Six Feet Under - Undead

Six Feet Under - Undead
Death Metal
erschienen am 18.05.2012 bei Metal Blade Records
dauert 41:37 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Frozen At the Moment of Death
2. Formaldehyde
3. 18 Days
4. Molest Dead
5. Blood On My Hands
6. Missing Victims
7. Reckless
8. Near Death Experience
9. Delayed Combustion Device
10. The Scar
11. Vampire Apocalypse
12. The Depths of Depravity

Die Bloodchamber meint:

Die Erwartungen um Chris Barnes und SIX FEET UNDER unterliegen bei mir immer starken Schwankungen. Oft wurden meine Hoffnungen nicht erfüllt, wenige Male wurde ich positiv überrascht. Und um ehrlich zu sein, habe ich bei dem Albumtitel „Undead“ zuerst an eine Metapher gedacht, beziehungsweise darauf gehofft. Immerhin wird es (mal wieder) Zeit für ein Lebenszeichen. Mit ihren letzten Veröffentlichungen haben sie zwar immer hitzigen Diskussionsstoff geliefert, doch auch eine Menge Fans vergrault. Es ist also eine gewisse Spannung vorhanden. Vor allem darauf, was die Jungs nun in ihrem 20. Bandjahr vorzeigen können.

Der Sound auf dem ersten Song „Frozen at the Moment of Death“ stimmt erstmal positiv. Die neue Besetzung mit Kevin Talley, Jeff Hughell und Rob Arnold scheint keine schlechte Wahl gewesen zu sein. Und auch die Entscheidung, die Regler und Mixer wieder in professionelle Hände zu legen erscheint durchaus vernünftig. So hart, brutal und schnörkellos können SIX FEET UNDER richtig auftrumpfen. Es wird viel gegroovt, und durch den Einbau von einigen Blastparts und schnelleren Passagen auch kurzzeitig eine etwas technischere Seite gezeigt. Für die gewohnten Verhältnisse fast schon etwas zu viel, oder zumindest unerwartet viel.

Jedenfalls ist auf eines immer Verlass, und das ist die Röchelmembran von Chris Barnes. In althergebrachter Manier versteht er es die Instrumentalarbeit durch seine zarten Klänge zu bereichern. Das Ergebnis sind zwölf bodenständige Death Metal Songs, denen es an nichts mangelt. Groovig und hart sind sie, manchmal richtig zäh und manchmal technisch stärker ausgereift. Doch gleichzeitig erscheinen sie ziemlich charakterlos. Nur wenige Highlights lassen den Eindruck vom Death Metal Einheitsbrei verschwinden, und nur wenige Songs erscheinen mir besonders erwähnenswert. Dies sind für mich „Formaldehyde“ mit einem Schwerpunkt auf der technischen Seite und der doomige Song „The Depths of Depravity“. Doch auch hier sind die qualitativen Grenzen zum Rest des Albums so gering, dass im nächsten Hördurchgang vielleicht schon andere Songs den Platz einnehmen.

Die Metapher der untoten Band, welche wieder aus ihrem Grab erwacht hat sich für mich leider nicht komplett erfüllt. Es ist zumindest kein totaler Abstieg, wie man es schon ein paar mal von SIX FEET UNDER gesehen hat, doch gerade in Anbetracht des Bandjubiläums hätte ich mehr erwartet. Stattdessen bekommt man hier einen eher gewöhnlichen Death Metal, welcher sich durch den markanten Chris Barnes zwar ein klein wenig absetzen kann, aber im Endeffekt nur wegen dem Status und dem Namen der Band gekauft werden wird.
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