Leprous - Tall Poppy Syndrome

Leprous - Tall Poppy Syndrome
Progressive Metal
erschienen am 19.06.2009 bei Sensory Records
dauert 63:00 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Passing
2. Phantom Pain
3. Dare You
4. Fate
5. He Will Kill Again
6. Not Even A Name
7. Tall Poppy Syndrome
8. White

Die Bloodchamber meint:

Unter „Tall Poppy Syndrome“ versteht man ein gesellschaftliches Problem; nämlich dass man einen unheimlichen Neid hat auf Leute, die eine sozial bessere Stellung haben oder einfach nur weil sie einen mit ihren Fähigkeiten übertreffen bzw. erfolgreicher sind. Aus diesem Grund versucht man quasi dann die Opfer dieses Syndroms runterzuputzen und schlecht zu machen, um selbst besser dazustehen. Nach dem ersten Hören der zweiten Scheibe von LEPROUS schwahnt mir der Gedanke, dass die Norweger selbst dieses Syndrom zeigen und mit diesem Album OPETH schlecht machen, um selbst gut rüberzukommen.

Zu Beginn ist es wirklich schwierig mit Überzeugung behaupten zu können, dass LEPROUS einen eigenen Stil verfolgen und nicht mit OPETH verglichen werden können. Vielmehr kommen sie mir wie ein schlechter Klon vor und darum siedle ich die Band sofort unter „Nichts Besonderes“ an. Doch so einfach geht es dann doch nicht.

LEPROUS greifen auf sehr klassischen Progressive Rock zurück, vor allem ihre verspielte Art, der streckenweise an die 70er erinnernde Gesang und der Einsatz des Keyboards lassen mich an Größen wie KANSAS denken. Doch gleichzeitig sind die Riffs teilweise tonnenschwer und der Gesang variiert von der dünnen klaren Stimmen zur kraftvollen und dann zu Screams. Eine sehr interessante Mischung, die ich so noch nicht gehört habe.

Nach einiger Zeit hat sich die CD herrlich vor mir entfaltet und ich habe viel Spaß an den Songs, die nach der Gewöhnungszeit sehr eingängig klingen. Doch das Syndrom werden sie bei mir doch nicht ganz los. Zwar ist die Musik wirklich recht innovativ, aber der Name OPETH taucht immer wieder vor meinem inneren Auge auf, wenn ich mir denke, dass der letzte Taktwechsel doch irgendwie typischen Charakter aufweist. Auf keinen Fall ein schlechtes Album, vor allem Genre-Fans dürfen ein Ohr wagen, aber ein Highlight brauchen sie wiederum nicht erwarten.
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