Testament - The Formation Of Damnation

Testament - The Formation Of Damnation
Thrash Metal
erschienen am 25.04.2008 bei Nuclear Blast
dauert 49:31 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. For The Glory Of...
2. More Than Meets The Eye
3. The Evil Has Landed
4. The Formation Of Damnation
5. Danges Of The Faithless
6. The Persecuted Won't Forget
7. Henchman Ride
8. Killing Season
9. Afterlife
10. F.E.A.R.
11. Leave Me Forever

Die Bloodchamber meint:

Mit gutem Thrash Metal ist es anscheinend wie mit dem Fahrradfahren: man verlernt es einfach nicht! Auch geschlagene neun Jahre nach der letzten Studioplatte „The Gathering“ wissen TESTAMENT noch genau worauf es ankommt, und haben mit „The Formation Of Damnation“ ein absolut würdiges Comebackalbum vorgelegt. Wenn man bedenkt, dass die Band aufgrund von Chuck Billys Krebserkrankung, die er ja zum Glück wieder losgeworden ist, im Grunde schon abgeschrieben war, ist das natürlich eine umso beeindruckendere Leistung.

Nahezu in der kompletten klassischen Besetzung (lediglich der ehemalige SLAYER Drummer Paul Bostaph ist neu dazugekommen) hat sich die Truppe mit Soundhexer Andy Sneap ins Studio begeben und dabei zehn Songs eingespielt, die sich vor keinem aktuellen Thrash Album verstecken müssen und dabei das Kunststück schaffen, die extrem schwierige Gratwanderung zwischen Old School und modernem Anspruch problemlos zu meistern. Auch 2008 klingen TESTAMENT noch exakt wie TESTAMENT, wirken jedoch zu keiner Zeit retro, altbacken oder gar selbstkopierend, wie es ja nahezu alle Größen der 80er in der Vergangenheit vorgelebt haben. Auf der anderen Seite kann man aber auch keine Anbiederungen an heutige Trends ausmachen – einen besseren Mittelweg kann man definitiv nicht gehen.
Dass dabei die Songs auch noch richtig stark ausgefallen sind, ist natürlich das absolute Sahnehäubchen. Okay, mit den eher mittelmäßigen Tracks „Dangers Of The Faithless“, „The Persecuted Won’t Forget“ und „Leave Me Forever” haben drei Stücke den Weg auf das Album gefunden, die mich nicht ganz so umhauen, aber ansonsten regiert wirklich das volle Brett. Speziell die Songs am Anfang der Scheibe machen mächtig Alarm, so sind „More Than Meets The Eye“ und „The Evil Has Landed“ mit hervorragenden Melodien und Refrains ausgestattet, und mit dem anschließenden Titeltrack gibt’s auch was für alle Freunde der eher Death Metal lastigen TESTAMENT der späten 90er. Ebenfalls mächtig grandios sind die knallharte Abfahrt „Henchman Ride“ und das cool arrangierte „F.E.A.R.“; aber hey, im Grunde ist es witzlos, hier jetzt alle weiteren Songs aufzuzählen, denn sie sind insgesamt alle auf sehr hohem Niveau. Ist ja auch kein Wunder, wenn man sich die Leute anschaut, die dahinterstehen: Chuck Billy klingt, als wäre er nie ernsthaft krank gewesen, die Eric Peterson Riffs sind unverkennbar wie eh und je, und über den Saitenmagier Alex Skolnick noch weitere Worte zu verlieren, wäre verschwendete Zeit. Rechnet man dazu noch die gewohnt transparente, jedoch nicht austauschbar klingende Sneap Produktion, sollte jedem klar sein, dass wir es hier mit hoher Qualität zu tun haben.

Wer auch nur ansatzweise ein bisschen was mit Thrash Metal anfangen kann, kommt an „The Formation Of Damnation“ nicht vorbei. So einfach ist das.
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