Strapping Young Lad - Alien

Strapping Young Lad - Alien
Progressive Metal
erschienen am 21.03.2005 bei Century Media
dauert 54:47 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Imperial
2. Skeksis
3. Shitstorm
4. Love?
5. Shine
6. We Ride
7. Possesions
8. Two Weeks
9. Thalamus
10. Zen
11. Info Dump

Die Bloodchamber meint:

Auf dem neuen heißen Eisen der kanadischen Extrem-Metaller STRAPPING YOUNG LAD gibt man sich mal wieder alle Mühe, sämtliche Genrebarrieren in unglaublichem Tempo einzurennen. Der wahnsinnige Haufen um Mastermind Devin Townsend stellt alles auf den Kopf: Rhythmen, Songstrukturen. Für Otto Normalhörer kaum nachzuvollziehen.
Warum „Alien“ trotzdem ein stimmiges und mitreißendes Stück Musik ist, das den Hörer schon beim ersten Durchlauf zu fesseln weiß?

Erstens, es ist ein Werk der Gegensätze. Neben knallharten Riffs und brutalem Geschrei stehen Keyboardteppiche und Gesang, so klar wie ein Gebirgsbach. Heftigste Blastbeats treffen auf atmosphärische, gar stille Momente. Immer mehr, so scheint es, fließt der relaxte Charakter der Soloprojekte Devin Townsends in die Musik SYLs ein. Befürchtungen, dass hier härtetechnisch wie üblich nicht mehr das Äußerste geboten wird, bewahrheiten sich jedoch keinesfalls. Musikalische Langstreckenraketen wie „Imperial“ und „Shitstorm“ schnippen jede Haudrauf-Brutalo-Kombo mit dem kleinen Finger weg, ohne jedoch höchsten musikalischen Anspruch einzubüßen.
Zweitens sind drei Argumente auf einmal: die beeindruckende Stimme Devin Townsends, das den Atem verschlagende Drumming Gene Hoglans und obendrauf die übermächtige Produktion, welche die Songs zu bombastischen Soundwänden gestaltet und zugleich in glasklarer Art und Weise jede Einzelheit durchblicken lässt.
Letztens, wie die Band selbst betont, steckt ihr ganzes Herzblut in dieser Platte, was man auch zu jeder Sekunde hören kann. Songs wie das mächtig groovende „Love?“ oder der Ruhepol des Albums „Two Weeks“ atmen. Sie leben!

„Alien“ ist eine wahnwitzige Achterbahnfahrt durch verschiedenste Gefühlswelten, die keine scharfe Kurve und keinen noch so steilen Abgrund auslässt. Hier treffen „City“ und „Infinity“ aufeinander; gemeinsam schwelgen sie in rasendem Tempo, halsbrecherischen Rhythmuswechseln und wunderschönen Melodien. Für SYL- und Devin-Fans sowieso ein Muss und das perfekte Mittel für alle, die mit Hilfe genialer Musik ihre Sinne kollabieren lassen wollen.
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