Borknagar - Epic

Borknagar - Epic
Avantgarde Metal
erschienen am 21.06.2004 bei Century Media
dauert 57:44 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Future Reminiscence
2. Traveller
3. Origin
4. Sealed Chambers of Electricity
5. The Weight of the Wind
6. Resonace
7. Relate (Dialogue)
8. Cyclus
9. Circled
10. The Inner Ocean Hypothesis
11. Quintessence
12. The Wonder

Die Bloodchamber meint:

Drei Jahre langes Warten bis nun endlich, im Jahre 2004, die Norweger nach mehreren Verlusten ihr nächstes Release auf die wartende Fangemeinde loslassen. Die Erwartungen an das neue Material sind nach dem Geniestreich "Empiricism" höher als nie, zurecht, denn der Vorgänger war einfach kaum zu toppen. Black Metal in dieser Weise gibt es, mit einigen Ausnahmen wie Arcturus, leider mehr als selten.
Umso gespannter und vorfreudiger war ich, als ich die Promo in den Händen hielt - und wieder ein gewohnt professionelles und futuristisches Cover von Drummer, und auf "Epic" nun auch Bassist, Asgeir Mickelson sah.
Doch nach dem ersten Hörgang macht sich schon ein wenig Enttäuschung breit. Viel Neues sollte man definitiv nicht erwarten, "Epic" ist einfach ein logischer Nachfolger und knüpft dort an, wo "Empiricism" aufgehört hat. Kein Thema, Borknagar erschaffen wieder eine wunderbar dramatische Atmosphäre mittels Synthesizern und mehrstimmigen Vocals von Gesangstalent Vintersorg, sofortige Ohrwürmer wie "The Genuine Pulse" sucht man allerdings vergeblich.
Teilweise besinnt man sich wieder auf ältere Wurzeln, was manchmal jedoch recht paradox wirkt, denn Vintersorg passt einfach nicht so gut zu den älteren Releases (wie der ein oder andere vielleicht schon live erkannt hat).
Und nach einigen Hörgängen passiert endlich das Gehoffte: Die Songs bleiben wunderbar im Ohr und die Komplexität erntfaltet sich in vollen Zügen, der Großteil der Clean Vocals wirkt einfach verdammt hymnisch und man merkt, dass der Albumtitel perfekt zum Gehörten passt, was nicht auch zuletzt an den genialst geschriebenen Keyboardlinien liegt.
Teilweise sind leider einige Längen zu erkennen, die auch nach mehrfachem Hören einfach nicht zünden wollen, das gibt Punktabzug. Und auf der anderen Seite gibt es wieder klasse Lieder, die man sich gleich mehrmals hintereinander anhören möchte, "Circled" , "Relate" oder "Traveller" sind wohl gute Beispiele hierfür.

Zum Schluss bleibt zu sagen: Borknagar sind sich auf jeden Fall treu geblieben und liefern wieder eine klasse Scheibe ab, der man aber die Chance geben sollte, mehrfach gehört zu werden. Trotz der Längen stellen die guten Songs die Mehrheit dar und die wissen nun mal zu überzeugen.
Eingefleischte Borknagar-Fans können getrost zugreifen und genießen, der Rest aber erst einmal antesten.
-