Trail Of Tears - Oscillation

Trail Of Tears - Oscillation
Gothic Metal
erschienen am 26.04.2013 bei Massacre Records
dauert 59:39 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Waves Of Existence
2. Scream Out Loud
3. Crimson Leads On The Trail Of Tears
4. Oscillation
5. Path Of Destruction
6. Vultures Guard My Shadow
7. The Dawning
8. Room 306
9. Our Grave Philosophy
10. Lost In Life
11. Eradicate
12. Sleep Forever (Bonus)
13. Broken Mirror (Bonus)

Die Bloodchamber meint:

TRAIL OF TEARS haben schon eine Menge durchgemacht und auch schon einiges ausprobiert. Dennoch scheint es noch gewaltig im Inneren zu brodeln, denn ihr siebentes Album "Oscillation" ist hauptsächlich eins: wütend!
"Scream Out Loud" ist der Titel des zweiten Songs und nicht nur dort schreien die beiden Protagonisten Ronny und Cathrine ihre Wut, woher sie auch kommen mag, unverblümt in die Menge. Während er sich mit aggressiven Growls Luft macht, scheint sie alle Mikrofone dieser Welt allein durch Schallwellen pulverisieren zu wollen. Dazu böllern knackscharfe Drums und Gitarren sowie omnipräsente Keyboard-Terrassen aus den Boxen, routiniert zurecht gezwirbelt von Genre-Produzent Terje Refsnes.

Neben der für das Genre eher ungewöhnlichen Aggressivität hat "Oscillation" aber auch immer mal wieder melodischere Momente zu bieten, die zwar nachwievor immer noch Ähnlichkeiten zu ihren ewigen Konkurrenten TRISTANIA aufweisen, ihnen aber deutlich besser zu Gesicht stehen als das unspannende Geböllere ohne echte Abwechslung in den Riffs. Dennoch, in der Summe gibt sich das Album nicht wirklich viel Mühe, es zum Freund haben zu wollen. Unabhängig vom klinisch sauberen, künstlichen und distanzierten Sound oder dem häufigen Anschreien des Zuhörers versprüht auch der Songaufbau nur selten so etwas wie Sympathie. Ja, man merkt den Bandmitgliedern an, dass sie mit Herzblut hinter der Sache stehen, aber während der Laufzeit von einer knappen Stunde wird das Meiste einfach mit einem verständnisvollen Kopfnicken abgehakt. Ganz nach dem Motto: "Jepp, dumme Sache das. Aber geht mich nichts an".

Bewegende Momente muss man somit mit der Lupe suchen. Das erwähnte "Scream Out Loud" besitzt z.B. einen sehr markanten Gesangspart. Auch "Lost In Life" ist so ein Kandidat. Dessen Dynamik und balladeske Melodie verleitet zum Stehenbleiben und Hinhören. Da wirft man auch gern mal nen Wertungspunkt in den Gitarrenkoffer. Den Rest der Spielzeit würde man zwar sicher nicht einschlafen, beim Weggehen aber auch nichts Essentielles verpassen. Mehr als auf Hochglanz produzierter Durchschnitt ist das nämlich nicht.
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