Svartby - Riv, Hugg Och Bit

Svartby - Riv, Hugg Och Bit
Black Folk Metal
erschienen am 28.08.2009 bei Trollzorn
dauert 42:54 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Dvärgby
2. Trollkarlar av dvärgfolk
3. Dvärgars bastu
4. Ölfrun
5. Ensam ensling
6. Groda, ryttare
7. Solens ljus
8. Kvävande gravor
9. Regnbagen
10. Liv eller guld
11. Humus
12. Riv, hugg och bit
13. Snubbar, snubbar
14. Vinterkväll

Die Bloodchamber meint:

Beginnen wir mit einer Frage: Was erwartet ihr als Hörer und Konsumenten, wenn euch eine Band entgegen tritt, die klar stellt, keineswegs eine Kopie von FINNTROLL zu sein? Ja, genau. „Denken Sie jetzt nicht an einen großen, grauen Elefanten!“, klappt genauso gut. Warum kommt eigentlich niemand auf die Idee und behauptet mal, auf keinen Fall wie BAP oder KARAT zu klingen? Und dann so eine Musik machen, wie es SVARTBY tun, das wäre doch logisch. Findet ihr nicht auch?

Jedenfalls spielen die Russen eine ähnliche Musik, wie sie die genannten FINNTROLL auch kredenzen (übrigens singen sie auch in schwedischer Sprache) und sind dabei so originell wie ein Auto mit von innen verstellbaren Innenspiegeln. Die Lieder sind meist fröhlich beschwingt, gehen schnell ins Ohr und genauso schnell auch wieder heraus. Das Tempo ist in der Regel recht flott, doch SVARTBY sind einer gemächlicheren Herangehensweise auch nicht grundsätzlich abgeneigt. Meist erklingt ein Keyboard, aber nicht immer. So kann das noch eine Weile weitergehen, ihr wisst schon, wohin das führt. Immerhin ist der Gesang angenehm rau und driftet, soweit ich das mitbekommen habe, nie in kitschig-epischen Heldengesang ab.

Das inhaltliche Konzept scheint recht schlüssig zu sein, denn die Texte drehen sich ausschließlich um das Zwergendorf „Svartby“ und seine Bewohner. Diese Winzlinge hassen Trolle und das Sonnenlicht (man werfe einen Blick auf das irgendwie coole Cover), lieben aber die Sauferei, zumindest dreht sich knapp die Hälfte der Texte darum.

Die möglicherweise überraschend hohe Wertung erfolgt aus zwei Gründen. Zum einen erwarte ich heutzutage fast schon keine Originalität mehr, zumindest im engeren Sinne. Man kann das Rad nur einmal erfinden, und soweit ich weiß werden auf Musikstile noch keine Patente vergeben. Man kann dem Quartett aus St. Petersburg auch bei aller Liebe nicht vorwerfen, sie wären eine Kopie irgendeiner anderen Combo. Auch diese Lieder müssen erst einmal geschrieben werden. Der zweite Punkt ist, dass die Musik irgendwie cheesy ist und dem Hörer sicher nicht auf den Keks geht. Sie tut nicht weh, stellt keine hohen Ansprüche an den Kunden und ist vielleicht dadurch irgendwie gut. Man kann sich „Riv, Hugg Och Bit“ mehrmals anhören, ohne entnervt die gute Bang&Olufsen mit der Axt bestrafen zu müssen.
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