Burst - In Coveting Ways (EP)

Burst - In Coveting Ways (EP)
Metalcore
erschienen in 2001
dauert 16:37 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Scavenger
2. Black But Shining
3. Paradise Regained
4. Ars Diavoli (The Devil In Me)

Die Bloodchamber meint:

Eines vorneweg: Hier erwartet Euch kein Standard-Metalcore-Einheitsbrei. Und hier erwartet Euch keine leicht verdauliche Kost. Das musste erst mal gesagt werden... BURST klingen auf "In Coveting Ways" nämlich nicht nach der gängigen, inzwischen schon etwas ausgelutschten Metalcore-Welle, sondern schaffen ihre ganze eigene Form dieser Musik, die es in sich hat. Dabei tönen die Schweden anders als viele Metalcore Institutionen, aber leider auch nicht einwandfrei. Die Einordnung ist so denn auch nicht ganz richtig, etwas in der Richtung "Melodic Chaoscore" würde es besser treffen.
Dieses Scheibchen fand ich anno 2002 bei einem Berlinaufenthalt in einem versteckt liegenden, kultigen Underground Laden. Zu diesem Zeitpunkt war die Band noch beinah gänzlich unbekannt, erst mit ihrem Album "Prey On Life" trat sie aus der Versenkung hervor- aber das nur nebenbei.
Dass BURST ihr eigenes Ding machen, beweisen schon die ersten Töne des Openers "Scavenger". Stimmungsvolle, warme unverzerrte (nicht akustische, das ist ein Unterschied...) Gitarrentöne machen sofort hellhörig. Daraufhin legen die Gitarren in von Schwedenklang angehauchtem Sound los, die rhythmischen Gitarrenriffs mit gekonnten, intensiven Melodieläufen und das volle Schlagzeug walzen erhaben voran, bevor der Gesang einsetzt, an welchem sich die Geister scheiden werden. Dieser wird sicher nicht jedem zusagen und bedarf an Eingewöhung, immerhin drückt das Kreischen halbwegs aus den Boxen und sorgt für mehr Eigenständigkeit. Leider verliert die ansich nicht schlechte Instrumentalfraktion sobald die Vocals loslegen an Eingängigkeit, was druchweg ein Problem auf der EP ist.
Mit dem folgenden "Black But Shining" fährt man ganz gut, dreschender, aber dezenter und Beckenlastiger Schlagzeugeinsatz wühlt zusammen mit schnellen, hetzenden Saitenläufen auf. Den passenden Kontrast dazu bietet ein kurzer melancholischer unverzerrter Teil.
Anfangs etwas langsamer schlägt uns auch "Paradise Regained" schnelle Riffs um die Ohren, die Geschwindigkeit wird auch mal etwas erhöht- und wieder fällt die die "Unstraightigkeit" auf. Dabei achten BURST immerhin auf halbwegs passende Melodien, was das Ganze letztendlich etwas besser machen.
Mit "Ars Diavoli" bricht das melodiöse Chaos ein letztes Mal herein und fegt aus den Boxen. Die rhythmischen und melodischen Gitarrenläufe, welche von stampfenden Drums untermalt werden, sind abschließend dann eine der besseren Passagen.
Die vor allem anfänglich chaotisch erscheinenden Läufe, Wechsel, Geschwindigkeiten und Breaks bedürfen an Gewöhnung und straightes und klares Songwriting muss natürlich nicht immer ohne Verschachtelung vorhanden sein, jedoch fehlt bei BURST manchmal die Linie.
Schon ganz interessante CD, auf welcher hetzend-intensiver Chaos Core mit melodiösen Elementen kombiniert wird. "In Coveting Ways" kann man aber nicht zu jedem Zeitpunkt uneingeschränkt hören; eine spezielle Musik, welche in Dauerrotation eher nicht und bei bestimmtem Hören bedingt bekömmlich ist.
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