Oha. Der Vorgänger, betitelt mit dem etwas kitschigen Namen "Black Emotions", kam noch simpel und straight rockig daher. "Souls Highway" befährt zwar weiterhin diesen eingeschlagenen Highway, allerdings mit viel mehr Finesse, Ausgewogenheit, Frische, Emotionalität und (Goth-) Rockappeal.

Die zehn Tracks vertreten und repräsentieren allesamt nahezu brilliant das Flair, welches vom Cover versprüht wird: helle, aber doch düstere Wege der Seele im Wandel der Existenz (*schwill*). Irgendwie stelle ich mir beim Genuss dieses Albums eine trockene, wüstenartige Hitze vor. Rührt wohl vom Feeling des Covers. Die Songs sind fast ausnahmslos recht langsam und im "Schneckentempo" gehalten; beinhalten jedoch keine doomigen Anteile. Im Gegenteil - besonders der enorm tiefe und dunkle Gesang des Sängers erinnert zusammen mit der Musik an Type O Negative. Dazu sorgen einige Keyboardsamples und das SEHR angenehme und wohlklingende Gezirpe von Sangesgespielin Lotta Höglin für eine gemütliche, aber rockende Atmo. Schade nur, dass der Gitarrensound arg kraft- und saftlos ausgefallen ist.

Alles in allem kein "reinventing of the gothic music", aber echt schön gemachter Gothic Metal-Rock mit einer nahezu perfekten Frauenstimme. Das Digipak bietet zudem eine Coverversion von ABBA's "Gimme gimme gimme" in einer sehr langsamen Gothic-Variante. Klingt witzig *g*