Material in der Mache?
Wir haben eine ganze Menge Material aufgeschrieben, zum Teil Demomaterial aufgenommen. Wir haben also schon mehrere Songs in der Hinterhand, die wir nur mal endgültig angehen müssten.
Einen neuen habt ihr im MTC auch live gespielt.
Ja, einen haben wir schon live präsentiert. Das war ein Song von Daniel, quasi der erste der neuen Songs, der auch einen neuen Stil zeigt. Wir haben auf dem Album ja hauptsächlich Sechssaiter-Gitarren gespielt. Ich hatte zu der Zeit schon eine Siebensaiter-Gitarre, aber die Songs standen bereits und wir haben nur noch hier und da einen Part eingebaut. "Ambassador of Flesh and Bone" ist der erste Song, den Daniel wirklich für einen Siebensaiter geschrieben hat.
Es wird weg von den Power Metal-Einflüssen gehen. Auch was den Gesang angeht, denn der Michael kann sehr flexibel singen und kann viel mehr machen als bislang. Es wird deutlich grooviger und die Songs werden deutlich kompakter mit nicht mehr so vielen Noten. Das lag auch daran, dass wir lange als Instrumental-Band Songs geschrieben haben. Wir hatten halt sehr viel Platz, den wir mit Gitarren füllen konnten und nun wollen wir dem Gesang mehr Platz einräumen.
Die Perspektive, wann ein neues Album rauskommen soll, ist aber noch völlig offen?
Die ist noch offen, aber ich denke, dass wir im nächsten Jahr die Songs fertig haben und wir müssen dann noch schauen, wann wir die Zeit finden, ins Studio zu gehen. Wir wollen das neue Album anders aufnehmen, wir wollen es live einspielen, mit allen zusammen, damit es mehr Flow und Groove hat.
Wie sieht es denn mit euren Live-Plänen aus? Auf eurer Website ist zu sehen, dass in der nächsten Zeit keine Konzerte anstehen. Wie siehts längerfristig aus?
Naja, im Sommer ist halt Festival-Zeit und dann lohnt es sich kaum, kleinere Konzerte zu spielen. Die Leute haben dann kein Geld für sowas. Deshalb wollen wir die Zeit lieber nutzen, um im Proberaum die neuen Songs soweit fertig zu machen, dass wir sie auch live präsentieren können. Im September, Oktober wollen wir wieder Shows spielen und dann auch mehr.
Heißt das, ihr habt für diese Zeit konkrete Tour-Pläne oder sollen es eher regionale Konzerte sein?
Wir wollen erstmal in NRW eine Reihe Konzerte spielen, vielleicht im Ruhrpott auftreten, aber eine Tour ist bisher noch nicht geplant.
Wo würdest du denn persönlich gerne mal auftreten? Was wäre deine Traum-Location?
Meine Traumlocation wäre in den Niederlanden das 013! Ich weiß nicht, ob du da schon mal warst. Ich war mit Daniel da bei einem Festival, auf dem OPETH und PAIN OF SALVATION gespielt haben. Das ist eine unglaublich schöne Halle mit Rang und einer tollen Lichttechnik. Da würde ich echt gerne mal spielen. Aber das ist noch eine Ecke größer als das, was wir im Moment bespielen können.
Hast du als Musiker und Gitarrist eigentlich bestimmte Vorbilder?
Ja, eine ganze Menge sogar. Und die sind gar nicht alle aus dem Metal. Im Metal ist der Bereich, aus dem ich so komme, METALLICA oder ICED EARTH. James Hetfield und Jon Schaffer haben mich beeinflusst, was man auf dem Album auch deutlich hört. Aber in letzter Zeit höre ich sehr wenig Metal und ganz viel andere Musik, zum Beispiel brasilianische. YAMANDU COSTA zum Beispiel, siebensaitige klassische Gitarre. Ansonsten bin ich auch in letzter Zeit stark von Sängern beeinflusst worden, weil ich in der letzten Zeit selbst viel gesungen habe. Auf dem Album hat man das noch nicht so hören können, da war es nur Backgroundgesang. Aber mein größtes musikalisches Vorbild ist wohl Daniel Gildenlöw, nicht nur, weil er musikalisch so offen ist, sondern weil er die Technik, über die er verfügt, auch für die Songs einsetzt, statt einfach nur eine Technik-Show abzuziehen. Das ist es letztlich, worum es mir geht, ein besserer Musiker als Songwriter zu werden und nicht bloß ein Technikfreak. Wobei ich daran natürlich auch immer weiter arbeite.
Du hast ja noch eine zweite Band, STEORRAH. Magst du über die vielleicht auch noch mal was erzählen?
Ja klar, STEORRAH hat auch als Projekt angefangen von Andreas, unserem Sänger und Gitarristen, und dem Christian, dem Schlagzeuger. Die haben vor fast zehn Jahren eine Band in Siegen gehabt mit dem Namen CATHARSIS. Irgendwann haben die sich in Siegen wiedergetroffen und gesagt: Lass doch musikalisch noch mal was gemeinsam machen. Beide haben sich sehr gefreut sich wiederzusehen, denn gesehen haben sie sich bestimmt zehn Jahre lang nicht. Dann haben sie angefangen Songs zu schreiben und ich kam erst sehr spät dazu. Das Album war fast aufgenommen, ich habe nur ein paar Clean-Parts und Soli eingespielt. Aber es ist ganz andere Musik, eher progressiver Death Metal in Richtung OPETH mit Doom Elementen. Für mich ist es sehr angenehm, weil ich nur Sideman bin. Ich organisiere recht wenig, ich bin dabei, spiele meine Parts und freu mich.
