Shade Empire - Omega Arcane
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Ruins
2. Dawnless Days
3. Until No Life Breeds
4. Ash Statues
5. Disembodiment
6. Malicious Winds
7. Traveler Of Unlight
8. Devolution
9. Slumbering Giant
10. Nomad
11. Omega Arcane
Die Bloodchamber meint:
SHADE EMPIRE liefen bisher bei mir eher unter "ganz ordentlich", dementsprechend gemäßigt war das Interesse für das neue Album. Umso gnadenloser haben die Finnen dann aber mit "Omega Arcane" gezeigt, dass in Ihnen weit mehr als Durchschnitt steckt, denn ihr viertes Album ist ein vollends beeindruckendes Teil geworden. In wenigen vergleichenden Worten könnte man den musikalischen Stil als die Quintessenz aus DIMMU BORGIRs "Death Cult Armageddon", den beiden letzten SEPTICFLESH Alben und modernen, wuchtigen Film-Soundtracks ala "Transformers" zusammenfassen. Dennoch, auch wenn sich oftmals ziemlich auffällige Parallelen zu anderen Künstlern herstellen lassen, "Omega Arcane" ist in seiner gesamten Präsenz mehr als nur die Summe seiner Einzelteile.
Bereits beim episch ausholenden Opener "Ruins", bei dem man förmlich die Kamerafahrt über malerische Gebirge und den letzten Überresten einer Zivilisation vor Augen hat, zeigen uns SHADE EMPIRE, dass sie dieses Mal keine Kosten und Mühen gescheut haben, um ein wahrhaft einnehmendes Werk zu erschaffen. Seien es die knackige, aber auch etwas sterile Doublebass, wilde Riffs und brutale, aggressive Vocals in den vielen Adrenalin treibenden Abschnitten. Oder auch die heroischen Melodiebögen, die zum Beispiel "Ash Statues" charakterisieren. Selbst in den minutenlangen atmosphärischen Instrumentalparts hat man nie das Gefühl, hier hat es sich jemand leicht gemacht. Die Songs bemühen sich stets um ein Höchstmaß an Abwechslung, springen immer wieder zwischen verschiedenen Tempi und Stimmungen hin und her und versuchen stets den Spagat hinzubekommen, den Hörer einerseits zu überraschen, ihn aber auch irgendwie im Fluss zu behalten.
Alles wirkt bis ins letzte Detail durchgeplant und tausendmal angepasst. Stets werkelt irgendwo im Hintergrund ein Orchester oder diverse elektronische Spielereien, manches Mal gar beides gleichzeitig. Selbst die vielen schnellen Knüppelpassagen bleiben nicht verschont und werden stets im Hintergrund ausgiebig ausstaffiert. Gelegentlich entsteht dabei zwar manchmal der Eindruck, mit den Finnen wären ein paar Mal die Elche durchgegangen, und sie hätten lieber etwas weniger Material reinstopfen sollen. Dies bleibt aber eher die Ausnahme, und wer es schafft, einen dreizehneinhalb Minuten Song wie "Disembodiement" zu erschaffen, bei dem nicht eine einzige Sekunde Langeweile (sondern eher der Wunsch nach mehr) aufkommt, dem kann man auch mal ein wenig Übereifer verzeihen.
Zumal man auch nicht vergessen darf, dass es "Omega Arcane" mit seinen 11 Songs auf insgesamt knapp 77 Minuten Spielzeit bringt. Vor allem bei aggressiver Musik ist es da nicht wirklich einfach, den Hörer bei der Stange zu halten. SHADE EMPIRE habe das Problem aber geschickt umschifft, indem sie immer wieder das Tempo und den Druck herausnehmen. Für teils auch längere Zeiträume wird dann zum Beispiel die Melodie und Orchester oder Keyboard in den Vordergrund gestellt, während die Gitarren in Lauerstellung verharren oder sich dezent im Hintergrund halten. Ganz wie in einem Actionfilm, wo sich zwischendurch trotz allen Termindrucks auch mal die Zeit genommen wird, das Gesicht der zu rettenden Frau ausgiebig abzuschlecken, bevor es dann wieder ans gnadenlose Weitermetzeln geht. Im finalen titelgebenden Abschluss wird man dank eingestreuter Akustik-Gitarre, Piano und melancholischer Gitarrenmelodie sogar fast schon ein wenig traurig, angesichts der Erwartung der in Kürze wieder in den Raum einfallenden, bedrückenden Stille. Dann bleibt einem fast nichts anderes übrig, als noch einmal von vorn zu beginnen. Oder man stellt sich einfach hin, den Blick gen Norden gerichtet und murmelt ein stilles "Danke" Richtung Finnland.
