The Modern Age Slavery - Damned To Blindness

The Modern Age Slavery - Damned To Blindness
Death Metal / Hardcore
erschienen am 28.11.2008 bei Napalm Records
dauert 40:10 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Progenies of ancient slaves
2. Red lines of obsessions
3. Damned to blindness
4. Drop by drop
5. A desert to die for
6. Vile mother earth
7. The Sublime Decadence of an Era
8. Shell of Perversion
9. Descent to Oblivion
10. Purple
11. The modern Age Slavery
12. Wolverine Blues

Die Bloodchamber meint:

Gut, damit hat wohl niemand gerechnet: eine technische Brutal Death / Hardcore Combo aus Italien, die 2007 formiert schon im Folgejahr ihre erste Platte bei Napalm Records veröffentlicht. Wer so schnell durchstartet, muss doch was Besonderes zu bieten haben?

Nun, außer dem für mich nicht besonders aufregenden ENTOMBED-Cover „Wolverine Blues“ zockt die Band hier ziemlich rasanten, bösen Brutal Death, der mit einigen Hardcore-Elementen versehen gut ins Ohr geht. Shouter Giovanni Berselli hat ein, passend zur Musik, böse shoutend bis gemein screamendes Organ, die technische Fraktion um die Gitarristen Coco und Sym (diese Italienernamen…) sowie Drummer Greg und Basser Mibe rödeln ihr Material auf hohem Niveau runter, wobei es phasenweise doch stark an MISERY INDEX und ähnlich gelagerte Bands erinnert. Jedoch erkennt man schnell, dass die Band nicht aus irgendwelchen Anfängern besteht und die Marschrichtung, nämlich „möglichst auf die Fresse“, durchweg vorgegeben und eingehalten ist. Leider gibt es für mich ein kleines Manko, das je nach Hörergeschmack unterschiedlich ins Gewicht fallen kann – groovige Parts sucht man hier oftmals mit der Lupe. So knallen zwar alle 11 Eigenkompositionen ordentlich aufs Maul, bleiben aber bei jemand, der nicht jeden Tag Brutal Death hört, nicht lange im Ohr hängen.

Die Produktion ist auch Geschmackssache: Die Gitarren sind nicht sehr differenziert voneinander geraten und vermischen sich oft zu einem zu breiigen Ensemble, das Schlagzeug ist schon extrem getriggert, wodurch wenig Dynamik entsteht. Dies verstärkt noch die 180 km/h Kompositionen, mindert aber zusätzlich den Wiedererkennungswert.

Fazit: Eigentlich ne feine Platte, die mich leider über weite Strecken gar nicht berührt. Selbst langsamere Passagen wie das Intro bei „Drop by Drop“ schaffen es nicht, im Kopf hängen zu bleiben, wobei die Band sonst alles andere extrem gut macht und spieltechnisch auf hohem Niveau agiert. Deswegen von mir solide 7 Punkte, aber da ist noch dicke Luft nach oben!
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