GWAR - Battle Maximus

GWAR - Battle Maximus
Metal
erschienen am 08.11.2013 bei Metal Blade Records
dauert 51:22 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. Madness At The Core Of Time
3. Bloodbath
4. Nothing Left Alive
5. They Swallowed The Sun
6. Torture
7. Raped At Birth
8. I, Bonesnapper
9. Mr. Perfect
10. Battle Maximus
11. Triumph Of The Pig Children
12. Falling
13. Fly Now

Die Bloodchamber meint:

Es gibt wohl keinen näherliegenden Tag als Halloween, um über das neue GWAR Album zu sprechen. Dabei ist „Battle Maximus“ in den USA bereits Mitte September erschienen, erscheint bei uns am 08. November und das vermeintlich schaurige Halloween ist für viele Menschen kaum mehr als eine Ausrede, um sich auch außerhalb der Karnevalshochburgen verkleidet zu besaufen. Schönen Dank auch, Globalisierung!

Zurück auf der irdischen Ebene sind auch die Monsterkrieger aus dem All und stellen sich storytechnisch ihrem „bisher wohl größten Feind, dem heimtückischen ‚Mr. Perfect‘.“ Auswirkungen hat das in erster Linie auf die aktuellen Liveshows, während die realen Umstände seit dem (überraschend) unterhaltsamen „Bloody Pit Of Horror“ trauriger Natur sind: Der langjährige Leadgitarrist Cory „Flattus Maximus“ Smoot starb im November 2011 an den Folgen einer Herzattacke, was der Band bei den Aufnahmen indirekt täglich vor Augen geführt wurde, denn die Aufnahmen fanden in den neuen bandeigenen Slave Pit Studios statt, bei deren Planung Cory eine Hauptrolle einnahm. Der vom „Horn Of Hate“ beschworene Auswahlprozess auf Leben und Tod ließ schließlich Brent von CANNABIS CORPSE in seiner Reinkarnation als Pustulus Maximus siegreich dastehen.

Damit genug der Vorrede und auf ins Album, dem Produzent Dave Gibson und Mixer Glen Robinson (u.a. VOIVOD & ANNIHILATOR) einen Sound auf den Leib geschneidert haben, der – so muss man es leider sagen – mindestens so unausgegoren wie das musikalische Geschehen wirkt. Das Schlagzeug klingt furchtbar künstlich, teilweise zudem ziemlich schmalbrüstig, und den Gitarren mangelt es (deutlich) an Punch und Schneidkraft. Würde wenigstens die Musik ähnlich viel Spaß machen wie auf dem Vorgänger, könnte man das noch einigermaßen verkraften, aber „Battle Maximus“ ist eher eine späte Bestätigung meiner von „Bloody Pit Of Horror“ eigentlich schon ausgeräumten Vorurteile: Die Show kommt an erster Stelle, die Musik bestenfalls an zweiter. Ein paar nette Leads („Madness At The Core Of Time), Steigerungsläufe („Raped At Birth“) und lockere Skate-Thrash Momente („Bloodbath“) reichen nicht, um zahlreiche unausgegoren wirkende Unauffälligkeiten, Merkwürdigkeiten („Nothing Left Alive“) und Trägheiten („Falling“) auszugleichen, die für die Geschichte hoffentlich mehr Sinn machen als in ihrer Liedform.

Ich habe keine Ahnung, wer die Zielgruppe für „Battle Maximus“ ist. Vielen Fans der Band reicht es, mit diversen künstlichen Köperflüssigkeiten live eingesaut zu werden. Andere haben noch nie Verständnis für das Spektakel GWAR gehabt, woran wird das neue Album mit Sicherheit nichts ändern. Vielleicht ist die Erde auch einfach noch nicht bereit für eine Rückkehr der Monster aus dem All.
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