Cradle Of Filth - Nymphetamine
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Satyriasis
2. Gilded Cunt
3. Nemesis
4. Gabrielle
5. Absinthe With Faust
6. Nymphetamine (Overdose)
7. Painting Flowers White Never Suited My Palette
8. Medusa And Hemlock
9. Coffin Fodder
10. English Fire
11. Filthy Little Secret
12. Swansong For A Raven
13. Mother Of Abominations
14. Nymphetamine (Fix)
Die Bloodchamber meint:
Größer, Schneller, Weiter. Getreu diesem Motto hätte nach der Bombast-Orgie „Damnation And A Day“ auch dessen Nachfolger ausfallen können. Aber weit gefehlt. Wo auf dem Vorgänger klassische Orchester-Arrangements noch für eine beinahe schon überzogen greifbare Atmosphäre zuständig waren, wird nun zumindest in dieser Hinsicht etwas minimalistischer vorgegangen. Ausufernde Klassik-Parts wird man auf „Nymphetamine“ also etwas ausgiebiger suchen müssen, die verstecken sich nämlich etwas schüchtern hinter dem aufgefahrenen Gitarrenaufgebot. Einzig das Piano traut sich in ruhigen Momenten des öfteren mal in den Vordergrund, aber in jedem Falle ist die Background-Gestaltung eine Bereicherung für das Klangbild, wenngleich sie vielleicht erst beim wiederholten Anhören an Transparenz gewinnt.
Aber auch in Sachen Geschwindigkeit fährt das neue Werk der Briten einen Gang tiefer. Die Anzahl der langsameren Songs war wohl noch nie auffälliger als auf „Nymphetamine“. Ja, man könnte fast glauben, der kleine Dani Filth hätte sich verliebt, und seinen Gefühlen mit diesem Album auf seine höchst eigenartige Weise Ausdruck verliehen. Angesichts der neben den Balladen aber dennoch vorhandenen Wutausbrüchen ist es allerdings wohl eher wahrscheinlicher, die Scheibe als Reflektion seiner früheren Liebschaften zu sehen. Denn welcher halbwegs feinfühlige Mensch wirft seiner Angebeteten schon Worte wie „Goldmuschi“ an den Kopf?
Aber die Beweggründe mal außen vor gelassen, ist „Nymphetamine“ weitaus ehrlicher geworden, als von vielen befürchtet. Lässt man mal den durch Liv Kristine’s Säuselgesang aufgepeppten und wohl von den Bandgegnern in seiner Kurzfassung als „kommerzigstes“ Stück bezeichneten Titelsong sowie die etwas zu offensichtliche Provokation in Form von „Gilded Cunt“ außen vor, liefern CRADLE OF FILTH hiermit wieder Gitarrenzauber vom feinsten. Packend, abwechslungsreich und groovy ohne Unterlass zeigen Drummer, Bassist und die beiden Gitarristen in einem perfekten Zusammenspiel, wie man als Band funktionieren muss. Und obwohl man jeden Song nicht nur aufgrund des markanten Gesangs sofort als typisch bandzugehörig identifizieren kann, schaffen es die Briten stets aufs neue, in ihrem selbstgesteckten Rahmen aus Black, Death und Thrash geniale Rhythmen aus dem Ärmel zu schütteln. An den Riffs von „Nemesis“, „Coffin Fodder“ und „Filthy Little Secret“ (tolles Gitarrensolo) kann man sich beispielsweise nie satt hören.
Aber selbst die nicht ganz so offensichtlichen Stücke schaffen es mit steigender Anzahl von Durchläufen zu einer stetig wachsenden Beliebtheit, so dass bis auf die hier erstaunlicherweise etwas störenden Orchester-Zwischenspiele und dem überflüssigen Mantra in „Mother Of Abominations“ 75 Minuten feinste und abwechslungsreiche Metal-Kost geboten werden. Die Balance aus treibenden Rhythmen und gemäßigten Melodien könnte nicht besser sein, die Übergänge flutschen wie eingeölte Massagestäbe in offenherzige Geschlechter und der ausdrucksstarke Gesang hat trotz der seit einigen Alben etwas angenehmeren Stimmlage nichts von seiner heimtückischen Bosheit und Faszination verloren.
Aber auch in Sachen Geschwindigkeit fährt das neue Werk der Briten einen Gang tiefer. Die Anzahl der langsameren Songs war wohl noch nie auffälliger als auf „Nymphetamine“. Ja, man könnte fast glauben, der kleine Dani Filth hätte sich verliebt, und seinen Gefühlen mit diesem Album auf seine höchst eigenartige Weise Ausdruck verliehen. Angesichts der neben den Balladen aber dennoch vorhandenen Wutausbrüchen ist es allerdings wohl eher wahrscheinlicher, die Scheibe als Reflektion seiner früheren Liebschaften zu sehen. Denn welcher halbwegs feinfühlige Mensch wirft seiner Angebeteten schon Worte wie „Goldmuschi“ an den Kopf?
Aber die Beweggründe mal außen vor gelassen, ist „Nymphetamine“ weitaus ehrlicher geworden, als von vielen befürchtet. Lässt man mal den durch Liv Kristine’s Säuselgesang aufgepeppten und wohl von den Bandgegnern in seiner Kurzfassung als „kommerzigstes“ Stück bezeichneten Titelsong sowie die etwas zu offensichtliche Provokation in Form von „Gilded Cunt“ außen vor, liefern CRADLE OF FILTH hiermit wieder Gitarrenzauber vom feinsten. Packend, abwechslungsreich und groovy ohne Unterlass zeigen Drummer, Bassist und die beiden Gitarristen in einem perfekten Zusammenspiel, wie man als Band funktionieren muss. Und obwohl man jeden Song nicht nur aufgrund des markanten Gesangs sofort als typisch bandzugehörig identifizieren kann, schaffen es die Briten stets aufs neue, in ihrem selbstgesteckten Rahmen aus Black, Death und Thrash geniale Rhythmen aus dem Ärmel zu schütteln. An den Riffs von „Nemesis“, „Coffin Fodder“ und „Filthy Little Secret“ (tolles Gitarrensolo) kann man sich beispielsweise nie satt hören.
Aber selbst die nicht ganz so offensichtlichen Stücke schaffen es mit steigender Anzahl von Durchläufen zu einer stetig wachsenden Beliebtheit, so dass bis auf die hier erstaunlicherweise etwas störenden Orchester-Zwischenspiele und dem überflüssigen Mantra in „Mother Of Abominations“ 75 Minuten feinste und abwechslungsreiche Metal-Kost geboten werden. Die Balance aus treibenden Rhythmen und gemäßigten Melodien könnte nicht besser sein, die Übergänge flutschen wie eingeölte Massagestäbe in offenherzige Geschlechter und der ausdrucksstarke Gesang hat trotz der seit einigen Alben etwas angenehmeren Stimmlage nichts von seiner heimtückischen Bosheit und Faszination verloren.