Airbourne - Black Dog Barking
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Ready To Rock
2. Animalize
3. No One Fits Me (Better Than You)
4. Back In The Game
5. Firepower
6. Live It Up
7. Woman Like That
8. Hungry
9. Cradle To The Grave
10. Black Dog Barking
11. Jack Attack
12. You Got The Skills (To Pay The Bills)
13. Party In The Penthouse
Die Bloodchamber meint:
Über die alte „Regel“, das dritte Album sei für das „Make it or break it“ zuständig, können AIRBOURNE herzlich lachen, denn schon nach zwei Alben sind die AC/DC Epigonen durch die Decke gegangen , nicht zuletzt dank ihrer vor Lebenslust überschäumenden Liveshows, bei denen weder Mensch noch Material geschont werden. Dennoch stellt sich natürlich die Frage, was nach den ersten zwei, von juvenilem Überschwang geprägten Hitfeuerwerken vom dritten Streich zu erwarten ist, und der erste Eindruck fällt sogar noch unauffälliger aus als beim Vorgänger, auch weil die Energieentladungen nicht mehr so ekstatisch sind. Ähnlich wie bei „No Guts. No Glory.“ korrigiert sich das aber, nachdem man dem bellenden Hund ein wenig Auslauf gewährt hat - zumindest einigermaßen.
Nach der textlichen wie musikalischen Fingerübung „Ready To Rock“ und dem unauffälligen „Animalize“ ist „No One Fits Me (Better Than You)“ der eigentliche Startschuss für den typischen Wein, Weib und Gesang AIRBOURNE Humor (unübertroffen: „Diamond In The Rough“ vom Debüt), der bei den jungen Australiern fast so wichtig ist wie der mitreißende Schwung der Musik. Danach entwickelt sich „Black Dog Barking“ aber unerfreulicherweise weiterhin nur halbwegs zu dem erwarteten Selbstläufer. Zu großen Teilen möchte man das dem hörbar eingetretenen Reifeprozess zuschreiben. Der Eindruck, das Bier wäre beim Komponieren ähnlich verschwenderisch geflossen wie auf den Konzerten, kommt jedenfalls nur noch selten auf. Stattdessen hat man das Gefühl, so merkwürdig und unwillkommen das bei AIRBOURNE klingt, als wäre ein gewisses Maß an Kalkül eingezogen, was sich von den erwähnten Anfängen über „Firepower“ bis zum zwar ziemlich guten, doch auch nach Selbstkopie klingenden „Live It Up“ und dem semiprickelnden „Hungry“ wie ein roter Faden durch das Album zieht. Unabhängig davon, was man vom Reifen anderer Bands hält, verlieren AIRBOURNE dadurch eine Menge von ihrem Vollgas in allen Lebenslagen-Charme, der ein wichtiger Bestandteil der Bandidentität ist. Natürlich kann niemand außer Keith Richards über Jahre und Jahrzehnte jeden Tag gnadenlos einen draufmachen und das dann regelmäßig 1:1 in Albumform wiedergeben, aber das bedeutet ja nicht, dass man das auch hören muss. Eine nicht wegzuredende Teilschuld daran hat allerdings der Mainstream erfahrene Produzent Brian Howes, der die Ecken und Kanten (zu) glatt geschliffen und die schmutzige Karosserie (zu) blank poliert hat. Beim nächsten Mal bitte wieder einen echten Rocker an die Regler, und nicht so einen HINDER, DAUGHTRY, NICKELBACK und PUDDLE OF MUDD Vogel!
Gerettet wird „Black Dog Barking“ am Ende vom Hithändchen der Musiker, das ein paar Mal doch die richtigen Wege gefunden hat, selbst wenn es schon seltsam ist, dass mit „You Got The Skills (To Pay The Bills)“ und „Party In The Penthouse“ zwei der besten Lieder wieder in den Bonustracks verborgen wurden - für die reguläre Version darf man daher auch einen halben Wertungspunkt abziehen. Es gibt dementsprechend nichts dran rumzudeuteln, dass „Black Dog Barking“ das deutlich schwächste Album der AIRBOURNE Diskographie ist, womit sie qualitativ noch in diesem Jahr mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von den spanischen Kollegen ’77 überholt werden. Das war so nicht zu erwarten und ist trotz der weiterhin vorhandenen Klasse eine Enttäuschung. Mal schauen, ob die Australier das live wettmachen können.
Nach der textlichen wie musikalischen Fingerübung „Ready To Rock“ und dem unauffälligen „Animalize“ ist „No One Fits Me (Better Than You)“ der eigentliche Startschuss für den typischen Wein, Weib und Gesang AIRBOURNE Humor (unübertroffen: „Diamond In The Rough“ vom Debüt), der bei den jungen Australiern fast so wichtig ist wie der mitreißende Schwung der Musik. Danach entwickelt sich „Black Dog Barking“ aber unerfreulicherweise weiterhin nur halbwegs zu dem erwarteten Selbstläufer. Zu großen Teilen möchte man das dem hörbar eingetretenen Reifeprozess zuschreiben. Der Eindruck, das Bier wäre beim Komponieren ähnlich verschwenderisch geflossen wie auf den Konzerten, kommt jedenfalls nur noch selten auf. Stattdessen hat man das Gefühl, so merkwürdig und unwillkommen das bei AIRBOURNE klingt, als wäre ein gewisses Maß an Kalkül eingezogen, was sich von den erwähnten Anfängen über „Firepower“ bis zum zwar ziemlich guten, doch auch nach Selbstkopie klingenden „Live It Up“ und dem semiprickelnden „Hungry“ wie ein roter Faden durch das Album zieht. Unabhängig davon, was man vom Reifen anderer Bands hält, verlieren AIRBOURNE dadurch eine Menge von ihrem Vollgas in allen Lebenslagen-Charme, der ein wichtiger Bestandteil der Bandidentität ist. Natürlich kann niemand außer Keith Richards über Jahre und Jahrzehnte jeden Tag gnadenlos einen draufmachen und das dann regelmäßig 1:1 in Albumform wiedergeben, aber das bedeutet ja nicht, dass man das auch hören muss. Eine nicht wegzuredende Teilschuld daran hat allerdings der Mainstream erfahrene Produzent Brian Howes, der die Ecken und Kanten (zu) glatt geschliffen und die schmutzige Karosserie (zu) blank poliert hat. Beim nächsten Mal bitte wieder einen echten Rocker an die Regler, und nicht so einen HINDER, DAUGHTRY, NICKELBACK und PUDDLE OF MUDD Vogel!
Gerettet wird „Black Dog Barking“ am Ende vom Hithändchen der Musiker, das ein paar Mal doch die richtigen Wege gefunden hat, selbst wenn es schon seltsam ist, dass mit „You Got The Skills (To Pay The Bills)“ und „Party In The Penthouse“ zwei der besten Lieder wieder in den Bonustracks verborgen wurden - für die reguläre Version darf man daher auch einen halben Wertungspunkt abziehen. Es gibt dementsprechend nichts dran rumzudeuteln, dass „Black Dog Barking“ das deutlich schwächste Album der AIRBOURNE Diskographie ist, womit sie qualitativ noch in diesem Jahr mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von den spanischen Kollegen ’77 überholt werden. Das war so nicht zu erwarten und ist trotz der weiterhin vorhandenen Klasse eine Enttäuschung. Mal schauen, ob die Australier das live wettmachen können.