Circle II Circle - Consequence Of Power

Circle II Circle - Consequence Of Power
Power Heavy Metal
erschienen am 24.09.2010 bei AFM Records
dauert 50:26 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Whispers In Vain
2. Consequence Of Power
3. Out Of Nowhere
4. Remember
5. Mirage
6. Episodes Of Mania
7. Redemption
8. Take Back Yesterday
9. Anathema
10. Blood Of An Angel

Die Bloodchamber meint:

Wird einem Sänger der Posten in einer bekannten Band angeboten, gilt es neben der Frage, ob er sich in den Ohren der Fans gegen seine(n) Vorgänger behaupten kann, ebenso immer zu bedenken, dass in vielen Fällen auch jedes Engagement nach jenem in der bekannten Band damit verknüpft bleiben wird. Und was beim Start einer neuen Band ein willkommener Bekanntheitsvorschuss ist, kann sich mit der Zeit zum Hemmschuh entwickeln, von dem man sich nur schwerlich befreien kann.

In diese Sackgasse sind CIRCLE II CIRCLE in den letzten Jahren zumindest ein wenig geraten und konnten sich ob des (Nach-)Ruhms von SAVATAGE auch nach neun Jahren noch nicht ganz von dem Etikett der „neuen Band“ von Zak Stevens lösen, der zwischen 1993 und 2000 u.a. die Großtaten „Dead Winter Dead“ & „The Wake Of Magellan“ eingesungen hat. Auch wenn das gegenüber CIRCLE II CIRCLE als Band und den anderen Mitgliedern neben Zak nicht ganz fair scheint, haben die mittlerweile vier Herren sich das zu einem guten Teil selbst anzukreiden. Frühere, muntere Musikertauschgeschäfte mit der „anderen Nachfolgeband“ JON OLIVA’S PAIN und der kreative Input des Mountain King auch bei CIRCLE II CIRCLE haben sie in die Ecke einer undramatischeren, straighteren und etwas zackigeren Version von SAVATAGE gebracht, in der sie sich so wohlfühlen, dass sie dort geblieben sind. Das ist im Prinzip kein Problem, entpuppt sich bei „Consequence of Power“ aber recht bald als der große Haken, denn abgesehen von einigen netten Momenten rauschen und plätschern die Lieder durch, ohne nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Das liegt weniger an der dargebotenen kompositorischen Kunst, die zwar nicht zu Begeisterungsstürmen einlädt, aber doch in Ordnung geht, als an der Stimme von Zak. Entweder ist er stimmlich nicht mehr auf der Höhe, war es bei den Aufnahmen nicht oder hält sich – ungeschickterweise – zurück, auf jeden Fall fehlt das Bewegende, das Magische, was er bei SAVATAGE und in der Vergangenheit auch oft bei CIRCLE II CIRCLE erzeugen und vermitteln konnte.

Derart geerdet zündet ein Großteil der Lieder auf „Consequence Of Power“ nicht, sondern ist schlicht nett, doch unspektakulär. Das schicke, modern angehauchte „Take Back Yesterday“ und das auch gesanglich inspiriertere „Out of Nowhere“ stechen positiv heraus, daneben fallen vor allem die, freundlich gesagt, sehr SAVATAGE-inspirierten „Episodes Of Mania“ und „Redemption“ und das leicht BON JOVI-balladeske „Blood Of An Angel“ auf. Das ist insgesamt zwar solide, bei einer Truppe wie CIRCLE II CIRCLE aber - Karten auf den Tisch - enttäuschend. Vielleicht ist die Zeit gekommen, eine Kurskorrektur einzuläuten.
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