Destinity - Resolve In Crimson

Destinity - Resolve In Crimson
Melodic Death Metal
erschienen am 16.11.2012 bei Lifeforce Records
dauert 42:35 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Black Sun Rising
2. Reap My Scars
3. Aiming A Fist In Emnity
4. Can't Stand The Sight
5. A Scent Of Scorn
6. Redshift
7. Only Way
8. Break Into His Heart
9. The Hatred

Die Bloodchamber meint:

So regelmäßig wie DESTINITY liefern nur wenige Bands ab, ist “Resolve In Crimson“ doch bereits das achte Album der Band seit 1999. Ebenso kann man sich darauf verlassen, dass das Kernteam um Sänger Mick, Gitarrist Zephiros und Schlagzeuger sowie Tastenmeister Morteüs, das die Band seit ihrer Gründung 1996 anführt, die Zügel weiter in der Hand hält, während neben ihnen immer mal wieder Bewegung im Besetzungskarussell ist. Und nachdem ich schon so ähnlich angefangen habe wie Björn beim Vorgänger, könnte ich theoretisch auch den restlichen Text zu „XI Reasons To See“ fast 1:1 auf „Resolve In Crimson“ übertragen. Obwohl DESTINITY noch nicht ewig der Schule des Melodic Death trifft etwas Thrash folgen, strahlt das Album eine souveräne Beherrschung des Metiers aus, die über die Grundzüge hinausgeht, sehr zugänglich ist und rundherum einen guten Eindruck macht. Dieser wohlklingende Satz enthält jedoch auch ansatzweise die Grenzen von DESTINITY respektive „Resolve In Crimson“ , denn so breit die Franzosen ihre Brust auch (in angemessen mächtigem Sound) präsentieren, so überschaubar ist das Maß an Innovation und der eigene Fußabdruck steht umfangreich in bereits bekannten Spuren – wobei es wohl ein wenig zu weit gehen würde, Micks Stimme als Johan Hegg außerhalb der Brunftzeit zu beschreiben.

Zugutehalten muss man der Band allerdings unbedingt, dass sie kaum etwas unversucht lässt, um ihrer Musik mehr Leben einzuhauchen. Dabei dürfte es recht geschmacksabhängig bewertet werden, wie man auf den Ausbau des Keyboardgeklimpers und auf die Konfrontation des üblichen harschen Gesangs mit seinem sauberen Pendant reagiert („Can’t Stand The Sight“ & „Redshift“) – für mich sind beide Lieder trotz der schicken Gitarrenarbeit und des ambitionierteren Ansatzes noch „nur“ eher legitime, ordentliche Versuche als echte Kracher. Keine zwei Urteile sollte es dagegen über die schnellen Übergänge geben, die meist nicht anders als hervorragend beschrieben werden können: Die kleinen Tritte aufs Gaspedal, Dreher an der Härteschraube, Massierungen des Grooves oder Entschlackungen des Gesamtbildes treffen fast jedes Mal ins Schwarze und sind definitiv das Highlight von „Resolve In Crimson“, exemplarisch darf man sich „A Scent Of Scorn“, „Reap My Scars“ und „Aiming A Fist In Enmity“ (!) zu Gemüte führen.

Trotz fehlender Ohrwürmer oder besonders beeindruckender Musizierkunst, die ungeachtet der angesprochenen Versuche eben doch auf ein ziemlich strikt durchgezogenes Basismuster zurückgreift, verdienen DESTINITY deshalb auch mehr als warme Worte, selbst wenn es wieder nicht für den großen Sprung nach vorne reicht.
-