Metsatöll - Äio
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Ema Hääl Kutsub
2. Kui Rebeneb Taevas
3. Tuletalgud
4. Vaid Vaprust
5. Äio
6. Vihatõbine
7. Kuni Pole Kodus, Olen Kaugel Teel
8. Vägi Ja Võim
9. Minu Kodu
10. Nüüd Tulge, Mu Kaimud
11. Roju
12. Kabelimatsid
13. Verijää
14. Jõud
Die Bloodchamber meint:
Na wer sagts denn: noch vor kurzem habe ich bemängelt, dass eine osteuropäische Band völlig auf ihre heimatlichen Elemente verzichtet hat, nun rotiert der vierte Longplayer von METSATÖLL in meiner Anlage und beruft sich genau auf dieselbigen. METSATÖLL kommen aus Tallinn in Estland und bauen ihren Sound auf traditionellen Strukturen auf. Die Scheibe wurde auf den Namen "Äio" getauft, und sie vertonen darauf in ihrer Heimatsprache geschichtliche Epochen ihrer Heimat.
METSATÖLL erfinden das Rad natürlich nicht neu, ihren besonderen Reiz zieht das Quartett aber eben aus den in Estnisch vorgetragenen Songs und aus dem großen Fokus auf eher metal-untypische Instrumente wie Geige, Mandoline, Bläsern, Harfen oder einer estnischen Sackpfeife namens Torupill. Eine genaue Auflistung ist, zumindest für mich, nicht möglich, jeder geneigte Folk-Fan dürfte aber ausreichend Futter bekommen. Musikalisch bauen METSATÖLL auf "normale" Heavy Metal-Strukturen und wandeln hier auf bereits bekannten Pfaden und können keine neue Nuancen einbauen. Das wollen sie aber wohl nicht und, mal ehrlich, mit dem definitiv vorhandenen Exotenbonus brauchen sie das auch nicht. Für ein stabiles Fundament an klassischen Riffs, variablem Drumming und einem präsenten Bassspiel reicht es aber alle mal. Im Gegensatz zu vielen Genre-Kollegen, die die vorhandenen Metal-Songs mit traditionellem Flair aufpeppen, gehen METSATÖLL den umgekehrten Weg, der Folk-Spirit überwiegt klar und dominiert alle Songs auf "Äio".
Insgesamt befinden sich 14 Songs auf "Äio", die Spielzeit von über einer Stunde fällt sehr üppig aus. Obwohl METSATÖLL auf sehr hohem musikalischen Niveau agieren, so ist dies jedoch auch einer der Schwachpunkte des Albums. Gegen Ende fehlen einfach die Überraschungsmomente, der Platte geht die sprichwörtliche Luft aus. Die Songs an sich sind ziemlich flott, gehen gut ins Ohr und sind für sich betrachtet ohne Längen komponiert. Durch die folkloristische Instrumentierung entsteht eine fröhliche Grundstimmung, der Fuß wippt locker im Takt und man entdeckt einige unverschämt gute Melodien, die man in dieser Form nicht erwartet hätte. Die Stimme ist im Vergleich dazu etwas flach und weiß keine besonderen Akzente zu setzen. Als Höhepunkte auf "Äio" sind vor allem der Opener und das starke "Vaid vaprust" zu nennen.
Mit "Äio" liefern METSATÖLL ein durch und durch reizvolles Album ab, das jedoch sehr wahrscheinlich nur bei einem gezielten Publikum Eingang ins Plattenregal finden wird. Selbst für die Standards im Folk-Genre ist "Äio" sehr stark auf die estnischen Instrumente fokussiert, die entscheidend das Gesamtbild prägen. Auf vertonte Frohmut, Geselligkeit und natürlich schlachtenähnliche Gesänge braucht hier keiner zu verzichten. Letztendlich kann man so keine klare Kaufempfehlung aussprechen, wer sich aber gerne auf exotischen Metal einlässt, wird es hier auf keinen Fall bereuen.
METSATÖLL erfinden das Rad natürlich nicht neu, ihren besonderen Reiz zieht das Quartett aber eben aus den in Estnisch vorgetragenen Songs und aus dem großen Fokus auf eher metal-untypische Instrumente wie Geige, Mandoline, Bläsern, Harfen oder einer estnischen Sackpfeife namens Torupill. Eine genaue Auflistung ist, zumindest für mich, nicht möglich, jeder geneigte Folk-Fan dürfte aber ausreichend Futter bekommen. Musikalisch bauen METSATÖLL auf "normale" Heavy Metal-Strukturen und wandeln hier auf bereits bekannten Pfaden und können keine neue Nuancen einbauen. Das wollen sie aber wohl nicht und, mal ehrlich, mit dem definitiv vorhandenen Exotenbonus brauchen sie das auch nicht. Für ein stabiles Fundament an klassischen Riffs, variablem Drumming und einem präsenten Bassspiel reicht es aber alle mal. Im Gegensatz zu vielen Genre-Kollegen, die die vorhandenen Metal-Songs mit traditionellem Flair aufpeppen, gehen METSATÖLL den umgekehrten Weg, der Folk-Spirit überwiegt klar und dominiert alle Songs auf "Äio".
Insgesamt befinden sich 14 Songs auf "Äio", die Spielzeit von über einer Stunde fällt sehr üppig aus. Obwohl METSATÖLL auf sehr hohem musikalischen Niveau agieren, so ist dies jedoch auch einer der Schwachpunkte des Albums. Gegen Ende fehlen einfach die Überraschungsmomente, der Platte geht die sprichwörtliche Luft aus. Die Songs an sich sind ziemlich flott, gehen gut ins Ohr und sind für sich betrachtet ohne Längen komponiert. Durch die folkloristische Instrumentierung entsteht eine fröhliche Grundstimmung, der Fuß wippt locker im Takt und man entdeckt einige unverschämt gute Melodien, die man in dieser Form nicht erwartet hätte. Die Stimme ist im Vergleich dazu etwas flach und weiß keine besonderen Akzente zu setzen. Als Höhepunkte auf "Äio" sind vor allem der Opener und das starke "Vaid vaprust" zu nennen.
Mit "Äio" liefern METSATÖLL ein durch und durch reizvolles Album ab, das jedoch sehr wahrscheinlich nur bei einem gezielten Publikum Eingang ins Plattenregal finden wird. Selbst für die Standards im Folk-Genre ist "Äio" sehr stark auf die estnischen Instrumente fokussiert, die entscheidend das Gesamtbild prägen. Auf vertonte Frohmut, Geselligkeit und natürlich schlachtenähnliche Gesänge braucht hier keiner zu verzichten. Letztendlich kann man so keine klare Kaufempfehlung aussprechen, wer sich aber gerne auf exotischen Metal einlässt, wird es hier auf keinen Fall bereuen.