Death Metal zum Bangen und nicht für ein Mathematik Studium!
Interview mit Revel In Flesh
Death Metal aus Deutschland - Schwäbisch-Gmünd
Death Metal aus Deutschland - Schwäbisch-Gmünd
Nachdem mich ihr Debütalbum förmlich aus den Schuhen gehauen hat, kam ich nicht umhin, mit den Old School Deathern von REVEL IN FLESH ein kleines Interview zu führen. „Deathevocation“ hat ja massiven Beifall seitens der Szene geerntet und so werden sicher einige unter euch gespannt sein, was Haubersson so auf meine Fragen geantwortet hat. Und los geht´s!
Hallo Haubersson! Alles klar bei dir? Ich hoffe, du bist bereit, mir ein paar Fragen zu beantworten. Dann fangen wir direkt mal an!
Haubersson: Servus werte BLOODCHAMBER Leserschaft!!! Klar Stefan, ich bin „dead, hot & ready“ für Deine Fragen. Bewaffnet mit Kaffee und der neuen PUTERAEON zur Beschallung kann es los gehen!!!
Erzähl uns doch bitte etwas über die Entstehungsgeschichte von REVEL IN FLESH. Wie kam es zur Gründung und wie würdest du euren Sound beschreiben?
Haubersson: Beide REVEL IN FLESH Mitbegründer, Maggesson und ich, haben im Prinzip schon seit den 90ern auf die ein oder andere Form Death Metal gemacht. Ich war von 1996 – 2011 bei IMMORTAL RITES und Maggesson spielt immer noch bei DAWN OF DREAMS (D) und APOPHIS, welche auf lokaler Basis hier schon seit den frühen 90ern am Start sind. REVEL IN FLESH ist für mich ein Neuanfang ohne Kompromisse, kurzum klare Linie & Soundvorstellung. Ein Teil des Songmaterials auf „Deathevokation“ stammt auch aus der „Endphase“ von IMMORTAL RITES, wobei wir bei den Aufnahmen einige alte Ideen überarbeitet, umgeworfen und erneuert haben. IMMORTAL RITES war für mich eine wichtige Lernphase und eine gute Zeit. REVEL IN FLESH ist so in der Form jedoch genau das Ding, was mir musikalisch seit Jahren vorgeschwebt ist, vor allem auch in Sachen Sound. Ich gehe hierbei einfach mehr auf und es ist mehr Herausforderung, schon alleine weil das hier meine erste Aufnahe an Gesang und Gitarre war.
Uns geht es bei REVEL IN FLESH nicht um Progressivität, Technik oder modernen Krempel, sondern hier steht die alte Schule des Death Metals auf dem Programm: Intensität und Feeling. Death Metal zum Bangen und nicht für ein Mathematik Studium. Wir stehen extrem auf das klassische schwedische Soundgewand und haben für den Gitarrensound das hierfür essenzielle HM2 Boss Pedal verwendet, aber ich denk’ dass REVEL IN FLESH trotz vieler Referenzen auch einen eigenen Charme hat. Unser Debüt Album „Deathevokation“ ist für Fans und von Fans der 90er Jahre Glanzzeiten des Death Metals gemacht; eine rundum ehrliche Scheibe unter dem Banner „Death Metal the way it was meant to be!!!“
Euer Album kam ja wirklich sehr gut in der Szene an. Wie seht ihr das? Hattet ihr damit gerechnet, mit der Band solch einen Senkrechtstart hinzulegen?
