Testament - First Strike Still Deadly

Testament - First Strike Still Deadly
Thrash Metal
erschienen am 04.10.2001 bei Spitfire Records
dauert 48:46 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. First Strike Is Deadly
2. Into The Pit
3. Trial By Fire
4. Disciples Of The Watch
5. The Preacher
6. Burnt Offerings
7. Over The Wall
8. The New Order
9. The Haunting
10. Alone In The Dark
11. Reign Of Terror

Die Bloodchamber meint:

Heute war ein Montag Morgen wie jeder andere: schlecht geschlafen, ein wenig verspannt, dazu ne Woche Arbeit vor der Brust. Tolle Aussichten. Als ich dann aber so gegen 7:15 Uhr auf die A2 Richtung Bottrop einschwenkte, besserte sich meine Laune schlagartig, und ich begann (zum Erstaunen der anderen Verkehrsteilnehmer) heftig die Rübe zu schütteln und Airdrums zu spielen. Dieses Spielchen wiederholt sich nun schon seit ein einiger Zeit fünf Mal in der Woche, und zwar jedes Mal dann, wenn ich „First Strike Still Deadly“ von TESTAMENT in meinen CD Player lege.
Meine Fresse, was für ein Brett! Anno 2001 entschlossen sich Chuck Billy & Co. in einer Art All Time Besetzung die frühen Klassiker der „The Legacy“/„The New Order“ Phase noch mal neu einzuspielen. Und wie nicht anders zu erwarten war, kam ne absolut anbetungswürdige CD bei raus, die für mich neben „Violent Revolution“ und der neuen Exodus Scheibe immer noch das Beste in Sachen Thrash ist, was in diesem Jahrtausend bisher veröffentlicht wurde. Über das Songmaterial muß ich ja nun nicht weiter große Worte verlieren, denn ein kurzer Blick auf die Playlist sollte eigentlich jedem Metaller ein paar Freudentränen in die blutunterlaufenen Augen zaubern: „Trial By Fire“, „Disciples Of The Watch“, „The Preacher“, „Over The Wall“ und und und … ein Überhit jagt hier den anderen.
Die musikalische Umsetzung ist superfett und bläst die alten Originalaufnahmen mit links an die Wand: die Produktion drückt wie Sau, Timingwunder John Tempesta knüppelt alles in Grund und Boden und die Solofrickeleien von Alex Skolnick gehören sowieso längst heilig gesprochen. Dazu kommt ein sich in Topform befindender Chuck Billy, der endlich seine klassische Powerstimme wieder entdeckt hat und seine doch recht Death-lastigen Vocal-Ausflüge der Vorgängeralben endlich ad acta gelegt hat. Und dass mit Steve DiGiorgio (Bass) und Eric Peterson (Gitarre) noch zwei weitere Topleute das Line Up vervollständigen, hat der Platte mit Sicherheit auch nicht geschadet.
Die Band sprüht nur so vor Spielfreude und holzt das ja nun nicht gerade einfach strukturierte Material mit einer unglaublich tighten Aggressivität runter, dass man echt nur noch staunen kann. Ein weiteres Highlight offenbart sich schließlich bei den letzten beiden Tracks (u.a. dem genialen Demo Klassiker „Reign Of Terror"), da diese beiden Stücke von TESTAMENT Ur-Sänger Steve „Zetro“ Souza (jetzt bei Exodus) eingerotzt wurden – eine sehr feine Geste, wie ich finde. Und dass Zetro seine Sache ebenfalls erstklassig macht, muß ja wohl nicht weiter erwähnt werden, oder?
Also, wenn ihr irgendwann mal im Ruhrpott seid und zufällig einen völlig bekloppten Typ seht, der im Auto wie ein Verrückter rumzappelt, dann bin das vermutlich ich. Aber wenn ihr diese CD kennt, geht’s euch mit Sicherheit genauso.
„First Strike Still Deadly“ ist ein Referenzwerk, gehört in jede Sammlung und ist sowohl für Neueinsteiger als auch für alte Hasen ein echtes Muss. Da sich auf der Scheibe kein neuer Song befindet, gibt’s zwar keine Wertung, aber denkt euch einfach ne 10 anstelle des Minus, dann passt das schon!
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