Mortjuri - Desoulate

Mortjuri - Desoulate
Melodic Death Black Metal
erschienen am 05.08.2008 bei Nocturnal Empire
dauert 58:30 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Among Dead I Come To Life
2. The Eye That Foresees
3. Wintersturm
4. It Shall Be Done
5. Closure
6. Ashes Beneath The Sky
7. Forsaken Horizon
8. Calm Is Death's Hand
9. At Times Darkly Foreboding
10. Death But Not For You
11. Mortjuri
12. At L(e)ast We Reach The Sky

Die Bloodchamber meint:

Ihr kennt das ja wahrscheinlich schon von Bands wie GRAVEWORM oder MYSTIC CIRCLE. Die bösen Black Metaller faszinieren einen und regen an eine Band zu gründen. Doch selber ist man gar nicht böse und satanisch und überhaupt hat man auch ein Mädel dabei, das auch in die Band möchte. Also wird das Mädel hinter ein Keyboard gestellt und darf ein bisschen mitklimpern. Man nennt sich dann Dark Metal oder Melodic Death Metal. Was in den 90ern der absolute Hit war und Plattenverträge bei Massacre Records oder Nuclear Blast einbrachte, reizt heutzutage eigentlich nicht mehr so dolle.

Eigentlich, denn was da aus Jena auf meinen Tisch geflattert ist, hat mit den oben angesprochenen Klischees nicht viel zu tun und lässt musikalisch doch durchaus aufhorchen. MORTJURI aus Jena gibt es nicht mal fünf Jahre lang und sie haben vor „Desoulate“ auch erst ein Demo veröffentlicht. Da die Bandmitglieder aber alle schon in anderen regionalen Bands Erfahrungen sammeln konnten, sind sie alle beileibe keine Neulinge und das hört man „Desoulate“ auch an.

Geprägt wird die Langrille hauptsächlich durch Frontmann Tobias’ Gesang, der ständig zwischen Death Metal Gegrunze und Black Metal Gekeife pendelt. Nicht ganz so extrem wie bei GRAVEWORM, aber durchaus vergleichbar. Und auch wie die Südtiroler unterlegen MORTJURI die Songs ordentlich mit Keyboard, sind aber noch weit davon entfernt sie zuzukleistern. Dazu kommen noch zwei Gitarristen, denen immer mal wieder Platz für ein Solo eingeräumt wird und fertig sind die Songs, die live ebenso wie auf CD was können.

Natürlich gibt es auch bei der ersten CD einer Band immer etwas zu kritisieren, auf „Desoulate“ verfügen noch etliche Songs über Längen und könnten kompakter gehalten werden. Allen voran das achtminütige „Closure“ wirft die Frage auf, warum MORTJURI sich viel zu lange an derselben Idee aufhalten. Trotzdem macht die Scheibe Lust auf mehr und wer auf keyboardgeschwängerten Black Metal steht, sollte mal das eine oder andere Ohr riskieren.
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