Haubersson: Als wir mit den Aufnahmen angefangen haben stand noch nicht einmal der Bandname, alles war anfänglich als kleines Demo für mich selbst gedacht, weil ich diese bereits schon z.T. seit 2007 existierenden Songideen für mich in diesem Soundgewand aufnehmen wollte.Das war ca. September 2011 und ich muss Dir sagen an diesem Grundgedanken hat sich nichts geändert; wir machen REVEL IN FLESH weil wir diese Art von alten Death Metal im Bratzsound Style lieben. Mich erinnert auch das Arbeiten und Proben mit REVEL IN FLESH vom Feeling her sehr an die Tage, als das alles neu und unheimlich faszinierend war, d.h. das ganze Death Metal Ding. Es steckt gerade eine sehr gute Chemie in der Sache, aber im Prinzip machen wir das für uns, weil wir den Style lieben!!! Ich mag’ das Fan sein an der Sache und wir nehmen als Plus jetzt alles mit, was wir können, aber wir haben keinerlei Erwartungshaltung. Relevant für uns ist in erster Linie mit Passion an der Sache das bestmögliche Resultat abzuliefern!!!
Wo du es gerade erwähnst…wie und durch welche Bands bist du damals zum Death Metal gekommen? Was sind deine Top Ten Alben aus dieser Zeit?
Haubersson: Wow, das waren auch noch die Zeiten, wo man sich von jedem Metalfreak, den man kannte, die Alben lieh und auf Tape überspielte, weil man selbst nur die Kohle für 2 Alben pro Monat hatte. Das „Hörgefühl“ und die Beschäftigung mit der Musik an sich war eine andere. Erste Alben, die mich damals mit DM angefixt hatten waren „Clandestine“, „Covenant“, „False“, „Mindloss“, „Necroticism“, „Soulless“, „Todessehnsucht“, „Been cought…“ usw.; ich weiß noch, dass ich damals (ca. 93/94) mit dem Fahrrad zu Nuclear Blast gefahren bin und mit „Like an everflowing Stream“ auf Vinyl gekauft habe, der sägende Sound der Gitarren war einfach unheimlich, brutal, derb und einzigartig! Dieser Style hatte damals eine wirklich besondere Magie und genauso ging es dann mit den Black Metal Scheiben Mitte der 90er weiter. Top 10 der 90ies DM Alben!?! Schwer zu sagen, aber wichtig für mich waren auf jeden Fall die bereits erwähnten, aber auch erste US Sachen wie DEICIDE, DEATH, IMMOLATION, MONSTROSITY, BRUTALITY…bei der ersten und zweiten Generation DM Bands gibt es so viele innovative & gute Scheiben. Ich möchte das nicht missen, wobei ich sagen muss dass die jetzige Welle an klassischen Death Metal wieder dieses Feeling erwachen lässt, auch wenn das Rad nicht mehr neu erfunden wird bzw. erfunden werden kann!!!
Wie entstehen die Songs bei euch? Arbeitet ihr gemeinsam das Material aus oder wie können wir uns das vorstellen?
Haubersson: Kurz gesagt sieht es so aus, dass wir als Duo die Songs im VAULT M. Studio (gehört meinem Bandkollegen Maggesson) zusammen schreiben und auch direkt aufnehmen. Zum Teil treffen wir uns mit bereits fertigen Kompositionen und machen dann den Feinschliff oder setzen Stück für Stück das Puzzle zusammen. Wir treffen uns hierfür nahezu wöchentlich und haben für uns eine gute und vor allem stressfreie Möglichkeit für einen Arbeitsrhythmus gefunden. Da ich in meiner alten Band im Prinzip nie Gesang und Gitarre aufgenommen habe, ist die Herausforderung natürlich groß, aber man lernt in kleinen Schritten und ich denk, dass wir für uns einen guten Weg (bisher) gefunden haben.
Wie sieht es an der Livefront aus? Immerhin seid ihr ja ein Duo, was Liveauftritte sehr schwer macht. Allerdings spielt ihr ja dieses Jahr auf der Newcomerstage des Party.San Festivals. Wie werdet ihr also live unterstützt?
Haubersson: Live präsentieren sich REVEL IN FLESH im fünfer Line – Up, bei welchem wir von Mitgliedern von CHAOSREIGN (Drums), DEATHVASTATION (Gitarre) und DEMONISED (Bass) unterstützt werden.
