Fuck The Facts / Leng Tch'e - Split

Fuck The Facts / Leng Tch'e - Split
Grindcore
erschienen am 12.12.2008 bei Power It Up
dauert 22:18 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Misleading Innuendos
2. Redemption Meltdown
3. The Hand That Strangles
4. Black Holes
5. Like Yesterday
6. Self Traitor
7. Everyone Is Robbing The Dead
8. Slave
9. Charlatan
10. My Failures

Die Bloodchamber meint:

Eine Split-CD aus dem Hause Power It Up fand den Weg zu mir. LENG TCH'E sind hierauf mit 4 und FUCK THE FACTS mit 6 Songs vertreten. LENG TCH'E sind mir schon länger bekannt, FUCK THE FACTS jedoch habe ich mir hier zum ersten mal zu Gemüte geführt und die beiden Bands passen für eine Split vom Stil her auch ziemlich gut zusammen.
Während LNEG TCH'E wie gewohnt los pfeffern und mit minimalistisch einprägsamen Melodien einen Rhythmusstampfer nach dem anderen bieten, finden sich FUCK THE FACTS viel wirrer und unausgewogener. Doch alles der Reihe nach.

Die Eigenständigkeit bei LENG TCH'E ist leider etwas gering, das fiel schon auf vorherigen Releases auf. Irgendwo zwischen NAPALM DEATH und DYING FETUS suchen sie Rhythmus-betonte Musik, die eigentlich nur darauf ausgerichtet ist, das Trommelfell beim Hörer zu strapazieren. Simple Hooklines sind eine Art Markenzeichen dafür, denn technisch ausgefeilt kann man nur den Speed nennen, der einem von Break zu Break eine andere halsbrecherische Geschwindigkeit bietet. Die Abwechslung geht dabei ziemlich flöten, da wirklich jeder Song sehr ähnlich aufgebaut ist und keinen Platz für Überraschungen bietet. Für die kurzweiligen 4 Songs ist das aber weniger ein Störfaktor, bei den Full Length Alben nervt das merkbar mehr. Mit „Black Holes“ hat andererseits auch ein Mid-Tempo lastiger Song auf die Scheibe gefunden. Somit ist dieser Teil meiner Ansicht nach noch der Glanzpunkt der Veröffentlichung.

Mehr Abwechslung finde ich erst, als die Kanadier FUCK THE FACTS das Angriffskommando übernehmen. Ein schleppendes Intro führt zu ihrem Anteil an der CD hin, der eine schlechter abgemischte Produktion hat und mit einem völlig überdrehten Schlagzeug die Gitarren in den Hintergrund drängende Songs besitzt. Der Gesang ist im Gegensatz zu LENG TCH'E nur ein kaum vernehmbares Kreischen im Hintergrund, einzig der Bass kommt nicht so unterschwellig daher. Die Riffs ähneln den Belgiern allerdings sehr, auch der Speed ist ähnlich ausgefallen wie bei der ersten Band. Die sehr kurzen Songs können mich aber an keiner Stelle überzeugen, technische Raffinessen fanden gar keinen Zugang und die abrupt abgebrochenen Songs klingen, als hätte man sie nicht zu Ende geführt, weil einem die Ideen ausgegangen sind.

Will man also einen Vergleich zwischen den Bands auf dieser Split anstellen, so fällt mein Urteil klar aus, denn LENG TCH'E sind viel routinierter im Songwriting und lassen es auch mit den Drums ordentlich mehr krachen. Die „Geräusche“ von FUCK THE FACTS gehen in einem Ohr rein und zum anderen wieder raus, ohne dass etwas hängen bleibt. Das Schlusslied „My Failures (Just Like Yesterday“, das einen melodiösen Abschluss bieten soll, ist peinlich genug, um FUCK THE FACTS als belanglos abzustempeln. Für die Jungs würde ich bei einer einzelnen Produktion nicht mehr als 4 Punkte vergeben, aber der Beitrag von LENG TCH'E gibt zumindest der ersten Hälfte etwas Würze.
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