Behemoth - Demigod

Behemoth - Demigod
Death Metal
erschienen am 29.10.2004 bei Regain Records
dauert 40:47 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Sculpting The Throne ov Seth
2. Demigod
3. Conquer All
4. The Nephilim rising
5. Towards Babylon
6. Before Aeons came
7. Mysterium Coniunctionis (Hermanubis)
8. XUL
9. Slaves Shall Serve
10. The Reign ov Shemsu-Hor

Die Bloodchamber meint:

Wer kennt sie mittlerweile denn noch nicht, neben Vader Polens erfolgreichster und bekanntester Exportschlager: Behemoth. Verließen sie früher Album um Album immer mehr ihre Black metallischen Wurzeln, so ist mit ihrem nun siebten Release "Demigod" ganz klar kein großartiger Quantensprung mehr zu erwarten, stilistisch hat sich seit ihrem letzten Album "Zos Kia Cultus", das ihnen den endgültigen Durchbruch verschaffte, jedenfalls nicht allzuviel verändert.

Nennenswert wie immer ist das Coverartwork von Haus- und Hofdesigner Graal, der den Titel recht passend und professionell in Szene gesetzt hat. Sowas gibt natürlich immer wieder Pluspunkte in der B-Note.
Produziert in den Doug Out Studios bei Daniel Bergstrand, der auch schon In Flames und Strapping Young Lad unter seinen Fittichen hatte, beginnt "Demigod" recht steril und doch sehr druckvoll mit cleanen Gitarren und schleppenden Riffs und zeigt auch recht bald das wahre Gesicht - technisches Gebolze, fein abgeschmeckt mit allerlei orientalisch angehauchten Gitarrenparts, die nicht zuletzt durch das Mitwirken von NILE-Klampfer und Frontmann Karl Sanders an die Ägypten-Deather aus South Carolina erinnern.
Abwechslungsreich und aggressiver als sonst führt Nergal gekonnt durch die zehn Tracks, exotischere Instrumente wie etwa Hörner unterstreichen zusätzlich die mächtige Atmosphäre, die vor allem durch die brachialen Riffs und mystischen Hintergrundklänge erzeugt wird und beweist, dass auch Bands im Extrem-Bereich keineswegs eintönig klingen müssen.

Doch trotz all der Lobhudelei muss ich gestehen, dass ich ein wenig mehr erwartet hätte. Natürlich, das Material ist keineswegs schlecht, doch je mehr Behemoth an Komplexität und technischem Können zunehmen, destomehr bleibt irgendwo die Seele auf der Strecke.
Bevor irgendetwas wirklich zündet, muss man den Songs schon ein paar Durchgänge gönnen und nicht zu schnell urteilen, denn man könnte einige Schmuckstücke in der Tat verpassen, denn die gibt es hier genug.

Fazit: Behemoth haben ihre hohe Qualität durchaus gehalten und haben sowohl Komplexität als auch spielerisches Können erneut gesteigert, es gibt keinerlei Durchhänger und die Gastdarbietung von Karl Sanders stellt einen weiteren Kaufanreiz dar. Eine runde Sache also, wenn nicht die fehlende Eingängigkeit einen kleinen Punktabzug bedeuten würde. Reingehört sollte trotzdem jeder haben.
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