Widow - Life's Blood
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Lady Twilight
2. In Dreams
3. Take Hold Of The Night
4. Another Fallen Angel
5. Embrace It
6. Behind The Light
7. The Burning Ones
8. Live Beyond
9. Judgment Day
10. I Scream For Ice Queen
11. Remembering
12. The One I Know
Die Bloodchamber meint:
Nach elf Jahren ist ein Trio übrig geblieben, das die WIDOW-Fahne auf dem vierten Album deutlich weniger interpretierbar hochhält als das bemerkenswerte Cover von „Life’s Blood“ vielleicht suggeriert: Die anzüglich ausgezogene Nonne mit Darth Maul Schminke in einem Meer aus Blut, bei einer Band namens Witwe, ist für Einfallsreiche ein idealer Tür- und Toröffner für alles von Apokalypse über Doppelzüngigkeit der Religion(en) bis zu „Sah einfach schweinegeil aus!“. Da kann man von Glück reden, dass in erster Linie meine Meinung zur Musik gefragt ist, die (Musik natürlich…) dank ihrer Geradlinigkeit glücklicherweise deutlich weniger Interpretationsspielraum bietet.
Die Reißbretthaftigkeit, die Manu einst bemängelte, hat sich zwar nicht vollständig in Wohlgefallen aufgelöst, von Langeweile sind WIDOW (mittlerweile) aber deutlich entfernt. Mit anderthalb Augen gen auf die Pauke hauen und einem halben auf alte Hard Rock Gitarren, besonders bei Spielereien und Soloeinlagen, geht die Musik vorwärts fast immer, seitwärts selten und rückwärts nimmer. Gerade der alte Trick, liebevoll auch Klassiker genannt, das Tempo und Tonlage eines Lieds in der letzten Runde hochzuschrauben, wird von der Band immer wieder richtig gut angewandt, siehe zum Beispiel das ansonsten etwas träge „Behind The Light“ oder das mitreißende "The One I Know", und verfehlt nie seine Wirkung. Und die angesprochene Rockgitarre, unter anderem mit einer Menge Slides („Live Beyond“), rettet aus eher unauffälligen Midtempo-Notlagen, für die WIDOW bei aller Liebe zu unmajestätisch sind („Another Fallen Angel“). Wer die Pauke im Herzen trägt, ist eben selten ein guter Leisetreter.
Etwas kurios ist der Sound ausgefallen, der quasi das genaue Gegenteil zur ZANDELLE Platte darstellt: Sehr hell und gerade beim Schlagzeug mit gewöhnungsbedürftig präsentem Blech, aber gerade noch im Rahmen. Das trägt dennoch dazu bei, dass WIDOW auch mit „Life‘s Blood“ noch nicht in der Oberklasse angekommen sind, einen deutlichen Schritt vorwärts darf man ihnen jedoch ruhigen Gewissens attestieren.
Die Reißbretthaftigkeit, die Manu einst bemängelte, hat sich zwar nicht vollständig in Wohlgefallen aufgelöst, von Langeweile sind WIDOW (mittlerweile) aber deutlich entfernt. Mit anderthalb Augen gen auf die Pauke hauen und einem halben auf alte Hard Rock Gitarren, besonders bei Spielereien und Soloeinlagen, geht die Musik vorwärts fast immer, seitwärts selten und rückwärts nimmer. Gerade der alte Trick, liebevoll auch Klassiker genannt, das Tempo und Tonlage eines Lieds in der letzten Runde hochzuschrauben, wird von der Band immer wieder richtig gut angewandt, siehe zum Beispiel das ansonsten etwas träge „Behind The Light“ oder das mitreißende "The One I Know", und verfehlt nie seine Wirkung. Und die angesprochene Rockgitarre, unter anderem mit einer Menge Slides („Live Beyond“), rettet aus eher unauffälligen Midtempo-Notlagen, für die WIDOW bei aller Liebe zu unmajestätisch sind („Another Fallen Angel“). Wer die Pauke im Herzen trägt, ist eben selten ein guter Leisetreter.
Etwas kurios ist der Sound ausgefallen, der quasi das genaue Gegenteil zur ZANDELLE Platte darstellt: Sehr hell und gerade beim Schlagzeug mit gewöhnungsbedürftig präsentem Blech, aber gerade noch im Rahmen. Das trägt dennoch dazu bei, dass WIDOW auch mit „Life‘s Blood“ noch nicht in der Oberklasse angekommen sind, einen deutlichen Schritt vorwärts darf man ihnen jedoch ruhigen Gewissens attestieren.
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
