Axxis & Messenger

Axxis & Messenger

AxxisMessenger
Pirmasens, Quasimodo
23.12.2007
Die Ruhrpott-Metaller AXXIS supporten zurzeit GAMMARAY und HELLOWEEN, geben jedoch auch ein paar Gigs, die sie entweder allein oder als Headliner spielen. An diesem vorweihnachtlichen Abend gebührt den Saarländern MESSENGER die Ehre, als Warm-Up zu performen.

Und wie immer machen auch an dem heutigen Sonntagabend die saarländischen True Metal-Recken keine Gefangenen. Ein kurzes Intro, die Jungs (mitsamt sehr kompetentem Ersatzdrummer) stürmen die Bühne und legen auch gleich mit einem Song los, dessen Namen sich eine große Fastfood-Kette für ihren Slogan geklaut hat: „Feel The Fire“! Gemäß diesem Motto wird auch nicht lange gefackelt, sondern gleich die obligatorische Posing-Keule ausgepackt, und ab geht die Luzi…ganz im Gegensatz zum Pirmasenser Publikum, das bis auf die erste Reihe eher lahm in der Gegend rumsteht. Nach Angaben eines Pfälzer Bekannten scheint dies aber in der Gegend normal zu sein. Somit ist es Aufgabe der ersten beiden Reihen, Songs wie „Intruders“, „Pharao“ (MESSENGERs ganz eigenes „Powerslave“), „Kill The DJ“ oder das wirklich geniale „Broken Mirror“ gebührend abzufeiern. Daß bei einem MESSENGER-Set auch das altbekannte Gitarrenduell nicht fehlen darf, ist so sicher wie das Fondue an Heiligabend, und so dürfen auch heute abend die beiden Axtschwinger Frank Kettenhofen und Patrick Deckarm wieder einmal ihre Fingerfertigkeit zur Schau stellen und die Menge in Staunen versetzen. Einziger kleiner Wermutstropfen der Show ist der etwas zu leise Sound (der auch bei AXXIS nicht wirklich lauter ist), bei der besonders der großartige Gesang von Frontmann Siggi etwas untergeht. Aber egal, die Show hat Spaß gemacht, und mit der gleichnamigen Zugabe lässt man den „Metal Day“ zünftig ausklingen und macht die Bühne für den Hauptact frei! (Micha)

Nachdem MESSENGER der Menge gehörig Feuer gegeben haben, ist es nun an AXXIS, die Anwesenden zum Schwitzen zu bringen. Und nicht nur das, es darf auch jede Menge gelacht werden. Nach dem Titeltrack des gleichnamigen und aktuellen Albums „Doom Of Destiny“ und dem live extrem krachenden „Tales Of Glory Island“ – die Female Vocals werden auf der Tour von MAGICA-Frontdame Ana Mladinovic übernommen – zeigt Sänger Bernhard Weiss, dass er nicht nur Musiker, sondern auch ein exzellenter Entertainer und Spontan-Comedian ist. Dabei fängt alles ganz harmlos mit dem Statement an, dass Pirmasens eine schöne Stadt sei. „Naja“, entgegnet ein saarländischer Fan, und sofort muss die Frage geklärt werden, wie viele Saarländer, Pirmasenser und Ruhrpottler anwesend sind. Nachdem diese regionale Frage geklärt ist, plädiert Bernhard für etwas weihnachtliche Atmosphäre – und ein weiterer Zwischenruf aus der Menge verhilft einem Fan aus der ersten Reihe auf die Bühne, der daraufhin „O Tannenbaum“ trällern soll. Nach dieser lustigen Einlage widmet sich das Quintett wieder der Setlist, und „Little War“, „Lady Moon“ (mit einem kleinen Solo-Intro von Marco Wried, mit 23 Jahren Band-Youngster und seit knapp einem Jahr AXXIS-Gitarrist), „Take My Hand“ und „Bloodangel“ finden ihren Weg in die Ohren der Anwesenden. Die Stücke „Fire & Ice“ und „Touch The Rainbow“ – bei denen ein weiblicher Fan auf das Podest und um musikalische Unterstützung gebeten wird – werden von akustischer Gitarre begleitet, wirken aber keineswegs ruhig. Die Fans nutzen jedes einzelne Lied zum Mitsingen und Bangen, und der AXXIS-Fronter lässt es sich auch nicht nehmen, auf der Bühne zu tanzen, zu scherzen oder Blickkontakt zu den Fans zu suchen. Es folgen „Wind In The Night“, „My Little Princess“, „Little Look Back“ und das Titelstück des 1989er-Debüts „Kingdom Of The Night“. Aber weder die Band noch das Publikum sind gewillt, nach Hause zu gehen, und es verstreichen nicht viele „Zugabe!”-Rufe, bis AXXIS wieder die Bühne erklimmen und den „Kingom Of The Night“-Opener „Living In A World“ und den „Time Machine“-Kracher „Angel Of Death“ abfeuern. „Nana , Hey, Hey, Kiss Him Goodbye“ bildet einen gelungenen Abschluss des Konzerts, bei dem noch einmal alle Fans mitsingen können.

Ein Beispiel für ein Konzert, bei dem einfach alles stimmt. MESSENGER geben ordentlich Gas und ziehen die Menge sofort auf ihre Seite, und AXXIS beweisen einmal mehr, dass man auf einem Konzert nicht nur stur der Setlist folgen und ein Lied nach dem anderen spielen muss, um auch bloß alle Klassiker im Gepäck zu haben. Vielleicht hätte man sich den ein oder anderen Song noch gerne auf die Bühne gewünscht, aber bei dem Unterhaltungsfaktor dieser Band vergisst man das schnell. AXXIS zeigen, dass eine Band nicht auf dem Podest steht um zu zeigen, dass sie ihre Songs auch live spielen kann, sondern, dass sie auch in der Lage ist, Charakter auszustrahlen und das Publikum zu unterhalten. Was in diesem Fall absolut gelungen ist. (Alex)

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