Cheeno
Cheeno
Saarbrücken, Hundert Tage-Bar
27.02.2007
27.02.2007
Wer hatte schon einmal das Vergnügen, MAIDEN-Klassiker im Unplugged-Gewand, unterstützt von Cello und vorgetragen von weiblichem Gesang, zu genießen? Wahrscheinlich dürfte die Anzahl dieser Menschen verschwindend gering sein, und auch ich konnte mich bisher nicht zu diesem erlauchten Kreis zählen. Abhilfe schafft das Saarländische Rock-Gespann von CHEENO, das am Dienstag, dem 27.02.07 in die „Hundert Tage-Bar“ geladen hatte, um zusammen mit Paul DiAnno-Sidekick Andreas Ballnus nebst eigenen Songs ein paar alte Klassiker der Eisernen Jungfrauen in ungewohnter Form vorzutragen. Daß die ganze Sache ein recht kuscheliges Unterfangen werden würde, war sofort klar, nachdem die Eingangstür der normalerweise als Eisdiele (!) fungierenden Bar hinter mir ins Schloß fiel.
Als mir die Band im Vorfeld erzählte, dass die „Hundert Tage-Bar“ ein winzig kleiner Laden sei, war mir nicht ganz bewusst, dass es sich vielleicht gerade mal um grob geschätzte 25 Quadratmeter (inklusive oberes Stockwerk) handeln würde. Wie man es schaffen würde, sieben Leute + Drumkit auf ein Schlafsofa - das als Bühne diente – zu zwängen, war mir auch noch ein Rätsel. Das konnte ja – im wahrsten Sinne – eng werden. Aber wie das so ist: Wenn kein Platz ist, muß die Familie eben zusammenrücken. Das klappte früher (laut Aussagen meiner Großmutter), und das sollte auch hier kein Problem sein. Also Bauch einziehen und der Dinge harren, die da kommen würden…
Als Gitarrist Joey Siedl gegen 21 Uhr sein letztes Bierchen im Bauch hatte, wurde es dann gemütlich. Die Band kuschelte sich zusammen und begann ihren Set mit dem mir unbekannten „Invisible“. Und sofort wurde klar, dass sich an diesem Abend eine komplette Armada von Gänsehäuten auf den Armen der Anwesenden einfinden würde. Vor allem Sängerin Jennie sorgte einmal mehr für wahre Ergriffenheit und zeigte 99 Prozent der DSDS-Stimmchen, was man mit Stimmbändern so alles anstellen kann. Unglaublich, welche Bandbreite die zierliche Frau draufhat. Von knurrig über einfühlsam bis hin zu den höchsten Tönen (etwa wie bei der PAIN OF SALVATION-Nummer „Ashes“) kommt alles glasklar und auf den Ton genau.
Neben aller (musikalischer) Verliebtheit zur Frontfrau darf man aber natürlich die „Backing-Band“ nicht aus den Augen verlieren. Schließlich ist es mehr als beeindruckend zu sehen, dass die sonst elektrisch verstärkten Songs auch im Akustiggewand bestens funktionieren. Darüber hinaus hatte man mit der Gast-Cellistin Siegrid einen weiteren Vorteil dabei, konnte sie mit ihrem einfühlsamen Spiel die Atmosphäre doch noch um einiges verstärken. Der Beweis wurde somit auch schon beim zweiten Song „@“ erbracht und die „Menge“ in erfürchtiges Erstaunen versetzt. Mit den folgenden Nummern „Cocaine“, „Clarity“, „Abused“, dem toll vorgetragenen INCUBUS-Cover „Drive“ (und dabei hasse ich diese Band eigentlich wie die Pest!!!) sowie dem lustig betitelten „Pacman“ konnte die Stimmung auch zu jeder Zeit aufrechterhalten werden. Und dann wurde es ernst…
War DiAnno-Gitarrist bisher nur stiller Zuschauer und gern gesehener Gast an der Theke, so durfte er beim folgenden „Writings On The Wall“ erstmals zur Klampfe greifen und CHEENO nach Kräften unterstützen und die 7er-Vollbesetzung komplett machen. Der Song zählt ja schon auf der CD zu den absoluten Highlights, aber in der nun dargebotenen Form entwickelte er eine Magie, die schon fast zum Greifen war. Und dazu mal wieder Jennie´s Stimme, die meiner Meinung nach schon jetzt zum Besten zählt, was unser Land im Rockbereich zu bieten hat.
