Nach dem 5-Tracker „Wasted Heart“ hat der gute Duff McKagan nun also das angekündigte Album nachgereicht. Das Teil hört auf den Namen „Sick“ und führt die Linie der EP erwartungsgemäß fort, was in diesem Fall allerdings eher negativ zu sehen ist. Keine Ahnung warum, aber der Mann, der in seiner Karriere kompositorisch schon an einigen Meilensteinen beteiligt war, kriegt es einfach nicht hin, zwingende Songs für LOADED zu schreiben.

Dabei ist die Grundvoraussetzung ja nicht mal die schwierigste, schließlich ist „Sick“ ein simpel gestricktes Album. Ein bisschen Hard Rock hier, ein wenig Punk da, nen kleinen Schuß lärmiges Alternative-Gedöns oben drauf, fertig ist die Laube. Bei Tracks, die größtenteils die 4-Minuten-Grenze nicht überschreiten, sollte man da schon ein paar knackige Ohrwürmer erwarten dürfen. Stattdessen gibt’s nen ganzen Haufen „nette“ Songs wie „Sick“, „Translucent“, „No More“ oder das balladeske „Mothers Day“ zu hören, die zwar schön fluffig nebenher laufen, aber niemals den berühmte Flash beim Hörer auslösen können. Sicherlich ist die Platte bewusst spartanisch und bodenständig geworden, aber was nützt das, wenn die Songs nix reißen? Ich will hier jetzt nicht von Langeweile sprechen, aber für einen Mann von McKagans Format ist „Sick“ eindeutig viel zu wenig bzw. schlicht eine Enttäuschung. Handwerklich gut gemacht, keine Frage, aber eben auch unspektakulär bis zur Bewusstlosigkeit.

Auf dieses Album hat die Welt ganz sicher nicht gewartet. Hoffentlich spielt Duff ein paar GUNS N’ROSES und/oder VELVET REVOLVER Songs auf der MÖTLEY CRÜE Support Tour, sonst schlaf ich bestimmt im Stehen ein.