Gerade erst vier Monate ist es her, dass die Finnen DECAYING ihr Debüt „Devastate“ auf die Menschheit losgelassen haben. Auch wenn dieses vielleicht schon etwas älter war und erst mit dem Vertrag mit Hellthraser Productions veröffentlicht worden ist, so erscheint die Zeit doch etwas sehr arg bemessen um ein Album vernünftig auszuarbeiten. Doch bei DECAYING haben wir es immer noch mit einer reinen Studioband zu tun, Konzerte gibt es nicht und so kann sich die Band um Sänger, Gitarrist und Bassist in einer Person Matias Nastolin ganz dem Schreiben und Austüfteln der Songs widmen.

DECAYING sind ihrer Linie treu geblieben. Ihrer Linie? Eher der Linie ihrer Vorbilder BOLT THROWER, ASPHYX und PESTILENCE. Es wird doomiger Old School Death Metal serviert, thematisch dreht sich alles um das Thema Krieg und auch das Artwork schlägt wieder in diese Kerbe. Matias Nastolin am Mikro geht als junger Martin van Drunen durch und die zähen Lavaströme der Songs werden durchgezogen bis zur erneuten Eruption der Gitarren. Kennste ASPHYX, kennste DECAYING.

Wie die großen Vorbilder zu klingen ist beileibe nichts falsches, „Devastate“ kassierte schließlich 8 Punkte von mir. Doch irgendwann wird es Zeit für etwas Eigenes und DECAYING sollten sich langsam anstrengen etwas in die Richtung auf die Beine zu stellen, denn die oben erwähnten drei großen Bands haben den Finnen voraus, dass ihre Songs durch das Stahlbad der Liveauftritte gegangen sind. „Encirclement“ versprüht nicht mehr den Charme einer jungen Band, die ihren Vorbildern huldigt, sondern klingt stellenweise sogar konstruiert. Das ist Meckern auf hohem Niveau, denn viel schlechter als „Devastate“ ist „Encirclement“ nicht. Doch sollten die Finnen jetzt mal anfangen Konzert zu spielen und Matias Nastolin entweder Bass oder Gitarre abgeben, für das nächste Album kann es nur hilfreich sein.