Perzonal War - Captive Breeding
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Regression Of Art
2. Tongues Of Cleavage
3. Dead Man's Theories
4. Incarnation
5. The Cocoon
6. The Last Day
7. Lost
8. Unfailing System
9. Tearing The Old
10. Termination
11. The End
12. Candor Hurts
13. My Fate
Die Bloodchamber meint:
Machen wir uns nichts vor, auch das siebte Album der 16jährigen Bandgeschichte wird aus einer der bekanntesten Bands im Raum Köln/Bonn nicht eine der bekanntesten Bands Deutschlands machen. Dass das aber nicht an der Qualität von PERZONAL WAR liegt, ist einer der genreübergreifend zahlreichen Treppenwitze des Musikgeschäfts, in dem so viele musikferne Faktoren letztlich eine so entscheidende Rolle für weiterreichenden Erfolg einnehmen, dass man sich manchmal fragen muss, wie groß die Bedeutung des Kerngeschäfts einer Band überhaupt noch ist. Mit jeder Menge Erfahrung auf dem Buckel und mitten im Leben stehend spielt das mittlerweile aber zumindest für PERZONAL WAR keine in irgendeiner Form Einfluss ausübende Rolle mehr und so kann die leicht umformierte Gruppe - Andreas Ballnus (u.a. Helfer von Paul Di’Anno) hat den Gitarrenposten von Daniel Düring (CRAWLER, Ex-RE-VISION) übernommen - ganz ruhig und mit metallisch überarbeitetem Logo in die neue Runde gehen.
Das erste, was nach dem tollen Artwork auffällt, ist die endgültige und deutliche Absage, die die Band all jenen erteilt, die vor allem früher und nicht immer berechtigt sich den Mund nicht fusselig genug damit reden konnten, PERZONAL WAR würden sich zu sehr an METALLICA orientieren, denn „Captive Breeding“ hat zum Sound der Big4-Häuptlinge nicht mehr mehr Überschneidungen als jede beliebige andere Thrash Platte, die eher zur Melodik als zum SLAYER-Gewitter neigt. Das deutet im Ansatz auch schon eine der entscheidenden Stärken von „Captive Breeding“ respektive PERZONAL WAR an, denn egal ob die mahlende Säge („Lost“) oder die Axt („Termination“) ausgepackt wird oder die Band dem - nur vom Begriff her widersprüchlichen - balladesken Dreschen („The Last Day“) frönt, wird zuallererst der Melodie und dann erst dem Riff und der Rhythmik gehuldigt. Das liefert zudem einen Erklärungsansatz für die bemerkenswerte Balance bei der Gewichtung von „reinen“ Riffs und Rhythmik, die besonders auffällig ist bei einem getragenen Lied wie „Candor Hurts“, in dem passenderweise gerade im letzten Viertel die Melodie das Ruder deutlich an sich reißt.
Das Schöne an dem Album ist, dass bei aller Liebe zur Melodik Härte und Thrashfaktor nicht zu kurz kommen, sondern (modern, aber nicht zeitgeistig) so gut wie immer ordentlich ins Mett gehauen wird. Zeitweise laufen PERZONAL WAR gar Gefahr, zu viel Action gleichzeitig an den Mann bringen zu wollen, weil an allen Instrumenten einiges los ist. Ausgeglichen wird das aber durch die angemessene, nicht überzogen wuchtige Produktion und durch den Gesang von Frontmann Metti, dem zwar in den harten Momenten ein wenig Punch in der Stimme fehlt, der im Ausgleich dazu aber (meiner Meinung nach) noch nie so überzeugend gesungen hat - für Bellen, Brüllen und Shouten ist man bei PERZONAL WAR eher an der falschen Adresse.
Das einzige, was man „Captive Breeding“ vielleicht ankreiden kann, ist das nicht gerade durchschlagende Abschneiden im Ohrwurmdepartment. Eine große Überraschung ist das allerdings mit Blick auf die Diskographie nicht. Nicht genug loben kann man die Rheinländer hingegen dafür, dass sie sich nach so vielen Jahren noch dazu motivieren können, einen derartigen Hammer zu schreiben, den man gut und gerne an der Spitze des bisherigen Schaffens von PERZONAL WAR einordnen darf.
Das erste, was nach dem tollen Artwork auffällt, ist die endgültige und deutliche Absage, die die Band all jenen erteilt, die vor allem früher und nicht immer berechtigt sich den Mund nicht fusselig genug damit reden konnten, PERZONAL WAR würden sich zu sehr an METALLICA orientieren, denn „Captive Breeding“ hat zum Sound der Big4-Häuptlinge nicht mehr mehr Überschneidungen als jede beliebige andere Thrash Platte, die eher zur Melodik als zum SLAYER-Gewitter neigt. Das deutet im Ansatz auch schon eine der entscheidenden Stärken von „Captive Breeding“ respektive PERZONAL WAR an, denn egal ob die mahlende Säge („Lost“) oder die Axt („Termination“) ausgepackt wird oder die Band dem - nur vom Begriff her widersprüchlichen - balladesken Dreschen („The Last Day“) frönt, wird zuallererst der Melodie und dann erst dem Riff und der Rhythmik gehuldigt. Das liefert zudem einen Erklärungsansatz für die bemerkenswerte Balance bei der Gewichtung von „reinen“ Riffs und Rhythmik, die besonders auffällig ist bei einem getragenen Lied wie „Candor Hurts“, in dem passenderweise gerade im letzten Viertel die Melodie das Ruder deutlich an sich reißt.
Das Schöne an dem Album ist, dass bei aller Liebe zur Melodik Härte und Thrashfaktor nicht zu kurz kommen, sondern (modern, aber nicht zeitgeistig) so gut wie immer ordentlich ins Mett gehauen wird. Zeitweise laufen PERZONAL WAR gar Gefahr, zu viel Action gleichzeitig an den Mann bringen zu wollen, weil an allen Instrumenten einiges los ist. Ausgeglichen wird das aber durch die angemessene, nicht überzogen wuchtige Produktion und durch den Gesang von Frontmann Metti, dem zwar in den harten Momenten ein wenig Punch in der Stimme fehlt, der im Ausgleich dazu aber (meiner Meinung nach) noch nie so überzeugend gesungen hat - für Bellen, Brüllen und Shouten ist man bei PERZONAL WAR eher an der falschen Adresse.
Das einzige, was man „Captive Breeding“ vielleicht ankreiden kann, ist das nicht gerade durchschlagende Abschneiden im Ohrwurmdepartment. Eine große Überraschung ist das allerdings mit Blick auf die Diskographie nicht. Nicht genug loben kann man die Rheinländer hingegen dafür, dass sie sich nach so vielen Jahren noch dazu motivieren können, einen derartigen Hammer zu schreiben, den man gut und gerne an der Spitze des bisherigen Schaffens von PERZONAL WAR einordnen darf.