Nach dem Nachfolger „One Thing And Another“ und dem verdammt gut gecoverten ALANIS MORISETTE-Cover „Uninvited“ wurden die Jungs und das Mädel dann erst mal in die wohlverdiente Pause entlassen. Schließlich war mittlerweile schon eine Stunde vergangen, seit Joey (der mit seinen langen Haaren und dem Bart inmitten der kurzhaarigen männlichen Gesellschaft wie ein entrückt wirkender Hippie wirkte) sein letztes Bier zu sich genommen hatte. Und schließlich sollte auch die Spannung aufrechterhalten werden, denn da sollte noch einiges auf das Publikum zukommen…
Mit dem bereits erwähnten „Ashes“ wurde dann die zweite Halbzeit angepfiffen, die mit „Silizium“ und dem Album-Highlight „The Ruler“ begann, bevor kurz darauf den meisten Leuten die Kinnlade richtung Bauchnabel rutschte. IRON MAIDEN-Songs der ersten beiden Scheiben im Akustikgewand mit Frauengesang und Cello-Begleitung…das konnte ja was werden. Und es wurde etwas verdammt Großes. Mit „The Ides Of March“ (bei dem Joey Siedl sein eigentlich recht beeindruckendes Talent als Sänger unter Beweis stellen durfte) gings dann auch los, um in den Set, bestehend aus „Wrathchild“, „Prowler“, „Remember Tomorrow“ und „Running Free“ einzuführen. Und ich kann an dieser Stelle schon anmerken, dass ich es nie für möglich gehalten hätte, dass „Wrathchild“ und besonders der Mitgröhler „Running Free“ unplugged funktionieren würden. Aber auch hier belehrten uns CHEENO einmal mehr eines besseren und schafften es, das Gefühl zu vermitteln, dass die MAIDEN-Hits der Frühzeit genau für diese Art des Vortragens erschaffen wurden. Auch der „etwas andere Gesang“ wirkte keinesfalls störend, sondern setzte dem ganzen das berühmte Sahnehäubchen auf. Ich denke, der alte Paul wäre stolz gewesen und auch Steve Harris hätte das Dargebotene wohl gut gefallen.
Mit der Zugabe „Sanctuary“ wurden die Anwesenden dann nach 2 kurzweiligen Stunden in die kalte Nacht entlassen. Ich muß zugeben, dass ich CHEENO an diesem Abend das erste Mal live gesehen habe und mich aber schon jetzt auf die kommenden regulären Shows freue. Jedenfalls bin ich mir ziemlich sicher, dass das Saarland von dieser Bande in Zukunft um einiges besser repräsentiert wird als beispielsweise von B-STINGED BUTTERFLY. Aber die haben ja auch keine Sängerin wie Jennie Kloos an Bord. Wenn die gute Frau mal solo ist und einen heiratsfähigen Mann sucht…HIER BIN ICH!!!
Übrigens: Mein Dank geht an dieser Stelle an Herrn Henning Becker, der mir freundlicherweise einige Fotos zur Verfügung gestellt hat. Cheers!
Als mir die Band im Vorfeld erzählte, dass die „Hundert Tage-Bar“ ein winzig kleiner Laden sei, war mir nicht ganz bewusst, dass es sich vielleicht gerade mal um grob geschätzte 25 Quadratmeter (inklusive oberes Stockwerk) handeln würde. Wie man es schaffen würde, sieben Leute + Drumkit auf ein Schlafsofa - das als Bühne diente – zu zwängen, war mir auch noch ein Rätsel. Das konnte ja – im wahrsten Sinne – eng werden. Aber wie das so ist: Wenn kein Platz ist, muß die Familie eben zusammenrücken. Das klappte früher (laut Aussagen meiner Großmutter), und das sollte auch hier kein Problem sein. Also Bauch einziehen und der Dinge harren, die da kommen würden…
Als Gitarrist Joey Siedl gegen 21 Uhr sein letztes Bierchen im Bauch hatte, wurde es dann gemütlich. Die Band kuschelte sich zusammen und begann ihren Set mit dem mir unbekannten „Invisible“. Und sofort wurde klar, dass sich an diesem Abend eine komplette Armada von Gänsehäuten auf den Armen der Anwesenden einfinden würde. Vor allem Sängerin Jennie sorgte einmal mehr für wahre Ergriffenheit und zeigte 99 Prozent der DSDS-Stimmchen, was man mit Stimmbändern so alles anstellen kann. Unglaublich, welche Bandbreite die zierliche Frau draufhat. Von knurrig über einfühlsam bis hin zu den höchsten Tönen (etwa wie bei der PAIN OF SALVATION-Nummer „Ashes“) kommt alles glasklar und auf den Ton genau.