Wir werden am 16. Juni in diesem Line - Up die bereits zweite Show spielen und momentan steckt eine sehr gute Chemie in diesem Gefüge. Wir kommen alle gut miteinander klar und das Feeling passt.
Für uns ist es ganz klar, dass Live spielen wichtig ist, wenn man eine Band promoten will und der PARTY SAN Auftritt ist hierbei natürlich großes Kino, aber auch eine große Herausforderung!!! Dieser Tage erfolgt unsere offizielle Bestätigung beim PARTY SAN 2012 - in diesem Sinne: Das ist für uns der Knaller!
Bis vor einigen Jahren sah es ja ziemlich mau aus, was traditionellen Death Metal aus Deutschland angeht. Das hat sich mittlerweile doch geändert. Was denkt ihr über die deutsche Underground Death Metal Szene?
Haubersson: Ganz ehrlich denk’ ich, dass Bands wie OBSCURE INFINITY, LIFELESS, CHAOSREIGN, REVEL IN FLESH, DESERTED FEAR, CHAPEL OF DISEASE, ERODED etc. immer noch eine kleine Sparte für sich innerhalb der deutschen Szene bilden. Ich denk’ die große Masse der Fans steht mehr auf andere Sparten im Death Metal, von welchen es in Deutschland auch eine Menge gibt. Das Old School Ding, oder nennen wir es lieber mal der „klassische Style“, ist mehr eine Randsparte und das ist auch gut so. Generell stört mich, dass es in Deutschland für die heimischen Bands extrem schwer ist Fuß zu fassen, was zum einen an der Verbohrtheit der Fans als auch an den Medien liegt, welche eindeutig auf das abgehen, was aus den Staaten oder eben Skandinavien kommt. Hinzu kommt das Thema, dass es immer schwerer wird mit „Do it yourself“ weiter zu kommen, da z.B. extrem viele Festivals etc. über Booking Agenturen und ähnliches laufen. Aber das nur am Rande, denn ich denk’ z.B. dass Freaks, die eben den klassischen Style mögen, diesen auch finden, selbst wenn der Release auf einer kleinen Firma auf den Markt geht!!!
Ihr seid ja bei F.D.A. Rekotz unter Vertrag. Das Label hat sich zu einer feinen Adresse für qualitativ hochwertige Death Metal Releases gemausert. Wie kam es zu der Zusammenarbeit und seid ihr zufrieden mit der Labelarbeit?
Haubersson: Aufgrund meines Fanzines stand ich mit Rico / FDA schon seit dem Release des ersten ENTRAILS Albums in Kontakt. Ein paar MP3s von den anfänglichen REVEL IN FLESH Aufnahmen genügten um bei Rico Neugier zu wecken. Letztendlich unterschrieben wir zum Jahreswechsel einen Deal für den Release von „Deathevokation“, welches zwischenzeitlich auf CD und seit Juni auch als Vinyl (YESSS!!!) erhältlich ist. FDA sind in der Tat gut gewachsen und REVEL IN FLESH profitieren durchaus von deren guten Ruf. Ganz klar sieht es jedoch so aus: Das ist hartes Business und eine kleine Firma muß heute unheimlich auf Zack sein, um hier nicht unter zu gehen. Rico tut das Beste für seine Releases und zudem ist er selbst Musiker bei GOREGAST und kennt beide Seiten. Geschenkt bekommt heute jedoch keiner mehr was, weder Label noch Band, d.h. wenn Du was reißen willst, dann musst Du konstant Gas geben!!!
Welche Pläne habt ihr für die Zukunft? Sind bereits weitere Veröffentlichungen in Planung?