Du hast ja gerade schon mal die Kölner Metalszene erwähnt und die Tatsache, dass sie nicht besonders groß ist. Wie siehst du sie denn, Köln im Speziellen und das Rheinland allgemein?
Ganz anders als vor zehn Jahren. Früher war ich wirklich Metalhead, aber heutzutage, wie man es vielleicht auch an meiner Kleidung sieht, sehe ich mich nicht mehr als Metalhead. Ich bin Musiker. Ich studiere ja auch Musik und wenn ich mich auf eine Musikrichtung beschränken würde, wäre das der kreative Tod. Und deshalb habe ich ein wenig Probleme mit denen, die nicht außerhalb ihres Genres gucken können und sagen "Nur Metal!". Das ist doch scheiße. Deswegen habe ich mich auch ein bisschen aus der Szene entfernt und bin auch nur noch selten auf irgendwelchen Metalveranstaltungen. Aber die Szene ist ein wichtiger Teil von mir, ich bin schließlich in der Kölner Metalszene groß geworden und man kennt auch die meisten Leute von Konzerten oder Feiern.
Ich würde zum Abschluss gerne noch folgendes mit dir machen: Ich gebe dir ein Stichwort und du sagst, was dir spontan dazu einfällt, okay? Ronnie James Dio.
Ronnie James Dio... Da muss ich gestehen, dass ich mich nie so viel mit ihm beschäftigt habe. Aber nach allem, was ich von ihm kenne, war er einfach ein hervorragender Sänger.
Brasilien
Mein Heimatland. Das ist was ganz Besonderes und wenn man es auf die Musik bezieht, dann ist auch die Musikszene dort was ganz Besonderes, weil sie viel aktiver ist und man sich viel mehr traut als hier in Deutschland. Es ist alles deutlich offener und es ist halt meine Heimat.
Bist du in Brasilien geboren?
Ja, ich bin dort geboren, aber schon sehr früh nach Deutschland gekommen. Und ich weiß auch noch gar nicht, wie lange ich eigentlich in Deutschland bleiben will. Das ist alles eine lange Geschichte, weil ich als Baby nach Deutschland gekommen bin und hier aufgewachsen bin. Recht spät ist mir dann klar geworden, was ich eigentlich bin, nämlich Brasilianer. Das merkt man nicht so einfach, wenn man hier sozialisiert ist. Man merkt es erst, wenn man da ist, die Leute kennenlernt und seine Wurzeln entdeckt.
Okay, nächstes Stichwort: Wacken.
Oh, da war ich lange nicht, aber dieses Jahr würde ich gerne hin. Ich habe sehr schöne Erinnerungen an Wacken 2001 und 2002 und vermisse auch die Leute, die ich dort kennengelernt habe, die dort aus dem Norden kommen. In den letzten Jahren hat es zeitlich nie hingehauen, weil ich in den Monanten meistens in Brasilien bin.
Metalszene in zehn Jahren
Das ist schwierig... Ich hoffe, dass die neue Generation, die da ist - man sieht es ja, wenn man auf Konzerte geht, dass dort eine Menge junger Metalheads sind -, dass die so weitermachen und dass die Szene nicht irgendwann wegstirbt. Aber da bin ich guter Dinge!
Lieblingsalbum des laufenden Jahres
Kann es auch ein Album sein, das nicht dieses Jahr rausgekommen ist und das ich mir aber in diesem Jahr geholt habe? Das ist dann nämlich der Soundtrack zu dem Film "Brasileirinho", das ist eine Dokumentation über Choro, einem Musikstil aus Brasilien. Hervorragender Film!
Zuletzt kommt noch die obligatorische Frage nach den drei Alben für die einsame Insel.
Jetzt wirds natürlich gemein. Es muss auf jeden Fall was von PAIN OF SALVATION sein, das ist ganz klar. Vermutlich "The Perfect Element", das war mein erstes Album von PAIN OF SALVATION und das hat deshalb einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Ansonsten würde es wahrscheinlich "Master of Puppets" von METALLICA sein. Und als drittes wäre es ganz bestimmt was von NEVERMORE, wahrscheinlich "This Godless Endeavor". Das kann sich aber jeden Tag ändern...
Mit meinen Fragen bin ich durch, doch dir soll das letzte Wort gehören.
Ich danke dir ganz herzlich für dieses Interview! Ich habe sowas bisher immer nur über e-Mail gemacht und die Fragen, die man sonst so gestellt bekommt, sind nicht immer so spannend. Das hier allerdings hat mich sehr gefreut!
Mich ebenfalls und ich hoffe, bald auch wieder musikalisch von euch zu hören.
Weiterhin einen herzlichen Dank an Patricia Wouterse für die Fotos!