KNORKATOR war für mich immer eine Band, die ich mir nur für ein, zwei spaßige Songs anhören konnte. Danach wurde es langweilig – wenngleich ich immer schon gesagt habe, dass die Band ganz nah am Rande der Genialität entlang spazierte. Zuweilen zwar auch am Rande des schlechten Geschmackes, aber das gehört ja beim Showbiz dazu.

Entsprechend gleichgültig, so muss ich sagen, habe ich die Nachricht über das Ende der Band aufgenommen. Ja, KNORKATOR haben sich aufgelöst und touren noch ein letztes Mal, um sich dann von der deutschen Bühne zu verabschieden. Da widerfährt einen doch etwas Wehmut, den nach Grand Prix Auftritten, intimen Momenten mit der Band (wenn sie einen nämlich mit der Salatkanone beschießt) und Krachern wie „Der ultimative Mann“ oder „Weg nach unten“ muss man, trotz aller Ignoranz meinerseits, sagen, dass eine große Band adios sagt. Deswegen gibt es für die treuen Fans als Bonbon zum Abschied die Doppel-DVD „Weg nach unten – die letzte und doppelte DVD und der letzte Clip von Deutschlands meister Band der Welt.“ KNORKATOR bieten da echt viel, denn ein sehr stimmiges Unplugged Konzert, wo Sänger Stumpen zeigt, dass er der Welt meiste Entertainer ist und die Band sich musikalisch schon als eine starke Truppe zeigt, wären schon die DVD wert. Neben einem interessanten Interview mit der Band, wo wirklich viele Themen aufgegriffen werden, gibt es noch das wirklich knuffige Kinderlied, wo die Kinder der Bandmitglieder den letzten Videoclip einträllern.

Damit nicht genug, gibt es auf der zweiten DVD ein 20 Songs fassendes Live Set, diesmal aber mit Strom und Druck. Das steht der Band natürlich etwas besser, da sie, wie sie selbst sagen, ja eine Rock Band sind. Einige Dinge (wie die Darstellung des Attentates des 11. Septembers als Bühnenstück zur Musik von „Weg nach unten) verstehe ich zwar nicht ganz, aber ohne große Kenntnis des Backkataloges der Band lasse ich ein Urteil über so Darstellungen lieber die Fans machen. Für diese ist es einfach super und auch mich haben die skurrilen Typen mit diesen Auftritten überzeugt. Schade, dass es zum überzeugen jetzt was spät kommt, denn die Band ist ja nicht mehr. Irgendwie fallen mir sowohl optisch, als auch musikalisch, immer DIE APOKALYPTISCHEN REITER als Vergleich ein – sowohl stimmlich, als auch musikalisch, als auch lyrisch ziehen diese aber den deutlich kürzeren gegenüber KNORKATOR. DAR ist für mich so etwas wie das Soft Cover Billig-Buch, KNORKATOR hingegen das Buch im Hardcover.

Fazit: Bild und Ton sind gut geraten, leider ist die Ausstattung etwas mager. Außer Interview, Videoclip und 2 Live Sets gibt es nichts, andererseits ist das allein schon massig, und ich für meinen Teil kann auf Bildergalerien oder so was verzichten. Beide Sets sind schon sehr interessant, weswegen ich es auch berechtigt finde, dass einige Lieder zweimal in der Box vorhanden sind – live wird einiges auch „ver-jazzt“. Fette 9 Punkte!