Haubersson: Wir schreiben eigentlich schon seit Januar verbissen an neuem Material und zum aktuellen Zeitpunkt sind bereits 7 neue Songs fertig, welche in Sachen Style etwas mehr eine eigene Marke erkennen lassen. Mir fehlt für die Beschreibung etwas die Distanz, aber ich empfinde das neue Material als massiver und atmosphärischer, wobei die „Roots“ eindeutig nach wie vor beim alten „klassischen“ europäischen Death Metal liegen. Lasst Euch überraschen. Es wird dieses Jahr wohl noch (auf jeden Fall) eine Split 7“EP mit einer weiteren Band vom FDA Label Rooster geben. Genaue Infos folgen in kürze. Unser Beitrag hierfür wird auf den Namen „Bonecrusher“ hören. Es gibt noch weitere Pläne von welchen jedoch Album Nr.2 ganz oben auf der Liste steht. Hinzu kommen noch weitere Gigs wie u.a. das NOCTURNUS Festival am 8.12 in Berlin, wo wir mit PUTERAEON, GOREGAST, FUNERAL WHORE & Co spielen werden. Für Old School DM Freunde wird das ein wahres Freudenfest, Ha! Ha!
Wie einige vielleicht wissen, bist du ja auch der Maniac hinter dem „Mystical Music“ Zine…wie sieht es mit dessen Zukunft aus?
Haubersson: Also die Idee für eine Ausgabe #17 steht im Raum, gerade ist jedoch der springende Punkt, dass REVEL IN FLESH meine Freizeit regelrecht auffrisst, d.h. Promotion fürs Album, Vorbereitung der laufenden Gigs und die Arbeit an Album Nr.2. Ich will auf jeden Fall ein neues Heft machen; es soll jedoch gut werden und keine „aufgewärmte“ Wiederholung der bisherigen Ausgaben. Es war für Beginn des Jahres auch der Plan für MYSTICAL MUSIC Shirts gedacht, aber leider erhalte ich diesbezüglich keine Antwort mehr von DARK DESCENT Records, eventuell gehe ich den Plan selber noch an. Ach ja, von Ausgabe #16 habe ich momentan noch ca. 30 Hefte auf Vorrat, wer noch ein Exemplar haben will soll/muss Gas geben. Infos unter www.mystical-music.de .
Nun drehen wir mal den Spieß um und machen dein berühmt berüchtigtes „Comment Game“ mit dir:
- Die neue Unleashed ist…?
Haubersson: Überraschend gut!!! Der Opener knallt total im NECROPHOBIC Style…klar geht nichts über die früh 90er Releases, aber ich find das neue Album besser wie erwartet!!!
- Venenum oder Chapel Of Disease?
Haubersson: Denk beide Bands fahren absolut diesen urigen 90ies Euro Death Metal Style, sehr „necro“ angehaucht und nicht von der Stange!!! Bevor ich mich für und/oder entscheide möchte ich das Debut Album von CHAPEL OF DISEASE hören – im Dezember soll es kommen!!!
- Debauchery finde ich...?
Haubersson: Hm, DEBAUCHERY/Thomas zieht sein Ding durch; das ist jetzt nicht mein No.1 Style im Death Metal, aber es steckt eine ganze Menge Arbeit hinter dieser Band, was viele „Neider“ oder ähnliches wohl nicht erkennen oder wahr haben wollen!!!
- Da würden wir gerne mal mit Revel In Flesh spielen...
Haubersson: Das A und O für eine Band mit der Ausrichtung von REVEL IN FLESH ist, dass wir in das Billing vom Style her passen. Diese Art von klassischem Death Metal ist nicht jedermanns Sache und passt auch nicht auf jedes Metal Event. Der Gedanke, dass wir mit RIF dieses Jahr auf dem PSOA spielen werden ist schon an für sich ein „Dream come true“.
OK Haubersson. Vielen Dank für das Interview! Die letzten Worte gehören dir!
