Firewind - Few Against Many
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Wall Of Sound
2. Losing My Mind
3. Few Against Many
4. The Undying Fire
5. Another Dimension
6. Glorious
7. Edge Of A Dream (Feat. Apocalyptica)
8. Destiny
9. Long Gone Tomorrow
10. No Heroes, No Sinners
Die Bloodchamber meint:
In gewisser Weise ist alles beim alten im Hause FIREWIND, es hat mal wieder einen Wechsel am Schlagzeug gegeben: Nach Mark Cross und Interimsschlagzeuger Michael Ehré treibt der junge Johan Nunez neben der NIGHTRAGE Batterie mittlerweile auch den FIREWIND an. Ansonsten vertraut Gus G. auf seine seit sieben Jahren eingespielte Mannschaft und den gleichen Coverkünstler, Gustavo Sazes, nur beim Studio ist die Band zu Jason Suecof & Eyal Levi gewechselt.
Auch die 40 Watt Birnen am 100 Watt Baum erwarten nach der Einleitung nun zurecht ein „Aber“ was das Musikalische betrifft und sie sollen nicht enttäuscht werden, denn im Vergleich zum direkten Vorgänger wirkt „Few Against Many“ trotz des aufrührerischen Titels eine ganze Ecke überlegter. Während Riffs und Textzeilen bei „Days Of Defiance“ mit feuriger Klinge in den Pelz gesengt wurden und ein immenses Feuerwerk abbrannten, wirkt „Few Against Many“ nicht zuletzt wegen der rockigeren (und amerikanischeren) Note moderner und gelassener („Another Dimension“). Die Gitarren sind weniger Schneidbrenner als Bratpfannen, die abseits der Soli („Losing My Mind“) flächig wie selten bzw. wohl noch nie in der FIREWIND Geschichte tönen. Was speziell für die Veränderung von Gus‘ Gitarrenspiel bzw. –sound verantwortlich ist, ist hier nur Spekulation, aber zumindest in meinem Hinterkopf hat sich die Idee eingenistet, dass es das Werken bei und mit Ozzy ist und Gus sich aufmerksam durch Zakk Wyldes Schaffen gehört hat.
Für „Few Against Many“ bedeutet das einerseits, dass Apollos Gesangsmelodien viel deutlicher zur Geltung kommen, zumal sie nicht stumpf den Vorgaben der Instrumente folgen: „Glorious“ ist ein herausragendes Beispiel, in „Destiny“ reißt Apollo das Lied sogar mehr oder weniger ganz an sich. Andererseits dürfte es für eine Veränderung des Zielpublikums sorgen, denn der Schwerpunkt hat sich von Energie und Dynamik hin zur Melodik verschoben, was auch mit der Vielzahl an reichlich getragenen Momenten und Liedern zusammenhängt, die nicht immer die Spannung hoch halten können. Das Schlussdoppel „Long Gone Tomorrow“ und „No Heroes, No Sinners“ zum Beispiel ist nur mäßig berauschend.
Selbstverständlich ist es völlig legitim und bei den meisten Bands nur natürlich, dass sie nicht auf einem einmal erreichten Entwicklungsstand ihres Klangs stehen bleiben oder verharren wollen, dennoch weiß die reifere Version von FIREWIND (noch) nicht so zu überzeugen wie ihr feurigeres, jüngeres Gegenstück. „Few Against Many“ fehlt zu oft eine Schippe Überschwang, der letzte Kick, das voll überzeugende Ineinandergreifen der Rädchen oder wie immer man es nennen will, um mit den bisherigen Alben konkurrieren zu können. Dementsprechend muss es für die bisherigen Punkteüberflieger wegen des insgesamt eben nur ziemlich guten Albums erstmals in der Bloodchamber-Geschichte eine Wertung (deutlich) unter der angestammten 9 geben.
Auch die 40 Watt Birnen am 100 Watt Baum erwarten nach der Einleitung nun zurecht ein „Aber“ was das Musikalische betrifft und sie sollen nicht enttäuscht werden, denn im Vergleich zum direkten Vorgänger wirkt „Few Against Many“ trotz des aufrührerischen Titels eine ganze Ecke überlegter. Während Riffs und Textzeilen bei „Days Of Defiance“ mit feuriger Klinge in den Pelz gesengt wurden und ein immenses Feuerwerk abbrannten, wirkt „Few Against Many“ nicht zuletzt wegen der rockigeren (und amerikanischeren) Note moderner und gelassener („Another Dimension“). Die Gitarren sind weniger Schneidbrenner als Bratpfannen, die abseits der Soli („Losing My Mind“) flächig wie selten bzw. wohl noch nie in der FIREWIND Geschichte tönen. Was speziell für die Veränderung von Gus‘ Gitarrenspiel bzw. –sound verantwortlich ist, ist hier nur Spekulation, aber zumindest in meinem Hinterkopf hat sich die Idee eingenistet, dass es das Werken bei und mit Ozzy ist und Gus sich aufmerksam durch Zakk Wyldes Schaffen gehört hat.
Für „Few Against Many“ bedeutet das einerseits, dass Apollos Gesangsmelodien viel deutlicher zur Geltung kommen, zumal sie nicht stumpf den Vorgaben der Instrumente folgen: „Glorious“ ist ein herausragendes Beispiel, in „Destiny“ reißt Apollo das Lied sogar mehr oder weniger ganz an sich. Andererseits dürfte es für eine Veränderung des Zielpublikums sorgen, denn der Schwerpunkt hat sich von Energie und Dynamik hin zur Melodik verschoben, was auch mit der Vielzahl an reichlich getragenen Momenten und Liedern zusammenhängt, die nicht immer die Spannung hoch halten können. Das Schlussdoppel „Long Gone Tomorrow“ und „No Heroes, No Sinners“ zum Beispiel ist nur mäßig berauschend.
Selbstverständlich ist es völlig legitim und bei den meisten Bands nur natürlich, dass sie nicht auf einem einmal erreichten Entwicklungsstand ihres Klangs stehen bleiben oder verharren wollen, dennoch weiß die reifere Version von FIREWIND (noch) nicht so zu überzeugen wie ihr feurigeres, jüngeres Gegenstück. „Few Against Many“ fehlt zu oft eine Schippe Überschwang, der letzte Kick, das voll überzeugende Ineinandergreifen der Rädchen oder wie immer man es nennen will, um mit den bisherigen Alben konkurrieren zu können. Dementsprechend muss es für die bisherigen Punkteüberflieger wegen des insgesamt eben nur ziemlich guten Albums erstmals in der Bloodchamber-Geschichte eine Wertung (deutlich) unter der angestammten 9 geben.
Im Fadenkreuz
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands