Hadean & Acoustic Domination
Hadean & Acoustic Domination
Köln, MTC
14.05.2011
14.05.2011
Es war der Abend des 14. Mai 2011, ESC-Nacht, in der ein ganzes Land wieder einmal im Taumel des Kitsches lag und die Millionen bewiesen, dass das spontane Sich-Verlieben in die mediale Brachial-Inszenierung einer hübschen 20-Jährigen nicht bloß den Samstagabend, sondern über Wochen hinweg die Feuilletons, Boulevards und Teeküchen der Nation inhaltlich zu füllen vermochte. Und während an diesem Abend Europa in seiner größten empirischen Untersuchung zum Thema Kunst bewies, dass die beste Musik des Abendlandes eben doch nicht aus Hannover, sondern aus Aserbaidschan kommt, flüchtete der Autor dieser Zeilen ins Kölner MTC, in der Hoffnung dort ein paar letzte vernünftige Menschen und gute Musik anzutreffen, bei der kein Stefan Raab die Finger im Spiel hat. Anlass war der Auftritt von HADEAN und Gästen, wobei bemerkenswert war, dass im Laufe des Abends HADEANs Sänger Michael Haas von der Bühne herab fragte, wie eigentlich noch mal die Namen dieser begeistert aufgenommenen Gäste war.
Das sowieso nicht sonderlich große MTC besuchten an diesem Abend etwa fünfzig bis siebzig Leute, um die Newcomer aus Köln und die im Vorfeld namentlich nicht bekannten Gäste anhören zu dürfen. Aber trotz des mittelmäßigen Füllstandes war die Stimmung von Beginn an ausgezeichnet. Den Reigen eröffneten ACOUSTIC DOMINATION, die allein schon dadurch irritierten, dass man hier allgemein auf Metal eingestellt waren und das Paar, das die Bühne betrat, zwar langhaarig und dunkel gekleidet war, sich aber nur mit Konzertgitarre und Geige bewaffnet hatte. Nichtsdestotrotz hatten sie das Publikum schnell für sich eingenommen, da sie zum Einen eine unglaubliche spielerische Virtuosität an den Tag legten, bei der immer wieder deutliche Flamenco-Elemente den Saal rockten und dazu auch die Songsauswahl, die auch mal was von METALLICA umfasste. Alles in allem ein außergewöhnlicher Opener mit Überraschungseffekt, der aber dafür um so mehr Spaß gemacht hat und die Bühne auch nicht ohne frenetisch geforderte Zugabe verlassen durfte.
Der Hauptact am heutigen Abend waren die Newcomer HADEAN, die bei diesem Heimspiel die Gelegenheit bekamen ihren hochwertigen Melodic Metal mit leicht progressiver Schlagseite zu präsentieren. Offensichtlich freute sich das Publikum auch schon ein Loch in den Bauch, die Reaktionen waren jedenfalls eindeutig. Auf der Bühne präsentierte sich eine recht heterogene Truppe, zumindest was das Stageacting betraf. Während die Saitenfraktion weitgehend stoisch bis in sich versunken wirkte, war Sänger Michael um so agiler und füllte alleine den begrenzten Raum der Bühne. Besonders die ungaubliche Freundlichkeit, die diese Band während des ganzen Sets ausstrahlte, war unmittelbar gewinnend. Über den Sound konnte man nicht motzen, wenn hier auch kein tontechnisches Meisterwerk präsentiert wurde. HADEAN konzentrierten sich logischerweise auf die rein metallischen Seiten ihres Debuts "Parasite", die akustischen Nummern des Albums wurden entsprechend ausgespart. Allerdings präsentierten sie auch noch brandneues Material in Form des Stückes "Ambassador of Flesh and Bone". Nach inzwischen gut über einer Stunde wurde der Versuch aufzuhören vom Publikum konsequent abgewürgt und die fünf Herren gaben noch eine Coverversion von ICED EARTHs "Burning Times" zum Besten.
Mit gefühlten zwölf Weizen in der Birne und verdammt guter Laune begann dann der zum Glück kurze Heimweg. Eines hat dieser Abend wieder einmal klar erwiesen: Das Gute liegt oftmals wirklich näher als man denkt und diese wohl nicht ganz hundert Menschen im Kölner MTC haben hier eindeutig die attraktivere Show erleben dürfen als die etlichen Millionen vor den Fernsehern.
Das sowieso nicht sonderlich große MTC besuchten an diesem Abend etwa fünfzig bis siebzig Leute, um die Newcomer aus Köln und die im Vorfeld namentlich nicht bekannten Gäste anhören zu dürfen. Aber trotz des mittelmäßigen Füllstandes war die Stimmung von Beginn an ausgezeichnet. Den Reigen eröffneten ACOUSTIC DOMINATION, die allein schon dadurch irritierten, dass man hier allgemein auf Metal eingestellt waren und das Paar, das die Bühne betrat, zwar langhaarig und dunkel gekleidet war, sich aber nur mit Konzertgitarre und Geige bewaffnet hatte. Nichtsdestotrotz hatten sie das Publikum schnell für sich eingenommen, da sie zum Einen eine unglaubliche spielerische Virtuosität an den Tag legten, bei der immer wieder deutliche Flamenco-Elemente den Saal rockten und dazu auch die Songsauswahl, die auch mal was von METALLICA umfasste. Alles in allem ein außergewöhnlicher Opener mit Überraschungseffekt, der aber dafür um so mehr Spaß gemacht hat und die Bühne auch nicht ohne frenetisch geforderte Zugabe verlassen durfte.
Der Hauptact am heutigen Abend waren die Newcomer HADEAN, die bei diesem Heimspiel die Gelegenheit bekamen ihren hochwertigen Melodic Metal mit leicht progressiver Schlagseite zu präsentieren. Offensichtlich freute sich das Publikum auch schon ein Loch in den Bauch, die Reaktionen waren jedenfalls eindeutig. Auf der Bühne präsentierte sich eine recht heterogene Truppe, zumindest was das Stageacting betraf. Während die Saitenfraktion weitgehend stoisch bis in sich versunken wirkte, war Sänger Michael um so agiler und füllte alleine den begrenzten Raum der Bühne. Besonders die ungaubliche Freundlichkeit, die diese Band während des ganzen Sets ausstrahlte, war unmittelbar gewinnend. Über den Sound konnte man nicht motzen, wenn hier auch kein tontechnisches Meisterwerk präsentiert wurde. HADEAN konzentrierten sich logischerweise auf die rein metallischen Seiten ihres Debuts "Parasite", die akustischen Nummern des Albums wurden entsprechend ausgespart. Allerdings präsentierten sie auch noch brandneues Material in Form des Stückes "Ambassador of Flesh and Bone". Nach inzwischen gut über einer Stunde wurde der Versuch aufzuhören vom Publikum konsequent abgewürgt und die fünf Herren gaben noch eine Coverversion von ICED EARTHs "Burning Times" zum Besten.
Mit gefühlten zwölf Weizen in der Birne und verdammt guter Laune begann dann der zum Glück kurze Heimweg. Eines hat dieser Abend wieder einmal klar erwiesen: Das Gute liegt oftmals wirklich näher als man denkt und diese wohl nicht ganz hundert Menschen im Kölner MTC haben hier eindeutig die attraktivere Show erleben dürfen als die etlichen Millionen vor den Fernsehern.