Haubersson: Stefan, Danke für Deinen Support!!! Seit Juni ist unser Debut Album auch auf Vinyl erhältlich (Danke Rico!), checkt einfach mal unser Label FDA REKOTZ ab. Mehr Infos über REVEL IN FLESH findet Ihr auch unter: http://revelinflesh.jimdo.com/ oder auf unserer Facebook Seite https://www.facebook.com/pages/Revel-in-...04228902958414. Danke an alle, die REVEL bisher unterstützt haben: Death by Metal!!!
Hallo Haubersson! Alles klar bei dir? Ich hoffe, du bist bereit, mir ein paar Fragen zu beantworten. Dann fangen wir direkt mal an!
Haubersson: Servus werte BLOODCHAMBER Leserschaft!!! Klar Stefan, ich bin „dead, hot & ready“ für Deine Fragen. Bewaffnet mit Kaffee und der neuen PUTERAEON zur Beschallung kann es los gehen!!!
Erzähl uns doch bitte etwas über die Entstehungsgeschichte von REVEL IN FLESH. Wie kam es zur Gründung und wie würdest du euren Sound beschreiben?
Haubersson: Beide REVEL IN FLESH Mitbegründer, Maggesson und ich, haben im Prinzip schon seit den 90ern auf die ein oder andere Form Death Metal gemacht. Ich war von 1996 – 2011 bei IMMORTAL RITES und Maggesson spielt immer noch bei DAWN OF DREAMS (D) und APOPHIS, welche auf lokaler Basis hier schon seit den frühen 90ern am Start sind. REVEL IN FLESH ist für mich ein Neuanfang ohne Kompromisse, kurzum klare Linie & Soundvorstellung. Ein Teil des Songmaterials auf „Deathevokation“ stammt auch aus der „Endphase“ von IMMORTAL RITES, wobei wir bei den Aufnahmen einige alte Ideen überarbeitet, umgeworfen und erneuert haben. IMMORTAL RITES war für mich eine wichtige Lernphase und eine gute Zeit. REVEL IN FLESH ist so in der Form jedoch genau das Ding, was mir musikalisch seit Jahren vorgeschwebt ist, vor allem auch in Sachen Sound. Ich gehe hierbei einfach mehr auf und es ist mehr Herausforderung, schon alleine weil das hier meine erste Aufnahe an Gesang und Gitarre war.
Uns geht es bei REVEL IN FLESH nicht um Progressivität, Technik oder modernen Krempel, sondern hier steht die alte Schule des Death Metals auf dem Programm: Intensität und Feeling. Death Metal zum Bangen und nicht für ein Mathematik Studium. Wir stehen extrem auf das klassische schwedische Soundgewand und haben für den Gitarrensound das hierfür essenzielle HM2 Boss Pedal verwendet, aber ich denk’ dass REVEL IN FLESH trotz vieler Referenzen auch einen eigenen Charme hat. Unser Debüt Album „Deathevokation“ ist für Fans und von Fans der 90er Jahre Glanzzeiten des Death Metals gemacht; eine rundum ehrliche Scheibe unter dem Banner „Death Metal the way it was meant to be!!!“
Euer Album kam ja wirklich sehr gut in der Szene an. Wie seht ihr das? Hattet ihr damit gerechnet, mit der Band solch einen Senkrechtstart hinzulegen?
Haubersson: Als wir mit den Aufnahmen angefangen haben stand noch nicht einmal der Bandname, alles war anfänglich als kleines Demo für mich selbst gedacht, weil ich diese bereits schon z.T. seit 2007 existierenden Songideen für mich in diesem Soundgewand aufnehmen wollte.Das war ca. September 2011 und ich muss Dir sagen an diesem Grundgedanken hat sich nichts geändert; wir machen REVEL IN FLESH weil wir diese Art von alten Death Metal im Bratzsound Style lieben. Mich erinnert auch das Arbeiten und Proben mit REVEL IN FLESH vom Feeling her sehr an die Tage, als das alles neu und unheimlich faszinierend war, d.h. das ganze Death Metal Ding. Es steckt gerade eine sehr gute Chemie in der Sache, aber im Prinzip machen wir das für uns, weil wir den Style lieben!!! Ich mag’ das Fan sein an der Sache und wir nehmen als Plus jetzt alles mit, was wir können, aber wir haben keinerlei Erwartungshaltung. Relevant für uns ist in erster Linie mit Passion an der Sache das bestmögliche Resultat abzuliefern!!!
