Stonehead - The Devil Next To Me (EP)

Stonehead - The Devil Next To Me (EP)
Heavy Metal / Stoner Rock
erschienen in 2008 als Eigenproduktion
dauert 27:50 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. … just for the living
3. Short but long enough
4. Old wings
5. Bright night
6. Black rose

Die Bloodchamber meint:

Au Backe, willkommen im Untergrund. Sumpfig wälzt sich die Gitarre aus den Boxen, obenauf brodelt und blubbert der Bass, unterstützt von einem gurgelnden Schlagzeug und dann, dann – kommt der Gesang. Tief, grunzig, roh und ungeschliffen und während man selbst noch nach dem Rettungsring schreit, brechen über einem die hehren Wellen dieses Klangmeeres zusammen und verschlucken einen. Oder, nicht ganz so pathetisch: STONEHEAD haben mit „The Devil Next To Me“ eine durch und durch dem Underground angehörende Scheibe eingeschustert, die von Sound bis Komposition den leicht faulen Hauch einer Probe-Garage atmet.

Die Jungs sagen von sich selbst, dass sie Kickass-Stoner-Rock mit ner ordentlichen Portion Dreck spielen, wobei der Dreck hauptsächlich in der Produktion zu finden ist. Die ist wirklich Müll. Die übrige Kategorisierung funktioniert allerdings, Stoner Rock und Ausflüge hinüber in den traditionellen Stahl sind die Ingredienzien von „The Devil Next To Me“. Aber leider quillt das Dargebotene viel zu undifferenziert aus den Boxen, es lärmt eher, als dass es klingt und diese Tatsache macht die ohnehin nicht sonderlich spannenden Stücke vollends platt.
Klar, man könnte jetzt davon sprechen, dass diese Art von Demo eben ihren eigenen Charme besitzt, dass es gerade um die Authentizität geht…aber sind wir mal ehrlich: Charme, nein, Authentizität, auch nein. Von gurgelndem Gesang und abgenudelten Riffs in Produktionsbrei hab ich nun mal nichts. Sicher ist, die Jungs haben ihren Spaß, sie sind unbeschwert und irgendwie schaffen sie das auch unterzubringen, es ist hörbar und es rettet letztlich die CD vor dem Punkte-GAU.

Aber, tadaa, einen Bonuspunkt gibt es außerdem. Und zwar für Bud Spencer, der als Quasi-Intro zu „Bright Night“ ganz kurz zu hören ist: „Du tust was ich sage, oder ich hau dir aufs Maul.“ Ich würde fast sagen, dass das der aussagekräftigste Moment der Scheibe war. Übrigens, wer herausbekommt, aus welchem Film dieses Zitat stammt, für den werde ich bei meinem nächsten Kirchenbesuch ein Kerzchen anzünden. Und wer Interesse an "The Devil Next To Me" hat, der kann das Teil für schlappe 5 € direkt bei der Band abgreifen.
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