Doro Powerwolf

Doro, Powerwolf

DoroPowerwolf
Saarbrücken, Garage
12.07.2007
Die Enttäuschung und der Schock waren groß, als sich die Nachricht verbreitete, W.A.S.P. hätten die gemeinsame Headliner-Tour mit DORO verlassen. Schließlich waren nicht wenige, auch von außerhalb des Saarlandes, wegen Schwarzie Gesetzlos und seinen Mannen gekommen. Glücklicherweise ließen sich nur ein paar wenige von dieser Tatsache den Abend verderben, so daß ein mit über 800 Leuten gut gefülltes Haus Frau Pesch einen schönen Empfang bereitete. Und diese bedankte sich bei dem loyalen Publikum mit einer absoluten Jahrhunder-Setlist, die wenige bis gar keine Wünsche offen ließ.

Als Ersatz für W.A.S.P. sprangen kurzfristig POWERWOLF ein und schafften es tatsächlich, den fehlenden Co-Headliner würdig zu ersetzen. Natürlich kuckten einige beim Opener „We Take It From The Living“ erst mal ziemlich dumm aus der Wäsche, schließlich ist der atmosphärische Heavy Metal der Wölfe doch in etwa so weit weg von der Rockschiene der Amis wie George W. Bush von einer Liebesbeziehung mit Osama Bin Laden. Aber spätestens beim treibenden „Saturday Satan“ schienen auch einige Die Hard-W.A.S.P.-Anhänger die Klasse von POWERWOLF zu bemerken und ließen sich von dem offensichtlichen Spaß auf der Bühne anstecken. Und so war spätestens am Ende des Sets – der standesgemäß mit dem Titeltrack des letzten Longplayers „Lupus Die“ beschlossen wurde - klar, daß man keine Probleme hatte, das Publikum wieder einmal auf seine Seite zu ziehen. Als Ersatz eingesprungen, eine klasse Show geliefert und wieder neue Anhänger gewonnen; was will man mehr?

Was haben die beiden deutschen Aushängeschilder des Metals – Udo Dirkschneider und Doro Pesch gemeinsam? Beide werden trotz guter bis großartiger Alben immer wieder auf ihre Vergangenheit reduziert, haben aber auch überhaupt keine Probleme, ihre alten Gassenhauer in ihre Solo-Konzerte mit einzubauen. Und das ist verdammt gut so, vor allem wenn es so gut in die Setlist passt, wie bei den beiden. Im Falle Doro gab es an diesem Abend eine Setlist zu bestaunen, die einem WARLOCK-Fan die Freudentränen in die Augen treiben konnte. Mit dem Doppelschlag „Earthshaker Rock“ und „I Rule The Ruins“ hatte man die Menge sofort auf seiner Seite, bevor man sich mit „You´re My Family“ (vom aktuellen Album „Warrior Soul“) das erste Mal an „eigenes“ Material wagte. Doch sofort gab es den nächsten Doppehammer mit „Burning The Witches“ und „True As Steel“, so daß lädierte Nackenwirbel erst mal keine Chance hatten, sich zu regenerieren. Frau Pesch röhrte wie in jungen Tagen und bewies, daß Frauen jenseits der 40 noch lange nicht zum alten Eisen gehören müssen. Zudem hatte sie mal wieder eine gnadenlos gute Backing-Band (u.a. SAVATAGE-Gitarrist Chris Caffery) im Rücken, die die kleine Düsseldorferin immer wieder nach vorne pushte und erst gar keine Müdigkeit aufkommen ließ. Von nun an gings auch Schlag auf Schlag mit „Hellbound“, „Metalracer“, der unverzichtbaren Ballade „Für Immer“ (bei dem die Hallengesänge eine Gänsehaut aufkommen ließen) und natürlich „All We Are“ (in der Super-Extended-Version) weiter (unterbrochen von einem recht unnötigen Drumsolo und dem coolen „Strangers Yesterday“), bevor man mit einem eigenwilligen Cover von „Breaking The Law“ den Helden JUDAS PRIEST huldigte.

Nach der Rheinfire-Hymne „Burn It Up“ gings dann in den Zugabenteil, der ohne WARLOCK-Material auskommen musste, aber dennoch ebenso zu rocken und gefallen wusste. Der Auftakt in die letzten 20 Minuten bildete der Titeltrack des letzten Albums, gefolgt von der Hymne „Fight“. Bei dem wunderbaren „Love Me In Black“ wähnte man sich danch unter freiem Himmel, erstrahlte doch ein künstlicher Sternenhimmel an der Decke, der zum romantischen Kuscheln einlud. Und bevor mir sentimentale Gedanken in den Kopf schießen konnten, war mit dem letzen Song des Abends, „Unholy Love“ auch ein wieder mal verdammt geniales DORO-Konzert zu Ende. 2 Stunden, die wie im Flug vergingen und wieder mal bewiesen, daß Frau Pesch einen Großteil jüngerer Bühnenbesteiger mit dem dem kleinen Finger von den Brettern schnippt.

Mein Dank geht an dieser Stelle übrigens an www.gesichterparty.de und besonders Fotograf Max, der mir erlaubte, die Bilder zu verwenden! Rock on!!!

Bildergalerie

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