Candlemass - Psalms For The Dead

Candlemass - Psalms For The Dead
Epic Doom Metal
erschienen am 08.06.2012 bei Napalm Records
dauert 50:13 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Prophet
2. The Sound Of Dying Demons
3. Dancing In The Temple (Of The Mad Queen Bee)
4. Waterwitch
5. The Lights Of There
6. Psalms For The Dead
7. The Killing Of The Sun
8. Siren Song
9. Black As Time

Die Bloodchamber meint:

Robert Lowe ist Geschichte. Der Amerikaner ist kein Mitglied des schwedischen Dream-Teams CANDLEMASS mehr, er konzentriert sich inzwischen komplett auf SOLITUDE AETERNUS. Damit schließt sich eine weitere Epoche in der Bandgeschichte. Doch nicht ohne Album. "Psalms for the Dead" ist das Vermächtnis dieser grandiosen Zusammenarbeit, die dem Hörer immerhin drei Alben beschert hat. Und auf denen hat Herr Lowe eindrücklich bewiesen, dass er dem legendären Messiah Marcolin ebenbürtig ist. Mindestens.

"Psalms for the Dead" stellt keine Überraschung dar. Hier gibt es Feinkost auf gewohnt hohem Niveau für jeden Fan von CANDLEMASS. Die Band pflegt ihre ganz eigene Definition des Wortes "Doom". Klar, schwere Gitarren und Downtempo gehören dazu, doch die epische Komponente dominiert das Geschehen deutlich. Und dazu gehört eine ordentliche Bandbreite in melodischer und rhythmischer Hinsicht. Allein der Opener "Prophet" beweist das eindrucksvoll und deutet die komplette Bandbreite der Truppe an. Eingeleitet von einem schweren schleppenden Riff arbeitet sich die Nummer schnell in Up-Tempo-Gefilde empor, um auf dem Höhepunkt in Gitarrenleads zu schweben, die man so ansonsten von IRON MAIDEN kennt. Und dann geht es auch wieder runter und das Anfangsriff bildet am Ende eine Klammer um die komplette Nummer.

All diese Elemente finden wir im weiteren Verlauf wieder. Eine schwere und unheimlich atmosphärische Nummer wie das grandiose "Waterwitch" ebenso wie ein beschwingter Titel der Marke "Dancing in the Temple (Of the Mad Queen Bee)". Dazu finden sich allerorten kleine akustische Schmankerln, die den Höreindruck erweitern. Stellvertretend seien nur die herrlich altmodische Orgel in "Siren Song" oder der Einsatz eines Theremins im Chorus von "The Sound of Dying Demons" für den echten Gruselsound zu nennen. Auch das Spoken Word-Intro/-Interlude zum grandiosen Rausschmeißer "Time is Black" fällt in diese Kategorie. Doch macht sich dabei nach wiederholtem Hören der Verdacht breit, dass sich dies auf lange Sicht abnutzen könnte. Und die abschließenden Worte "Time is the Master of Doom" sind letztlich Programm. Mit diesem Hammer endet die Ära Lowe bei CANDLEMASS. Wir können dankbar sein, dass noch einmal ein tolles Album dabei rumgekommen ist, dessen Gesamtniveau überzeugt ist und das dabei mehrere grandiose Ausnahmesongs beinhaltet. Jetzt können wir nur genießen und gespannt sein, ob diese übermächtigen Fußstapfen eines Tages zumindest live wieder gefüllt werden können.
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