Ghost - Infestissumam
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Infestissumam
2. Per Aspera Ad Inferi
3. Secular Haze
4. Jigolo Har Megiddo
5. Ghuleh / Zombie Queen
6. Year Zero
7. Body And Blood
8. Idolatrine
9. Depth Of Satan's Eyes
10. Monstrance Clock
Die Bloodchamber meint:
Die schwedischen GHOST sind relativ schnell relativ groß geworden. Das lag zum einen natürlich an dem Umstand, dass sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren - nämlich zu einem Zeitpunkt, zu dem jede 70er-orientierte Hard Rock-Band über den grünen Klee gelobt und als das nächste große Ding gehandelt wurde. Bereits dadurch war der Gruppe ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit sicher, dank weiterer Faktoren wie der permanenten Maskierung der Bandmitglieder oder der Live-Performances, die unheiligen Messen gleichkommen, konnte man sich zusätzlich von anderen „Bands der Stunde“ abheben. Nicht zuletzt der Streit um die Namensrechte auf dem US-Markt sorgte dafür, dass GHOST bzw. GHOST B.C., wie sie sich seither in den USA nennen müssen, stets im Gespräch blieben.
Bei all dem Drumherum liegt natürlich die Befürchtung nahe, dass die Musik auf der Strecke bleiben könnte, doch auf ihrem im Frühling diesen Jahres veröffentlichten Zweitwerk „Infestissumam“ führt das Sextett seine Erfolgsformel des schon recht guten Debüts „Opus Eponymous“ nicht nur fort, es verfeinert diese auch. Das bedeutet für das abwechslungsreichere Material von „Infestissumam“, dass noch mehr Wert auf Eingängigkeit gelegt wird und GHOST immer wieder ungeniert in Richtung Pop blicken. Dazu trägt natürlich auch die wieder unverschämt gut ins Ohr gehende Schweineorgel seinen Teil bei, hauptverantwortlich für diesen Eindruck ist jedoch der dieses Mal etwas sanftmütigere Gesang von Papa Emeritus II, der den Hörer mit seinen oftmals langgezogenen Vocals geradezu in seinen Bann zieht.
Dadurch geraten die ohnehin schon nicht besonders spektakulären Gitarrenriffs noch weiter in den Hintergrund des Geschehens, was angesichts des starken Songwritings aber nicht weiter ins Gewicht fällt. Wenn man nämlich nicht gerade mit beiden Beinen fest im Metal verwurzelt ist, sollte man insbesondere von der bockstarken Mitte des Albums mit „Jigolo Har Megiddo“, „Ghuleh / Zombie Queen“, „Year Zero“ und „Body And Blood“ nachhaltig beeindruckt werden können. Und wem der zugegebenermaßen nicht sonderlich heftig zur Sache gehende Rock eben nicht hart genug ist, der kann sich an den Lyrics erfreuen, die satanischer kaum ausfallen könnten. Was wohl auch der Grund dafür ist, dass GHOST hier und da tatsächlich das Label Black Metal angeheftet bekommen, wovon sie aus musikalischer Sicht aber kaum weiter entfernt sein könnten.
Tatsächlich deutet die vor kurzem veröffentlichte EP „If You Have Ghost“ sogar eher darauf hin, dass GHOST in Zukunft noch poppiger zu Werke gehen könnten, als sie es sowieso schon tun. Wie wünschenswert das sein könnte, wird dann das Drittwerk zeigen, Mainstream-Potential ist aber schon jetzt so viel vorhanden, dass selbst die eine oder andere Riff-Harke sicher nicht geschadet hätte. Doch auch so hat mir „Infestissumam“ dieses Jahr nicht nur viel Spaß bereitet, sondern auch die Vorfreude darauf geschürt, sich demnächst mal wieder live beweihräuchern zu lassen!
Bei all dem Drumherum liegt natürlich die Befürchtung nahe, dass die Musik auf der Strecke bleiben könnte, doch auf ihrem im Frühling diesen Jahres veröffentlichten Zweitwerk „Infestissumam“ führt das Sextett seine Erfolgsformel des schon recht guten Debüts „Opus Eponymous“ nicht nur fort, es verfeinert diese auch. Das bedeutet für das abwechslungsreichere Material von „Infestissumam“, dass noch mehr Wert auf Eingängigkeit gelegt wird und GHOST immer wieder ungeniert in Richtung Pop blicken. Dazu trägt natürlich auch die wieder unverschämt gut ins Ohr gehende Schweineorgel seinen Teil bei, hauptverantwortlich für diesen Eindruck ist jedoch der dieses Mal etwas sanftmütigere Gesang von Papa Emeritus II, der den Hörer mit seinen oftmals langgezogenen Vocals geradezu in seinen Bann zieht.
Dadurch geraten die ohnehin schon nicht besonders spektakulären Gitarrenriffs noch weiter in den Hintergrund des Geschehens, was angesichts des starken Songwritings aber nicht weiter ins Gewicht fällt. Wenn man nämlich nicht gerade mit beiden Beinen fest im Metal verwurzelt ist, sollte man insbesondere von der bockstarken Mitte des Albums mit „Jigolo Har Megiddo“, „Ghuleh / Zombie Queen“, „Year Zero“ und „Body And Blood“ nachhaltig beeindruckt werden können. Und wem der zugegebenermaßen nicht sonderlich heftig zur Sache gehende Rock eben nicht hart genug ist, der kann sich an den Lyrics erfreuen, die satanischer kaum ausfallen könnten. Was wohl auch der Grund dafür ist, dass GHOST hier und da tatsächlich das Label Black Metal angeheftet bekommen, wovon sie aus musikalischer Sicht aber kaum weiter entfernt sein könnten.
Tatsächlich deutet die vor kurzem veröffentlichte EP „If You Have Ghost“ sogar eher darauf hin, dass GHOST in Zukunft noch poppiger zu Werke gehen könnten, als sie es sowieso schon tun. Wie wünschenswert das sein könnte, wird dann das Drittwerk zeigen, Mainstream-Potential ist aber schon jetzt so viel vorhanden, dass selbst die eine oder andere Riff-Harke sicher nicht geschadet hätte. Doch auch so hat mir „Infestissumam“ dieses Jahr nicht nur viel Spaß bereitet, sondern auch die Vorfreude darauf geschürt, sich demnächst mal wieder live beweihräuchern zu lassen!
Im Fadenkreuz
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Matthias Salomon [ms]
Experte für das Gesamtwerk von Udo Dirkschneider.
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche