Blodsrit - Diktat Deliberi

Blodsrit - Diktat Deliberi
Black Metal
erschienen im Dezember 2012 bei Unexploded Records
dauert 42:26 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Livsbesmittad
2. Skapelseförfall
3. Blod Och Aska
4. Vit Skit
5. Ulvens Tid
6. Evangeli
7. I Evighet
8. Ritual

Die Bloodchamber meint:

Die Schweden BLODSRIT zocken sich seit knapp 15 Jahren mehr oder weniger erfolgreich durchs schwarze Unterholz und haben es in dieser Zeit zu sieben Vollwertriegeln gebracht. Deren jüngster hört auf den Titel "Diktat Deliberi" und bietet - in positiver wie negativer Hinsicht - genau das, was die Band ausmacht: Erdigen, nicht allzu schnellen Black Metal mit einem gewissen Hang zu melodischer Verpackung.

Als erster Anhaltspunkt für das resultierende Klangbild bieten sich kurioserweise die Norweger ELITE an, auch wenn der BLODSRITsche Melodienfundus vergleichsweise un-folkig angelegt ist. Stattdessen frönen sowohl Gitarrenarbeit als auch der pointiert eingesetzte Klargesang (sehr schön: "Ulvens Tid") - der im Übrigen ebenso unaufdringlich bleibt wie die gelegentlichen Keyboardfetzen - einer Mitt-1990er-Ästhetik, die Bands wie RAGNAROK, THRONE OF AHAZ zu "On Twilight Enthroned"-Zeiten oder die ebenfalls nicht unbedingt nach vorn gewandten VREID ins Gedächtnis ruft. Unterstützt wird dieser Eindruck von immer wieder eingeflochtenen Akustikgitarren, die allerdings nur in wenigen Passagen - "Livsbesmittad" und "I Evighet" seien erwähnt - ein temporäres Eigenleben entwickeln dürfen und sich ansonsten mit Ornamentstatus begnügen müssen.
Klingt soweit ziemlich unspektakulär? - Ist es auch. Und selbst wenn die saftige Necromorbus-Produktion dem Ganzen gehörig Fülle und eine gewisse Boshaftigkeit mitgibt, treten BLODSRIT mit "Diktat Deliberi" bei genauer Betrachtung solide auf der Stelle. Wirklich schlimm indes ist das nicht, da dieser Form des Schwarzmetalls (zumindest in meinen Augen) eine ganz eigene Form der Zeitlosigkeit anhaftet - Innovationen oder in spektakulärer Weise hervorstechende Kost solltet (und werdet?) ihr von den Schweden einfach nicht erwarten. Umso weniger, wenn ihr mit dem in sich recht homogenen Backkatalog vertraut seid.

"Diktat Deliberi" ist folglich eine anständige und dabei zutiefst traditionelle Fortsetzung des Bandschaffens, die vorrangig durch die Produktion im Hier und Jetzt verankert wird. Wer mit dieser regressiven Form von Kontinuität klar kommt, darf sich freuen (und der Wertung noch ein, zwei Punkte hinzufügen): Die 40 ausfallfreien Minuten lassen sich aufgrund der vertrauten Atmosphäre wunderbar weghören, Drive und Melodik sind fachmännisch ausbalanciert, die garstigen Vocals geben dank durchaus vorhandener Variation ebenfalls keinen Anlass zur Kritik.

Für die klar umrissene Zielgruppe und all jene, die noch eine angeschwärzte Frühlingsrolle fürs Auto suchen, heißt es zugreifen – einen Vorgeschmack findet ihr bei Bedarf hier:

“Diktat Deliberi“ Albumteaser
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