J.B.O. - I Don't Like Metal-I Love It

J.B.O. - I Don't Like Metal-I Love It
Metal / Fun
erschienen am 14.08.2009 bei Megapress
dauert 48:20 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. I Don't Like Metal
2. M.E.T.A.L.
3. Angie
4. Hitler hatte keinen Sex
5. Das Eine
6. Geh mer halt zu Slayer
7. J.B.-Boy und J.B.-Girl
8. Dio in Rio
9. Der böse Gott
10. Der Ossi sucht das Gl�ck
11. Wessi Girl
12. Glenn Leipzig: Mudder
13. Lieber Fieber
14. Es muss ein Rock (durch Deutschland gehen)

Die Bloodchamber meint:

Haha, it’s fun time! Es ist wieder so weit. Die Blödelbarden von J.B.O. haben geworfen und bringen mit „I Don’t Like Metal - I Love It“ ihr achtes Studioalbum (Live-Alben nicht mitgezählt) auf den Markt. Und von Langeweile oder Einfallslosigkeit merkt man auch nach 20 Jahren Bandgeschichte absolut gar nichts. Noch immer gelingt es den vier Erlangern mit einer guten Portion Sarkasmus gepaart mit (Selbst)-Ironie und einer gigantischen Spürnase für Themen und deren witzige Parodierung, wahre Metalherzen zu umgarnen. Wer J.B.O. bis heute nicht verfallen ist, ist selbst schuld!

Auf „I Don’t Like Metal - I Love It“ präsentieren J.B.O. wieder einmal Geistesgegenwärtigkeit und klären über aktuelle Themen wie die Bundestagswahl oder das Problem der Angela M. auf und scheuen auch nicht davor zurück, sich des alten Leids des Ost-West-Konfliktes ausführlich zu widmen. Dank „Das Eine“ erfahren Männer auch endlich mal, was Frauen wirklich wollen! Und natürlich kommt auch die Leidenschaft für metallisch-schwarze Musik nicht zu kurz. So werden direkt beim Opener „I don’t like Metal“ die Fronten geklärt und klar gemacht, dass Metal mehr ist als nur Kleidung und eine filzige Langhaarfrisur, nämlich eine Lebenseinstellung. So verwundert es auch nicht, dass mit „Geh mer halt zu Slayer“ alias „Vamos a la playa“ ein Zeichen gesetzt wird. Ein absolutes Schmankerl, das mir vor Lachanfällen fast das Zwerchfell zerfetzt hat, ist „Glenn Leipzig: Mudder“, das mit charmantem Sächsisch, welches seit neustem auch die Sprache of the Beast (sächs, sächs, sächs-isch) ist, einerseits Danzig auf die Schippe nimmt und andererseits flehend für die Wertschätzung des Sächsischen und des Ostens kämpft.

Dass dabei nicht immer alles ernst zu nehmen ist, sollte man nicht vergessen. Für J.B.O. braucht es auf jeden Fall einen Hang zum Sarkasmus und Humor, denn ohne diese beiden Quintessenzen funktioniert es einfach nicht. J.B.O. machen auf „I Don’t Like Metal - I Love It“ immer noch jede Menge Spaß! Dennoch fällt auf, dass die Texte an sich „flacher“ geworden sind und die Wortwitze nicht mehr die Spritzigkeit und Textversiertheit von älteren Alben treffen. Man könnte nun behaupten, das Niveau senke sich bei J.B.O. Doch dieses Argument lässt sich schnell entkräften, denn, liebe J.B.Boys und J.B.Girls, J.B.O. spielen in erster Linie aus Spaß und Leidenschaft an der Musik! Und an dieser lässt sich technisch absolut nichts bemängeln: äußerst gute Produktion und ein sehr solides Handwerk.

J.B.O. haben die Gabe, sich immer wieder neu erfinden zu können. Es scheint, als säßen die Vier auf einem Fass niemals leer gehender Ideen. Die Kombination aus eigenen Songs und der Parodie bekannter Rock, Pop oder Metal-Songs funktioniert und der Plan geht jedes Mal wieder auf. Ein gemischtes Werk aus professionellem Musikspiel, Satire, Ironie und jeder Menge Spaß führt durch insgesamt 14 neue Tracks. „I Don’t Like Metal - I Love It“ hat definitiv das Potential zur Partyscheibe des Jahres, die man gern mal in voller Lautstärke hören darf und mitrocken kann. J.B.O. sind einfach genial!
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