Wo du es gerade erwähnst…wie und durch welche Bands bist du damals zum Death Metal gekommen? Was sind deine Top Ten Alben aus dieser Zeit?
Haubersson: Wow, das waren auch noch die Zeiten, wo man sich von jedem Metalfreak, den man kannte, die Alben lieh und auf Tape überspielte, weil man selbst nur die Kohle für 2 Alben pro Monat hatte. Das „Hörgefühl“ und die Beschäftigung mit der Musik an sich war eine andere. Erste Alben, die mich damals mit DM angefixt hatten waren „Clandestine“, „Covenant“, „False“, „Mindloss“, „Necroticism“, „Soulless“, „Todessehnsucht“, „Been cought…“ usw.; ich weiß noch, dass ich damals (ca. 93/94) mit dem Fahrrad zu Nuclear Blast gefahren bin und mit „Like an everflowing Stream“ auf Vinyl gekauft habe, der sägende Sound der Gitarren war einfach unheimlich, brutal, derb und einzigartig! Dieser Style hatte damals eine wirklich besondere Magie und genauso ging es dann mit den Black Metal Scheiben Mitte der 90er weiter. Top 10 der 90ies DM Alben!?! Schwer zu sagen, aber wichtig für mich waren auf jeden Fall die bereits erwähnten, aber auch erste US Sachen wie DEICIDE, DEATH, IMMOLATION, MONSTROSITY, BRUTALITY…bei der ersten und zweiten Generation DM Bands gibt es so viele innovative & gute Scheiben. Ich möchte das nicht missen, wobei ich sagen muss dass die jetzige Welle an klassischen Death Metal wieder dieses Feeling erwachen lässt, auch wenn das Rad nicht mehr neu erfunden wird bzw. erfunden werden kann!!!
Wie entstehen die Songs bei euch? Arbeitet ihr gemeinsam das Material aus oder wie können wir uns das vorstellen?
Haubersson: Kurz gesagt sieht es so aus, dass wir als Duo die Songs im VAULT M. Studio (gehört meinem Bandkollegen Maggesson) zusammen schreiben und auch direkt aufnehmen. Zum Teil treffen wir uns mit bereits fertigen Kompositionen und machen dann den Feinschliff oder setzen Stück für Stück das Puzzle zusammen. Wir treffen uns hierfür nahezu wöchentlich und haben für uns eine gute und vor allem stressfreie Möglichkeit für einen Arbeitsrhythmus gefunden. Da ich in meiner alten Band im Prinzip nie Gesang und Gitarre aufgenommen habe, ist die Herausforderung natürlich groß, aber man lernt in kleinen Schritten und ich denk, dass wir für uns einen guten Weg (bisher) gefunden haben.
Wie sieht es an der Livefront aus? Immerhin seid ihr ja ein Duo, was Liveauftritte sehr schwer macht. Allerdings spielt ihr ja dieses Jahr auf der Newcomerstage des Party.San Festivals. Wie werdet ihr also live unterstützt?
Haubersson: Live präsentieren sich REVEL IN FLESH im fünfer Line – Up, bei welchem wir von Mitgliedern von CHAOSREIGN (Drums), DEATHVASTATION (Gitarre) und DEMONISED (Bass) unterstützt werden.
Wir werden am 16. Juni in diesem Line - Up die bereits zweite Show spielen und momentan steckt eine sehr gute Chemie in diesem Gefüge. Wir kommen alle gut miteinander klar und das Feeling passt.
