Bei einem Namen, der wohl einem ALICE COOPER Album entlehnt ist, und der dicken Schminkschicht, die diese fünf Schweden auf dem Backfoto präsentieren, ist schon vor dem ersten Riff klar, wohin der Weg führt: Hier wird gerockt.

Die BILLION DOLLAR BABIES spielen klassischen Hard Rock, der ein wenig nach Haarspray und Glitter riecht oder BON JOVI als sie noch Eier hatten (ja, die hatten sie mal. Nein, gerochen hab ich nie dran…), mit prägnanten, raumfüllenden Riffs, eingängigem Mittwipp-Groove und einer angenehmen Stimme, die in den riskanten Passagen gerade noch die Kurve vor der zu hohen Höhe erwischt, und dazu massig "Ohohoh" Mitgesinge der Instrumentalisten. Das Ganze ist so auf Radiotauglichkeit gebügelt, dass die überschwänglichen Pressestimmen auf dem Promozettel, die bereits das erste Album bei einem Major Label prognostizieren, zumindest vor einigen Jahren mittlerweile sicher schon erhört worden wären. Aber jetzt ist „Stand Your Ground“ bereits der zweite labellose Release und vielleicht hat die Band einfach den Zug zeitlich um ein paar Jahre verpasst.

Ich wäre einer der letzten, der sich beschwert, wenn im Radio endlich nochmal vernünftige Rockmusik zu hören wäre und die BILLION DOLLAR BABIES hätten vermutlich gute Chancen auf ausreichend Airtime, aber dafür müsste die Sendepolitik der Radiosender sich gehörig ändern oder ein Major Label daherkommen und die Band mit ordentlichem monetären Einsatz ins Radio pushen.
So gibt es eine nicht untalentierte Band mehr auf diesem Planeten, die gepflegt rocken kann ohne wehzutun. Ob das allein reicht steht in den Sternen, zumal die Herkunft aus Schweden seit EUROPE auch nicht mehr so viele bekannte Hard Rock Gruppen hervorgebracht hat.
Der letzte musikalische Stern, der zumindest teilweise vergleichbar ist, ist leider auch viel zu schnell verglüht, und dabei waren THE DARKNESS noch eine ganze Spur dreckiger und durchgeknallter….