Lost Dreams - Tormented Souls

Lost Dreams - Tormented Souls
Melodic Death Metal
erschienen in 2004 als Eigenproduktion
dauert 47:45 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Evil Unleashed
2. Demonic Night
3. Bloodlust
4. Enchained In Darkness
5. Tormented Souls
6. Living In A Mass
7. Dying Emptiness
8. Only A Dream
9. Always Beside You

Die Bloodchamber meint:

Zugegeben, die Erwartungshaltung war schon ziemlich groß, als ich mit leicht zittrigen Händen das neue Werk der Österreicher von LOST DREAMS aus dem Briefumschlag pellte. Hatte doch der Vorgänger „Where Gods Creation Ends“ für jede Menge heitere Stunden gesorgt. Vielleicht war diese Vorfreude sogar ein wenig zuviel des Guten, denn so richtig begeistern konnte mich „Tormented Souls“ zunächst nicht.
Fast gänzlich von Keyboards befreit geht die Band nämlich einen weitaus steinigeren Weg als auf dem Vorgänger. Von den ohrwurmartigen Refrains, die sofort beim ersten Mal zündeten und vor allem vom faszinierenden und markanten Gitarrenspiel blieb nicht mehr allzu viel übrig. Einzig „Demonic Night“ versprüht auf der gesamten Länge den bekannten Charme des Erstlings und überzeugt auf ganzer Linie. Das restliche Material indes macht es dem Hörer deutlich schwerer und benötigt eine ganze Menge zusätzliche Durchläufe. Wirkliche Melodien mussten teilweise härteren Riffs weichen und die Geschwindigkeit wurde auch ein wenig angezogen. Alles in allem ist „Tormented Souls“ viel mehr Death Metal als vielleicht gut für die Band ist. Die erfrischende Leichtgängigkeit des zuvor eingeschlagenen Weges passte meiner Meinung nach etwas besser in die Landschaft voller hervorsprießender und gleichartiger Death Metal-Kapellen. Allerdings will ich mir auch nicht anmaßen, die musikalische Entwicklung einer noch nach ihrer Identität suchenden Band vorzuschreiben.
Die zwischen Growls und Kreischen pendelnden Vocals indes überzeugen nach wie vor und passen sich recht gut ins Gesamtgeschehen ein (Dass hier ein neuer Sänger am Werk ist, fallt eigentlich nur durch einen Blick ins Booklet auf). Ebenso relativiert sich der zunächst gewonnene Eindruck mit ein wenig gutem Willen und dem Ablegen der erwarteten Hörgewohnheiten auch ein wenig in die positive Richtung. Selbst Stücke wie „Evil Unleashed“, „Bloodlust“ und „Tormented Souls“ gewinnen mit der Zeit an Reiz, aber dennoch liegt zwischen beiden Alben noch eine beachtlich tiefe Schlucht.
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