Overkill - Ironbound
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. The Green And Black
2. Ironbound
3. Bring Me The Night
4. The Goal Is Your Soul
5. Give A Little
6. Endless War
7. The Head And Heart
8. In Vain
9. Killing For A Living
10. The SRC
Die Bloodchamber meint:
Wenn es eine Liste gäbe mit mehr oder weniger unbesiegbaren Bands, die unabhängig von der Stärke des Gegenwinds (lies: dem mauen Zuspruch für neue Alben oder auf Tourneen) nahezu unbeirrt ihr Ding durchgezogen haben und heute immer noch wie ein Fels in der anbrandenden Flut von hungrigen jungen Bands stehen, wären OVERKILL sicher darauf zu finden. Seit 30 Jahren ziehen Bobby „Blitz“ Ellsworth & Carlos „D.D.“ Verni mit wechselnden Kameraden stur ihr Ding durch, und das ist auch gut so.
Zumindest bestätigt die Eröffnung des neuen Albums „Ironbound“ diese Aussage mit mächtigem Nachdruck. „The Green and Black“ präsentiert sich schon als fantastische, feurige Eröffnung, aber wie der Blitz mit seiner Stimme, die - für die Nicht-OVERKILL-Eingeweihten – sich so anhört, wie man sich einen vor Wut rasenden Udo Dirkschneider vorstellen könnte, den Titeltrack schon beim ersten Hören für immer in die Gehörgänge meißelt, ist schlicht grandios. Bei dem markerschütternden „Ironbound“ Ruf muss man einfach aufspringen, die Faust recken und lautstark mitschmettern, einzig Tote und eingefleischte Priester des Doom können sich dem vielleicht entziehen. Dank der Wechsel aus schwerem Stampfen und rasanter Wildheit an den Instrumenten setzen „Ironbound“ & „The Green And Black“, die beide jetzt schon im Liveprogramm der Band echte Abräumer sind, auch von tempomäßig weniger abwechslungsreichen Liedern ab, die in der Folge leider etwas Übergewicht bekommen. Als Beleg für das leider dürfen gleich die zwei folgenden Titel herhalten, denn selbst wenn das schnelle „Bring Me The Night“ und das stampfende „The Goal Is Your Soul“ beleibe keine schlechten Lieder sind, können sie mit dem *hüstel* Blitzstart nicht mithalten.
Desto tiefer man in das Album eintaucht, desto deutlicher wird dann, wie gewagt – vielleicht schon zu gewagt – der Beginn mit zwei derart beeindruckenden Hämmern war, denn beim Hören wartet man die ganze Zeit auf ein Lied, das gleichwertig ist und nicht nur im leeren Raum als sehr gut beurteilt werden würde, findet aber nicht mehr wirklich eins. Am nächsten reicht qualitativ noch „Give A Little“ heran, das mit einem beschwingten und zum Schmunzeln animierenden Refrain, der fast schon (Oldschool) Punkrock Anklänge hat, und auch „The Head And Heart“ & „Killing For A Living“ wirken aufgrund der Gesangsmelodien nach. Aber im Endeffekt bleibt so trotz ausnahmslos hochklassiger Lieder ein leicht fader Nachgeschmack. Wenn man in einer Feldschlacht erst zwei Schüsse mit der dicken Bertha abfeuert und danach nur noch mit vergleichsweise lumpiger Feldartillerie nachlegt, um die letzten noch stehenden Mauern zu zerlegen, werden die Überlebenden sich im Nachhinein auch vor allem an die ersten beiden Einschläge erinnern.
So setzen sich OVERKILL zwar in der inoffiziellen Thrashwertung 2010 vor HEATHEN an die Spitze, aber mit dem überragenden Thrash Album des letzten Jahres von ARTILLERY kann „Ironbound“ nicht mithalten. Sehr gut, aber kein Meisterwerk für die Ewigkeit.
Zumindest bestätigt die Eröffnung des neuen Albums „Ironbound“ diese Aussage mit mächtigem Nachdruck. „The Green and Black“ präsentiert sich schon als fantastische, feurige Eröffnung, aber wie der Blitz mit seiner Stimme, die - für die Nicht-OVERKILL-Eingeweihten – sich so anhört, wie man sich einen vor Wut rasenden Udo Dirkschneider vorstellen könnte, den Titeltrack schon beim ersten Hören für immer in die Gehörgänge meißelt, ist schlicht grandios. Bei dem markerschütternden „Ironbound“ Ruf muss man einfach aufspringen, die Faust recken und lautstark mitschmettern, einzig Tote und eingefleischte Priester des Doom können sich dem vielleicht entziehen. Dank der Wechsel aus schwerem Stampfen und rasanter Wildheit an den Instrumenten setzen „Ironbound“ & „The Green And Black“, die beide jetzt schon im Liveprogramm der Band echte Abräumer sind, auch von tempomäßig weniger abwechslungsreichen Liedern ab, die in der Folge leider etwas Übergewicht bekommen. Als Beleg für das leider dürfen gleich die zwei folgenden Titel herhalten, denn selbst wenn das schnelle „Bring Me The Night“ und das stampfende „The Goal Is Your Soul“ beleibe keine schlechten Lieder sind, können sie mit dem *hüstel* Blitzstart nicht mithalten.
Desto tiefer man in das Album eintaucht, desto deutlicher wird dann, wie gewagt – vielleicht schon zu gewagt – der Beginn mit zwei derart beeindruckenden Hämmern war, denn beim Hören wartet man die ganze Zeit auf ein Lied, das gleichwertig ist und nicht nur im leeren Raum als sehr gut beurteilt werden würde, findet aber nicht mehr wirklich eins. Am nächsten reicht qualitativ noch „Give A Little“ heran, das mit einem beschwingten und zum Schmunzeln animierenden Refrain, der fast schon (Oldschool) Punkrock Anklänge hat, und auch „The Head And Heart“ & „Killing For A Living“ wirken aufgrund der Gesangsmelodien nach. Aber im Endeffekt bleibt so trotz ausnahmslos hochklassiger Lieder ein leicht fader Nachgeschmack. Wenn man in einer Feldschlacht erst zwei Schüsse mit der dicken Bertha abfeuert und danach nur noch mit vergleichsweise lumpiger Feldartillerie nachlegt, um die letzten noch stehenden Mauern zu zerlegen, werden die Überlebenden sich im Nachhinein auch vor allem an die ersten beiden Einschläge erinnern.
So setzen sich OVERKILL zwar in der inoffiziellen Thrashwertung 2010 vor HEATHEN an die Spitze, aber mit dem überragenden Thrash Album des letzten Jahres von ARTILLERY kann „Ironbound“ nicht mithalten. Sehr gut, aber kein Meisterwerk für die Ewigkeit.
Im Fadenkreuz
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod