The Haunted - Unseen
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Never Better
2. No Ghost
3. Catch 22
4. Disappear
5. Motionless
6. Unseen
7. The Skull
8. Ocean Park
9. The City
10. Them
11. All Ends Well
12. Done
Die Bloodchamber meint:
Geht die Entwicklung einer Band über die Feinjustierung ihres etablierten Sounds hinaus, geschehen musikalische Veränderungen sehr oft als Folge eines Besetzungswechsels. Dabei gehören Wandlungsbereitschaft und -fähigkeit zu den klassischen Anforderungen an eine anspruchsvolle Band, auch um sie mit gutem Gewissen vom Nimbus des immerwährenden Wiederkäuens freisprechen zu können, was aber letzten Endes regelmäßig dazu führt, dass umso fester draufgeschlagen wird, wenn der Wandel auch nur eine Nuance zu weit geht.
Wie gut, dass es THE HAUNTED gibt, die diese Muster zum einen nicht erfüllen und zum anderen dann doch in gewissem Sinne - und das in „Catch 22“ mit der Zeile „You’re damned if you do and you’re damned if you don’t“ indirekt auch noch auf den Punkt bringen. Seit Peter Dolvings Rückkehr ans Mikrofon (2003, nach der Veröffentlichung von „One Kill Wonder“) ist die Besetzung stabil, dennoch kann man sich bei keinem Album vorher sicher sein, wie die Schweden sich dieses Mal präsentieren. Zwar sorgt unter anderem Peters unverwechselbare Stimme für mehr oder weniger unmittelbares Wiedererkennen, aber die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit praktizierte, erneute musikalische Häutung der Band fordert doch jedes Mal wieder ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit.
„Unseen“ ist melodischer, nachdenklicher, ein Stück weit introvertierter, aber auch dramatischer und anklagender als besonders der auf Krawall gebürstete direkte Vorgänger „Versus“. Eine (An-)Klage muss eben nicht immer mit brachialen Mitteln ins Gesicht gebrüllt werden. Mit großer Selbstverständlichkeit und dem nötigen Selbstvertrauen, sehr frei die eigenen Ideen umsetzen zu wollen, befreien sich THE HAUNTED vom (je nach Sichtweise mehr oder weniger einschränkenden) Korsett des modernen Thrash und integrieren unter anderem Southern Einflüsse („No Ghost“) und überhaupt einige Rockelemente, die mich fast zu der Bemerkung hinreißen lassen, dass – mit umgedrehten Vorzeichen bzw. Wurzeln – ein modernen Thrash integrierendes FAITH NO MORE Album in eine ähnliche Richtung gehen könnte. Wer nach der schwedischen Moderne sucht, wird besonders beim sanften „Disappear“ und dem sehr emotionalen, dramatischen Titelsong fündig, wer „klassisches“ THE HAUNTED sucht, wendet sich am besten an „Never Better“ und „Them“ (oder – so seltsam es klingen mag - in langsam und erweitert um die Akustikklampfe: „Done“).
„Unseen“ ist vielleicht nicht das Album, dass viele THE HAUNTED Fans sich gewünscht haben. Aber wer sich auch für „The Dead Eye“ erwärmen konnte und / oder genug Zeit und Aufmerksamkeit mitbringt, um tief in das Werk einzutauchen, und / oder einfach nur ein hoffnungsloser Peter Dolving Fanboy ist, der den guten Mann in einer knappen Dreiviertelstunde mehr Facetten seiner Stimme denn je (immer überzeugend) ausloten hören will, wird auch auf längere Sicht reichhaltig dafür belohnt werden.
Mich haben die „neuen“ THE HAUNTED nach einer gewissen Anlaufzeit auf jeden Fall überzeugt, Restzweifel gibt es nur bezüglich der Livetauglichkeit von einigen Liedern, da die Intensität und Tiefe vom Publikum akzeptiert werden müssen, damit Band & Zuschauer nicht aneinander vorbei leben. Aber auch dafür werden die einfallsreichen Schweden sicher eine Lösung finden.
Wie gut, dass es THE HAUNTED gibt, die diese Muster zum einen nicht erfüllen und zum anderen dann doch in gewissem Sinne - und das in „Catch 22“ mit der Zeile „You’re damned if you do and you’re damned if you don’t“ indirekt auch noch auf den Punkt bringen. Seit Peter Dolvings Rückkehr ans Mikrofon (2003, nach der Veröffentlichung von „One Kill Wonder“) ist die Besetzung stabil, dennoch kann man sich bei keinem Album vorher sicher sein, wie die Schweden sich dieses Mal präsentieren. Zwar sorgt unter anderem Peters unverwechselbare Stimme für mehr oder weniger unmittelbares Wiedererkennen, aber die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit praktizierte, erneute musikalische Häutung der Band fordert doch jedes Mal wieder ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit.
„Unseen“ ist melodischer, nachdenklicher, ein Stück weit introvertierter, aber auch dramatischer und anklagender als besonders der auf Krawall gebürstete direkte Vorgänger „Versus“. Eine (An-)Klage muss eben nicht immer mit brachialen Mitteln ins Gesicht gebrüllt werden. Mit großer Selbstverständlichkeit und dem nötigen Selbstvertrauen, sehr frei die eigenen Ideen umsetzen zu wollen, befreien sich THE HAUNTED vom (je nach Sichtweise mehr oder weniger einschränkenden) Korsett des modernen Thrash und integrieren unter anderem Southern Einflüsse („No Ghost“) und überhaupt einige Rockelemente, die mich fast zu der Bemerkung hinreißen lassen, dass – mit umgedrehten Vorzeichen bzw. Wurzeln – ein modernen Thrash integrierendes FAITH NO MORE Album in eine ähnliche Richtung gehen könnte. Wer nach der schwedischen Moderne sucht, wird besonders beim sanften „Disappear“ und dem sehr emotionalen, dramatischen Titelsong fündig, wer „klassisches“ THE HAUNTED sucht, wendet sich am besten an „Never Better“ und „Them“ (oder – so seltsam es klingen mag - in langsam und erweitert um die Akustikklampfe: „Done“).
„Unseen“ ist vielleicht nicht das Album, dass viele THE HAUNTED Fans sich gewünscht haben. Aber wer sich auch für „The Dead Eye“ erwärmen konnte und / oder genug Zeit und Aufmerksamkeit mitbringt, um tief in das Werk einzutauchen, und / oder einfach nur ein hoffnungsloser Peter Dolving Fanboy ist, der den guten Mann in einer knappen Dreiviertelstunde mehr Facetten seiner Stimme denn je (immer überzeugend) ausloten hören will, wird auch auf längere Sicht reichhaltig dafür belohnt werden.
Mich haben die „neuen“ THE HAUNTED nach einer gewissen Anlaufzeit auf jeden Fall überzeugt, Restzweifel gibt es nur bezüglich der Livetauglichkeit von einigen Liedern, da die Intensität und Tiefe vom Publikum akzeptiert werden müssen, damit Band & Zuschauer nicht aneinander vorbei leben. Aber auch dafür werden die einfallsreichen Schweden sicher eine Lösung finden.