Riger - Streyf

Riger - Streyf
Pagan Metal
erschienen am 17.04.2009 bei Det Germanske Folket
dauert 63:28 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Allbrandopfer
2. Ehr im Sieg, Ehr im Fallen
3. Nachtmahr
4. Hinter Mauern aus Stein
5. Metall
6. Geliebte Wut
7. Gier
8. Stammesbaum
9. Wenn das Licht uns nimmt
10. Zweites Gesicht
11. Streyf

Die Bloodchamber meint:

RIGER gehörten vor etwa 10 Jahren neben MENHIR und einigen wenigen anderen zu den ersten deutschen Bands, die extremen Metal mit heidnischem Gedankengut gepaart haben und so den Grundstein für die Pagan Metal Szene in unserem Land gelegt haben. Ihr Debüt „Der Wanderer“ lief damals sehr oft in meiner Anlage und hat bis heute nur wenig Reiz verloren. Das war lange vor einer Zeit, in der Nachahmer, die zum Teil götzenhaft angebetet werden und mir gar nichts bedeuten, die Landschaft betraten und mit einem durch geschicktes Marketing gesteuerten Erfolg durchstarteten. Den Nachfolger „Hamingja“ habe ich noch zur Kenntnis genommen; jener ist ein wenig direkter auf den Punkt gespielt und hat es auch auf einige Durchläufe gebracht. Danach verlor ich die Band aus dem Auge, unter anderem auch wegen der breiter werdenden Szene und die Vielzahl an Veröffentlichungen.

Inzwischen ist die Band beim fünften Album angelangt und die Spannung, wie sich die Burschen entwickelt haben, war entsprechend groß. Von Beginn an ist klar, wer hier musiziert. RIGER haben so etwas wie einen eigenen Stil, den man unter vielen Bands bei entsprechender Kenntnis recht eindeutig identifizieren kann. Auch wenn das erste Stück eher im mittleren Tempo angesiedelt ist und man auf die Eruption wartet, die jedoch nicht kommt, ist das Grundmuster mit den mal flotten mal rhythmischeren Songs, die bis auf zwei Ausnahmen die Fünf-Minuten-Marke reißen, erkennbar. Auf großen Firlefanz wird verzichtet (ein Keyboard ist schon seit Jahren nicht mehr Bestandteil des Sounds) und die Gitarren übernehmen die Melodiearbeit. Auf Heldenchöre wird komplett verzichtet (in meinen Augen ein interessanter Pluspunkt), denn das Gesangsorgan von Ingo ist überwiegend keifend, phasenweise auch dunkel/düster und ab und an wird geflüstert.

Spätestens nach dem dritten Lied kommt einem dann folgender Gedanke: „Moment mal! So klingt nicht RIGER, sondern RIGER klingen so wie auf dem Album.“ Auf jedem Album. Grundsätzlich ist an „Streyf“ nichts verkehrt, aber das gilt unter anderem auch für Linsensuppe, trotzdem würde ich mir niemals eine bestellen. Es fehlt an zündenden, prickelnden Momenten, die den Hörer veranlassen, just zu dieser CD zu greifen und nicht zu einer anderen der Frankfurter, die man auch im Regal stehen hat. Sie ist keinesfalls schlecht, aber verglichen mit dem, was sie sonst noch zu bieten haben, nichts besonderes.

Wer die Band noch nicht kennt und sich durch die Beschreibung angesprochen fühlt, macht mit einem Kauf wirklich nichts verkehrt – das als Klarstellung, falls es Missverständnisse gibt. Wer wie ich mit der Band vertraut ist muss sein Geld nicht unbedingt hier investieren.
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