Neben aller (musikalischer) Verliebtheit zur Frontfrau darf man aber natürlich die „Backing-Band“ nicht aus den Augen verlieren. Schließlich ist es mehr als beeindruckend zu sehen, dass die sonst elektrisch verstärkten Songs auch im Akustiggewand bestens funktionieren. Darüber hinaus hatte man mit der Gast-Cellistin Siegrid einen weiteren Vorteil dabei, konnte sie mit ihrem einfühlsamen Spiel die Atmosphäre doch noch um einiges verstärken. Der Beweis wurde somit auch schon beim zweiten Song „@“ erbracht und die „Menge“ in erfürchtiges Erstaunen versetzt. Mit den folgenden Nummern „Cocaine“, „Clarity“, „Abused“, dem toll vorgetragenen INCUBUS-Cover „Drive“ (und dabei hasse ich diese Band eigentlich wie die Pest!!!) sowie dem lustig betitelten „Pacman“ konnte die Stimmung auch zu jeder Zeit aufrechterhalten werden. Und dann wurde es ernst…
War DiAnno-Gitarrist bisher nur stiller Zuschauer und gern gesehener Gast an der Theke, so durfte er beim folgenden „Writings On The Wall“ erstmals zur Klampfe greifen und CHEENO nach Kräften unterstützen und die 7er-Vollbesetzung komplett machen. Der Song zählt ja schon auf der CD zu den absoluten Highlights, aber in der nun dargebotenen Form entwickelte er eine Magie, die schon fast zum Greifen war. Und dazu mal wieder Jennie´s Stimme, die meiner Meinung nach schon jetzt zum Besten zählt, was unser Land im Rockbereich zu bieten hat.
Nach dem Nachfolger „One Thing And Another“ und dem verdammt gut gecoverten ALANIS MORISETTE-Cover „Uninvited“ wurden die Jungs und das Mädel dann erst mal in die wohlverdiente Pause entlassen. Schließlich war mittlerweile schon eine Stunde vergangen, seit Joey (der mit seinen langen Haaren und dem Bart inmitten der kurzhaarigen männlichen Gesellschaft wie ein entrückt wirkender Hippie wirkte) sein letztes Bier zu sich genommen hatte. Und schließlich sollte auch die Spannung aufrechterhalten werden, denn da sollte noch einiges auf das Publikum zukommen…
Mit dem bereits erwähnten „Ashes“ wurde dann die zweite Halbzeit angepfiffen, die mit „Silizium“ und dem Album-Highlight „The Ruler“ begann, bevor kurz darauf den meisten Leuten die Kinnlade richtung Bauchnabel rutschte. IRON MAIDEN-Songs der ersten beiden Scheiben im Akustikgewand mit Frauengesang und Cello-Begleitung…das konnte ja was werden. Und es wurde etwas verdammt Großes. Mit „The Ides Of March“ (bei dem Joey Siedl sein eigentlich recht beeindruckendes Talent als Sänger unter Beweis stellen durfte) gings dann auch los, um in den Set, bestehend aus „Wrathchild“, „Prowler“, „Remember Tomorrow“ und „Running Free“ einzuführen. Und ich kann an dieser Stelle schon anmerken, dass ich es nie für möglich gehalten hätte, dass „Wrathchild“ und besonders der Mitgröhler „Running Free“ unplugged funktionieren würden. Aber auch hier belehrten uns CHEENO einmal mehr eines besseren und schafften es, das Gefühl zu vermitteln, dass die MAIDEN-Hits der Frühzeit genau für diese Art des Vortragens erschaffen wurden. Auch der „etwas andere Gesang“ wirkte keinesfalls störend, sondern setzte dem ganzen das berühmte Sahnehäubchen auf. Ich denke, der alte Paul wäre stolz gewesen und auch Steve Harris hätte das Dargebotene wohl gut gefallen.
Mit der Zugabe „Sanctuary“ wurden die Anwesenden dann nach 2 kurzweiligen Stunden in die kalte Nacht entlassen. Ich muß zugeben, dass ich CHEENO an diesem Abend das erste Mal live gesehen habe und mich aber schon jetzt auf die kommenden regulären Shows freue. Jedenfalls bin ich mir ziemlich sicher, dass das Saarland von dieser Bande in Zukunft um einiges besser repräsentiert wird als beispielsweise von B-STINGED BUTTERFLY. Aber die haben ja auch keine Sängerin wie Jennie Kloos an Bord. Wenn die gute Frau mal solo ist und einen heiratsfähigen Mann sucht…HIER BIN ICH!!!
Übrigens: Mein Dank geht an dieser Stelle an Herrn Henning Becker, der mir freundlicherweise einige Fotos zur Verfügung gestellt hat. Cheers!