Für uns ist es ganz klar, dass Live spielen wichtig ist, wenn man eine Band promoten will und der PARTY SAN Auftritt ist hierbei natürlich großes Kino, aber auch eine große Herausforderung!!! Dieser Tage erfolgt unsere offizielle Bestätigung beim PARTY SAN 2012 - in diesem Sinne: Das ist für uns der Knaller!
Bis vor einigen Jahren sah es ja ziemlich mau aus, was traditionellen Death Metal aus Deutschland angeht. Das hat sich mittlerweile doch geändert. Was denkt ihr über die deutsche Underground Death Metal Szene?
Haubersson: Ganz ehrlich denk’ ich, dass Bands wie OBSCURE INFINITY, LIFELESS, CHAOSREIGN, REVEL IN FLESH, DESERTED FEAR, CHAPEL OF DISEASE, ERODED etc. immer noch eine kleine Sparte für sich innerhalb der deutschen Szene bilden. Ich denk’ die große Masse der Fans steht mehr auf andere Sparten im Death Metal, von welchen es in Deutschland auch eine Menge gibt. Das Old School Ding, oder nennen wir es lieber mal der „klassische Style“, ist mehr eine Randsparte und das ist auch gut so. Generell stört mich, dass es in Deutschland für die heimischen Bands extrem schwer ist Fuß zu fassen, was zum einen an der Verbohrtheit der Fans als auch an den Medien liegt, welche eindeutig auf das abgehen, was aus den Staaten oder eben Skandinavien kommt. Hinzu kommt das Thema, dass es immer schwerer wird mit „Do it yourself“ weiter zu kommen, da z.B. extrem viele Festivals etc. über Booking Agenturen und ähnliches laufen. Aber das nur am Rande, denn ich denk’ z.B. dass Freaks, die eben den klassischen Style mögen, diesen auch finden, selbst wenn der Release auf einer kleinen Firma auf den Markt geht!!!
Ihr seid ja bei F.D.A. Rekotz unter Vertrag. Das Label hat sich zu einer feinen Adresse für qualitativ hochwertige Death Metal Releases gemausert. Wie kam es zu der Zusammenarbeit und seid ihr zufrieden mit der Labelarbeit?
Haubersson: Aufgrund meines Fanzines stand ich mit Rico / FDA schon seit dem Release des ersten ENTRAILS Albums in Kontakt. Ein paar MP3s von den anfänglichen REVEL IN FLESH Aufnahmen genügten um bei Rico Neugier zu wecken. Letztendlich unterschrieben wir zum Jahreswechsel einen Deal für den Release von „Deathevokation“, welches zwischenzeitlich auf CD und seit Juni auch als Vinyl (YESSS!!!) erhältlich ist. FDA sind in der Tat gut gewachsen und REVEL IN FLESH profitieren durchaus von deren guten Ruf. Ganz klar sieht es jedoch so aus: Das ist hartes Business und eine kleine Firma muß heute unheimlich auf Zack sein, um hier nicht unter zu gehen. Rico tut das Beste für seine Releases und zudem ist er selbst Musiker bei GOREGAST und kennt beide Seiten. Geschenkt bekommt heute jedoch keiner mehr was, weder Label noch Band, d.h. wenn Du was reißen willst, dann musst Du konstant Gas geben!!!
Welche Pläne habt ihr für die Zukunft? Sind bereits weitere Veröffentlichungen in Planung?
