Kalmah - Seventh Swamphony
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Seventh Swamphony
2. Deadfall
3. Pikemaster
4. Hollo
5. Windlake Tale
6. Wolves On The Throne
7. Black Marten's Trace
8. The Trapper
Die Bloodchamber meint:
Selbst wenn es dieses Mal drei Jahre bis zum neuen Album gedauert hat, sind KALMAH sich darin treu geblieben, entweder im März oder im Juni zu veröffentlichen. Dabei weiß doch jedes Kind, dass Sümpfe im Sommer ganze Mückenregimente in die Schlacht ums Blut schicken, so dass jeder vernunftbegabte Mensch sich nach Möglichkeit davon fern hält. Aber gut, die Finnen haben mittlerweile ausreichend Selbstbewusstsein, ihr Swamp Metal Etikett fast schon zu offensiv zu verkaufen.
Während man den Albumtitel „Seventh Swamphony“ als gelungenes Wortspiel betrachten kann, das auch wegen des besonders in langsameren oder ruhigeren Phasen recht symphonischen Einsatzes von Neu-Keyboarder Veli-Matti Kananen ziemlich treffend ist, darf man sich gerne über die vermeintlich neu entdeckte „epische Traurigkeit“ wundern. Zum einen weil KALMAH in der Vergangenheit bereits einen leichten Hang zum Getragenen offenbarten, und zum anderen weil sie in den ersten drei Liedern loslegen, als hätten sie einen großen Krug BODOMwasser in einem Zug geleert und müssten jetzt schnellstmöglich dessen Wirkung für die Nachwelt festhalten - zum Glück ohne die Hektik der Laiho-Bande. Erst bei „Hollo“ stellt sich Verständnis für die „epische Traurigkeit“ ein, wobei ich eher zum Adjektiv „würdevoll“ greifen würde, weil für (mein Verständnis von) Epik schlicht zu viel passiert. Da „Hollo“ mit seinen gut sieben Minuten neben dem ebenfalls etwas längeren, phasenweise auf leisen Sohlen schleichenden „The Trapper“ mit Abstand aus den ansonsten zeitlich ziemlich kompakten und überwiegend schwungvollen Liedern herausragt, darf man das aber getrost als Worthülse betrachten, weil es auf mehreren Ebenen nur eingeschränkt funktioniert.
Es hat außerdem keinerlei Auswirkungen für die mitreißende Dynamik der übrigen Lieder, denn auf „Seventh Swamphony“ sind KALMAH genau dann in Bestform, wenn sie den Swamplord von der Leine lassen, der sich bei aller Atmosphäre als feuriges Biest entpuppt, das keinen Widerspruch duldet. Das hat nichts mit langsamem Ziehen in ein feuchtes Grab zu tun, sondern mit dem Sichten und Erlegen der willfährigen Beute in Sekundenschnelle. Die Gestaltung der Lieder als Wechsel zwischen Knüppelei und geradlinigem Voranpreschen, mit (sehr) melodischen Verbindungen durch Gitarre wie Keyboard („Deadfall“) und vielen gefälligen Gitarrenideen, unterhält beim ersten wie beim siebten Hören bestens, obwohl die Brimboriumklippe manchmal bedrohlich nah ist.
Weil KALMAH auf „Seventh Swamphony“ niemals nachlassen - selbst das eher auf Atmosphäre als auf Druck ausgelegte „Wolves On The Throne“ hat viel Biss - und Pekka Kokko stimmlich zurecht eher auf aggressives Gift als auf grollende Unterwelt setzt, ist das Album nicht nur eine gelungene Fortsetzung der von der großen Masse oft übersehenen, zuverlässigen Qualitätsarbeit der Finnen. Ich würde mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen und es als Indiz dafür hernehmen, dass klassischer Melodic Death längst nicht so mausetot ist, wie er heutzutage inmitten der zahllosen aufstrebenden Old School Death Metal Bands und der Weiterentwicklungen einstiger Szeneikonen aus Göteborg manchmal gemacht wird. Deshalb greife ich gerne und aus Überzeugung auf das Fazit zum letzten Album zurück: All hail the swamplord!
Während man den Albumtitel „Seventh Swamphony“ als gelungenes Wortspiel betrachten kann, das auch wegen des besonders in langsameren oder ruhigeren Phasen recht symphonischen Einsatzes von Neu-Keyboarder Veli-Matti Kananen ziemlich treffend ist, darf man sich gerne über die vermeintlich neu entdeckte „epische Traurigkeit“ wundern. Zum einen weil KALMAH in der Vergangenheit bereits einen leichten Hang zum Getragenen offenbarten, und zum anderen weil sie in den ersten drei Liedern loslegen, als hätten sie einen großen Krug BODOMwasser in einem Zug geleert und müssten jetzt schnellstmöglich dessen Wirkung für die Nachwelt festhalten - zum Glück ohne die Hektik der Laiho-Bande. Erst bei „Hollo“ stellt sich Verständnis für die „epische Traurigkeit“ ein, wobei ich eher zum Adjektiv „würdevoll“ greifen würde, weil für (mein Verständnis von) Epik schlicht zu viel passiert. Da „Hollo“ mit seinen gut sieben Minuten neben dem ebenfalls etwas längeren, phasenweise auf leisen Sohlen schleichenden „The Trapper“ mit Abstand aus den ansonsten zeitlich ziemlich kompakten und überwiegend schwungvollen Liedern herausragt, darf man das aber getrost als Worthülse betrachten, weil es auf mehreren Ebenen nur eingeschränkt funktioniert.
Es hat außerdem keinerlei Auswirkungen für die mitreißende Dynamik der übrigen Lieder, denn auf „Seventh Swamphony“ sind KALMAH genau dann in Bestform, wenn sie den Swamplord von der Leine lassen, der sich bei aller Atmosphäre als feuriges Biest entpuppt, das keinen Widerspruch duldet. Das hat nichts mit langsamem Ziehen in ein feuchtes Grab zu tun, sondern mit dem Sichten und Erlegen der willfährigen Beute in Sekundenschnelle. Die Gestaltung der Lieder als Wechsel zwischen Knüppelei und geradlinigem Voranpreschen, mit (sehr) melodischen Verbindungen durch Gitarre wie Keyboard („Deadfall“) und vielen gefälligen Gitarrenideen, unterhält beim ersten wie beim siebten Hören bestens, obwohl die Brimboriumklippe manchmal bedrohlich nah ist.
Weil KALMAH auf „Seventh Swamphony“ niemals nachlassen - selbst das eher auf Atmosphäre als auf Druck ausgelegte „Wolves On The Throne“ hat viel Biss - und Pekka Kokko stimmlich zurecht eher auf aggressives Gift als auf grollende Unterwelt setzt, ist das Album nicht nur eine gelungene Fortsetzung der von der großen Masse oft übersehenen, zuverlässigen Qualitätsarbeit der Finnen. Ich würde mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen und es als Indiz dafür hernehmen, dass klassischer Melodic Death längst nicht so mausetot ist, wie er heutzutage inmitten der zahllosen aufstrebenden Old School Death Metal Bands und der Weiterentwicklungen einstiger Szeneikonen aus Göteborg manchmal gemacht wird. Deshalb greife ich gerne und aus Überzeugung auf das Fazit zum letzten Album zurück: All hail the swamplord!