MISERY SPEAKS fielen schon mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum positiv auf; das nun nachgefolgte “Catalogue Of Carnage” kann sogar noch eine Schippe drauflegen. Die Münsteraner machen auf ihrem aktuellen Album eigentlich alles richtig, was man beachten muss, wenn man eine Melodic-Deathmetal-Platte macht. Eine ausgewogene Mischung aus Härte und Melodie, Abwechslung und Wiedererkennungswert – alles drin!

Die Core-Komponente hat sich vollständig verabschiedet. Stattdessen regiert auf diesem Album die Metalfaust. Trotzdem spielen sich MISERY SPEAKS zwar mit bekannten Stilmitteln, jedoch angenehm klischeefrei durch die zehn Stücke ihres neuen Werks.
Jeder Song ist dabei schon fast ein kleines Meisterwerk. Interessant und wirkungsvoll arrangiert, handwerklich hochklassig gespielt, geschickt mit harten Parts, wiedererkennenswerten Gitarrenmelodien und ruhigen Parts hantierend, hat man nicht nur das Gefühl, dass die Musiker bereits im Mutterleib mit Deathmetal made in Sweden beschallt wurden, sondern auch, dass sie es sich zum Ziel gemacht haben, ihre Vorbilder in kreativer Hinsicht einzuholen.

Auch wenn “Catalogue Of Carnage” noch ein klein wenig das gleiche “Problem” hat wie das Vorgängeralbum, nämlich dass sich kein wirklicher Ohrwurm darauf befindet, ist der Fortschritt doch beachtlich. Wenn sich hier und da noch eine richtig große Melodie in die Songs einschleichen würde, könnten MISERY SPEAKS gar in noch höhere Sphären vorstoßen. In der oberen Liga, sowohl national als auch international, spielen sie auf jeden Fall jetzt schon.