Denke ich im Nachhinein an diese EP, denke ich eigentlich stets nur an "The Elder Scrolls", da EQUILIBRIUM sich des Themas dieses Rollenspiels angenommen haben und es in "Himmelsrand" zu einem gelungenen Instrumental verwurstet haben. Ich musste beim ersten Mal schon kurz überlegen, woher mir diese verdammte Melodie nur so bekannt vorkommt, dann jedoch fiel der Groschen und hängt nun fest eingeklemmt in einer modrigen Ritze des "Waldschrein"s.

Dass nun der Rest des Songmaterials dieser EP weitaus kurzlebiger durch den Äther rauscht, dürfte aber vor allem daran liegen, dass EQUILIBRIUM Kenner nicht wirklich viel Neues bekommen. "Der Sturm" ist eine Neuaufnahme mit aktuellem Sänger, "Zwergenhammer" ein bisher noch unveröffentlichtes Stück aus der Mottenkiste, der Titeltrack gleich in zwei Versionen, einmal mit allem Drum und Dran und einmal in einer Akustikversion, enthalten.

Allen gemein ist die gewohnte bandtypische Vorstellung von fröhlichem Pagan Metal, bei dem man sich wohl am besten eine Axt an die Unterschenkel bindet - als Kompromiss, ob man beim Hören nun eher ums Lagerfeuer das Tanzbein schwingen oder mit dem Schwert in der Hand in die Schlacht ziehen möchte. Heroische Gute-Laune-Musik mit peppigem Rhythmus, flitzenden Gitarren, verspielten Keyboards und kratzigem Gesang. Das ist seit jeher das Markenzeichen der Bayern und auch der "Waldschrein" schaut in genau die gleiche Richtung.

Wer also nach dem letzten Studiowerk bereits ein leichtes Zittern verspürt, der kann sich als kurzes Appetithäppchen diese EP mal einverleiben. Ansonsten sollte man vielleicht besser auf das nächste richtige Album warten.