Bring Me The Horizon - Sempiternal
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Can You Feel My Heart
2. The House Of Wolves
3. Empire (Let Them Sing)
4. Sleepwalking
5. Go To Hell, For Heavens Sake
6. Shadow Moses
7. And The Snakes Start To Sing
8. Seen It All Before
9. Anti-Vist
10. Crooked Young
11. Hospital For Souls
Die Bloodchamber meint:
Lohnt es sich überhaupt, zu BRING ME THE HORIZON und ihrem neuen Album ein Review zu schreiben? Eine eigene Meinung hat sowieso jeder Metaller zu den streitbaren Gesellen um Fronter Oli Sykes. Auch von „Sempiternal“ konnte man sich schon ein Bild machen, sei es mittels legalem Stream oder via illegalem Download. Da von letzterem scheinbar schon seit Wochen so mancher in den unendlichen Weiten des Internets kursiert, wurde mutmaßlich aus diesem Grund der Release kurzerhand vorgezogen, damit überhaupt noch jemand das Album auch kauft.
Es soll ja aber noch diese Spezies geben, die geduldig wartend eine physische Version des Albums zu erwerben gedenkt. Und diese vom Aussterben bedrohte Rasse könnte möglicherweise interessieren, in welche Richtung BRING ME THE HORIZON sich weiterentwickelt haben. Denn die bisherige Diskografie der Briten zeugt nicht eben von Stillstand, und auch mit „Sempiternal“ treten sie nicht auf der Stelle. Dass die Jungs ein Händchen für durchaus mainstreamtaugliche Songs oder zumindest Songfragmente haben, ist schon länger bekannt. Der Opener „Can You Feel My Heart“ dürfte aber nicht nur dank seines Titels, sondern vor allem auch wegen seiner tanzflächenkompatiblen Arrangements und Sykes süßlichem Gesang eine Faust ins Gesicht der BMTH-Fans der ersten Stunde sein. In der Folgezeit wird der Härtegrad zwar immer wieder in die Höhe geschraubt, und mit „Shadow Moses“ hat das Quintett auch einen richtig starken Song am Start, mit Deathcore hat das Ganze aber nichts mehr zu tun. Stattdessen ist man mittlerweile dem Post-Hardcore sehr nahe, vieles erinnert an THRICE oder auch FROM FIRST TO LAST, in manchem ruhigeren Moment erscheinen gar BRAND NEW vor dem geistigen Auge des Hörers. Dieser Eindruck wird nicht nur durch den noch höheren Anteil an elektronischen Spielereien vermittelt, sondern vor allem auch durch die Stimme Sykes, der mehr denn je mit Clean Vocals arbeitet und sein infernalisches Gefauche der ersten Alben ad acta gelegt hat. Dadurch wirken neben den nachdenklich-atmosphärischen Songs die etwas mehr auf den Putz hauenden „The House Of Wolves“ und vor allem „Anti-Vist“ ein wenig stumpf und nutzen sich entsprechend schneller ab, was aber zu verschmerzen ist, da die restlichen Songs trotz sehr hohen Mitsingfaktors deutlich mehr Substanz haben.
Diese Entwicklung wird sicher einige Fans vor den Kopf stoßen, aber eines muss man BRING ME THE HORIZON lassen: Erwartungshaltungen haben sie noch nie geschert, stattdessen machen die Jungs, wonach ihnen der Sinn steht. Und wenn man ein wenig objektiv an die Sache herangeht (was zugegebenermaßen bei dieser Band nicht ganz einfach ist), so muss man sich eingestehen, dass ihnen auch „Sempiternal“ gut gelungen ist. Ein wenig mehr Metal hätte es jedoch gerne sein dürfen – aber wer weiß, wohin der Weg BRING ME THE HORIZON in den nächsten Jahren noch so führt…
Es soll ja aber noch diese Spezies geben, die geduldig wartend eine physische Version des Albums zu erwerben gedenkt. Und diese vom Aussterben bedrohte Rasse könnte möglicherweise interessieren, in welche Richtung BRING ME THE HORIZON sich weiterentwickelt haben. Denn die bisherige Diskografie der Briten zeugt nicht eben von Stillstand, und auch mit „Sempiternal“ treten sie nicht auf der Stelle. Dass die Jungs ein Händchen für durchaus mainstreamtaugliche Songs oder zumindest Songfragmente haben, ist schon länger bekannt. Der Opener „Can You Feel My Heart“ dürfte aber nicht nur dank seines Titels, sondern vor allem auch wegen seiner tanzflächenkompatiblen Arrangements und Sykes süßlichem Gesang eine Faust ins Gesicht der BMTH-Fans der ersten Stunde sein. In der Folgezeit wird der Härtegrad zwar immer wieder in die Höhe geschraubt, und mit „Shadow Moses“ hat das Quintett auch einen richtig starken Song am Start, mit Deathcore hat das Ganze aber nichts mehr zu tun. Stattdessen ist man mittlerweile dem Post-Hardcore sehr nahe, vieles erinnert an THRICE oder auch FROM FIRST TO LAST, in manchem ruhigeren Moment erscheinen gar BRAND NEW vor dem geistigen Auge des Hörers. Dieser Eindruck wird nicht nur durch den noch höheren Anteil an elektronischen Spielereien vermittelt, sondern vor allem auch durch die Stimme Sykes, der mehr denn je mit Clean Vocals arbeitet und sein infernalisches Gefauche der ersten Alben ad acta gelegt hat. Dadurch wirken neben den nachdenklich-atmosphärischen Songs die etwas mehr auf den Putz hauenden „The House Of Wolves“ und vor allem „Anti-Vist“ ein wenig stumpf und nutzen sich entsprechend schneller ab, was aber zu verschmerzen ist, da die restlichen Songs trotz sehr hohen Mitsingfaktors deutlich mehr Substanz haben.
Diese Entwicklung wird sicher einige Fans vor den Kopf stoßen, aber eines muss man BRING ME THE HORIZON lassen: Erwartungshaltungen haben sie noch nie geschert, stattdessen machen die Jungs, wonach ihnen der Sinn steht. Und wenn man ein wenig objektiv an die Sache herangeht (was zugegebenermaßen bei dieser Band nicht ganz einfach ist), so muss man sich eingestehen, dass ihnen auch „Sempiternal“ gut gelungen ist. Ein wenig mehr Metal hätte es jedoch gerne sein dürfen – aber wer weiß, wohin der Weg BRING ME THE HORIZON in den nächsten Jahren noch so führt…