Persönlicher Nachtrag: Vor dem Verfassen dieser Zeilen schwebte mir bereits eine recht hohe Wertungsnote vor Augen. Eine 9 war schon so gut wie gesetzt, die Details sollten noch entschieden werden. Nun aber, nach dem Fertigstellen des Reviews unter den Klängen des Albums, kombiniert mit dem Wissen, dass ich seit 6 Jahren keine volle Punktzahl mehr vergeben habe und dass mir schon sehr lange kein Album mehr untergekommen ist, das derart meinen musikalischen Nerv getroffen hat und das ich derart oft und begeistert gehört habe wie "Omega Arcane", zücke ich jetzt einfach mal unverfroren eine glatte 10.
Bereits beim episch ausholenden Opener "Ruins", bei dem man förmlich die Kamerafahrt über malerische Gebirge und den letzten Überresten einer Zivilisation vor Augen hat, zeigen uns SHADE EMPIRE, dass sie dieses Mal keine Kosten und Mühen gescheut haben, um ein wahrhaft einnehmendes Werk zu erschaffen. Seien es die knackige, aber auch etwas sterile Doublebass, wilde Riffs und brutale, aggressive Vocals in den vielen Adrenalin treibenden Abschnitten. Oder auch die heroischen Melodiebögen, die zum Beispiel "Ash Statues" charakterisieren. Selbst in den minutenlangen atmosphärischen Instrumentalparts hat man nie das Gefühl, hier hat es sich jemand leicht gemacht. Die Songs bemühen sich stets um ein Höchstmaß an Abwechslung, springen immer wieder zwischen verschiedenen Tempi und Stimmungen hin und her und versuchen stets den Spagat hinzubekommen, den Hörer einerseits zu überraschen, ihn aber auch irgendwie im Fluss zu behalten.
Alles wirkt bis ins letzte Detail durchgeplant und tausendmal angepasst. Stets werkelt irgendwo im Hintergrund ein Orchester oder diverse elektronische Spielereien, manches Mal gar beides gleichzeitig. Selbst die vielen schnellen Knüppelpassagen bleiben nicht verschont und werden stets im Hintergrund ausgiebig ausstaffiert. Gelegentlich entsteht dabei zwar manchmal der Eindruck, mit den Finnen wären ein paar Mal die Elche durchgegangen, und sie hätten lieber etwas weniger Material reinstopfen sollen. Dies bleibt aber eher die Ausnahme, und wer es schafft, einen dreizehneinhalb Minuten Song wie "Disembodiement" zu erschaffen, bei dem nicht eine einzige Sekunde Langeweile (sondern eher der Wunsch nach mehr) aufkommt, dem kann man auch mal ein wenig Übereifer verzeihen.
Zumal man auch nicht vergessen darf, dass es "Omega Arcane" mit seinen 11 Songs auf insgesamt knapp 77 Minuten Spielzeit bringt. Vor allem bei aggressiver Musik ist es da nicht wirklich einfach, den Hörer bei der Stange zu halten. SHADE EMPIRE habe das Problem aber geschickt umschifft, indem sie immer wieder das Tempo und den Druck herausnehmen. Für teils auch längere Zeiträume wird dann zum Beispiel die Melodie und Orchester oder Keyboard in den Vordergrund gestellt, während die Gitarren in Lauerstellung verharren oder sich dezent im Hintergrund halten. Ganz wie in einem Actionfilm, wo sich zwischendurch trotz allen Termindrucks auch mal die Zeit genommen wird, das Gesicht der zu rettenden Frau ausgiebig abzuschlecken, bevor es dann wieder ans gnadenlose Weitermetzeln geht. Im finalen titelgebenden Abschluss wird man dank eingestreuter Akustik-Gitarre, Piano und melancholischer Gitarrenmelodie sogar fast schon ein wenig traurig, angesichts der Erwartung der in Kürze wieder in den Raum einfallenden, bedrückenden Stille. Dann bleibt einem fast nichts anderes übrig, als noch einmal von vorn zu beginnen. Oder man stellt sich einfach hin, den Blick gen Norden gerichtet und murmelt ein stilles "Danke" Richtung Finnland.
Persönlicher Nachtrag: Vor dem Verfassen dieser Zeilen schwebte mir bereits eine recht hohe Wertungsnote vor Augen. Eine 9 war schon so gut wie gesetzt, die Details sollten noch entschieden werden. Nun aber, nach dem Fertigstellen des Reviews unter den Klängen des Albums, kombiniert mit dem Wissen, dass ich seit 6 Jahren keine volle Punktzahl mehr vergeben habe und dass mir schon sehr lange kein Album mehr untergekommen ist, das derart meinen musikalischen Nerv getroffen hat und das ich derart oft und begeistert gehört habe wie "Omega Arcane", zücke ich jetzt einfach mal unverfroren eine glatte 10.