Haubersson: Wir schreiben eigentlich schon seit Januar verbissen an neuem Material und zum aktuellen Zeitpunkt sind bereits 7 neue Songs fertig, welche in Sachen Style etwas mehr eine eigene Marke erkennen lassen. Mir fehlt für die Beschreibung etwas die Distanz, aber ich empfinde das neue Material als massiver und atmosphärischer, wobei die „Roots“ eindeutig nach wie vor beim alten „klassischen“ europäischen Death Metal liegen. Lasst Euch überraschen. Es wird dieses Jahr wohl noch (auf jeden Fall) eine Split 7“EP mit einer weiteren Band vom FDA Label Rooster geben. Genaue Infos folgen in kürze. Unser Beitrag hierfür wird auf den Namen „Bonecrusher“ hören. Es gibt noch weitere Pläne von welchen jedoch Album Nr.2 ganz oben auf der Liste steht. Hinzu kommen noch weitere Gigs wie u.a. das NOCTURNUS Festival am 8.12 in Berlin, wo wir mit PUTERAEON, GOREGAST, FUNERAL WHORE & Co spielen werden. Für Old School DM Freunde wird das ein wahres Freudenfest, Ha! Ha!
Wie einige vielleicht wissen, bist du ja auch der Maniac hinter dem „Mystical Music“ Zine…wie sieht es mit dessen Zukunft aus?
Haubersson: Also die Idee für eine Ausgabe #17 steht im Raum, gerade ist jedoch der springende Punkt, dass REVEL IN FLESH meine Freizeit regelrecht auffrisst, d.h. Promotion fürs Album, Vorbereitung der laufenden Gigs und die Arbeit an Album Nr.2. Ich will auf jeden Fall ein neues Heft machen; es soll jedoch gut werden und keine „aufgewärmte“ Wiederholung der bisherigen Ausgaben. Es war für Beginn des Jahres auch der Plan für MYSTICAL MUSIC Shirts gedacht, aber leider erhalte ich diesbezüglich keine Antwort mehr von DARK DESCENT Records, eventuell gehe ich den Plan selber noch an. Ach ja, von Ausgabe #16 habe ich momentan noch ca. 30 Hefte auf Vorrat, wer noch ein Exemplar haben will soll/muss Gas geben. Infos unter www.mystical-music.de .
Nun drehen wir mal den Spieß um und machen dein berühmt berüchtigtes „Comment Game“ mit dir:
- Die neue Unleashed ist…?
Haubersson: Überraschend gut!!! Der Opener knallt total im NECROPHOBIC Style…klar geht nichts über die früh 90er Releases, aber ich find das neue Album besser wie erwartet!!!
- Venenum oder Chapel Of Disease?
Haubersson: Denk beide Bands fahren absolut diesen urigen 90ies Euro Death Metal Style, sehr „necro“ angehaucht und nicht von der Stange!!! Bevor ich mich für und/oder entscheide möchte ich das Debut Album von CHAPEL OF DISEASE hören – im Dezember soll es kommen!!!
- Debauchery finde ich...?
Haubersson: Hm, DEBAUCHERY/Thomas zieht sein Ding durch; das ist jetzt nicht mein No.1 Style im Death Metal, aber es steckt eine ganze Menge Arbeit hinter dieser Band, was viele „Neider“ oder ähnliches wohl nicht erkennen oder wahr haben wollen!!!
- Da würden wir gerne mal mit Revel In Flesh spielen...
Haubersson: Das A und O für eine Band mit der Ausrichtung von REVEL IN FLESH ist, dass wir in das Billing vom Style her passen. Diese Art von klassischem Death Metal ist nicht jedermanns Sache und passt auch nicht auf jedes Metal Event. Der Gedanke, dass wir mit RIF dieses Jahr auf dem PSOA spielen werden ist schon an für sich ein „Dream come true“.
OK Haubersson. Vielen Dank für das Interview! Die letzten Worte gehören dir!
Haubersson: Stefan, Danke für Deinen Support!!! Seit Juni ist unser Debut Album auch auf Vinyl erhältlich (Danke Rico!), checkt einfach mal unser Label FDA REKOTZ ab. Mehr Infos über REVEL IN FLESH findet Ihr auch unter: http://revelinflesh.jimdo.com/ oder auf unserer Facebook Seite https://www.facebook.com/pages/Revel-in-...04228902958414. Danke an alle, die REVEL bisher unterstützt haben: Death by Metal!!!