Hail Of Bullets - III - The Rommel Chronicles
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Swoop Of The Falcon
2. Pour Le Mérite
3. DG-7
4. To The Last Breath Of Man And Beast
5. DAK
6. The Desert Fox
7. Tobruk
8. Farewell To Africa
9. The Final Front
10. Death Of A Field Marshal
Die Bloodchamber meint:
Martialisch sind die allermeisten Death Metal-Lyrics. Der Krieg wird dabei zum bestimmenden Thema und in keinen der Kriege steckt so viel Death wie in den beiden Weltkriegen. In der Konzeptualisierung des Kriegs nahm sich der gute Martin van Drunen nun einen militärischen Protagonisten, dessen Aufstieg, Ruhm und Fall in einer Ära beispielloser Gewalt stattfand, vor - „III. The Rommel Chronicles.“ Dass Rommel nebenbei bemerkt noch als kein Hardliner-Nazi gesehen wird und sein militärisches Geschick von keinem ernsthaft angezweifelt werden kann, verhilft den Niederländern dazu, ohne Reflexion in dokumentarischer Art von Heldenruhm und Ausdauerkraft zu berichten.
Musikalisch entfernen sich HAIL OF BULLETS immer mehr von dem kaum wegzudenkenden ASPHYX-Einfluss, hin zu immer mehr BOLT THROWER, immer mehr Walze mit der simpelsten und zugleich ansteckendsten Harmonie. Im Gesamteindruck erscheint die Platte durch diese Effekte äußerst kurzweilig, obwohl mit einer Dreiviertelstunde eigentlich ein 08/15 Geschoss vorliegt. Ein wichtiges Element haben die Niederländer erneut auf ihr Album festhalten können: Kein Song gleicht dem vorigen, doch das Gesamtkonzept ist geradlinig und ausstaffiert mit Ideen des gleichen Schlages. Der monströse Groove tut diesem Eindruck natürlich sein übriges. Es gibt eine Handvoll Gitarrensoli, die dann umso mehr Wirkung erzielen, wenn das Riffgebolze kurzzeitig unterbrochen wird.
Mit dem Sangesorgan von van Drunen wird ein zweischneidiges Schwert geliefert. Auch wenn ich selbst ein großer Fan dieser einmaligen Stimme bin, kann ich es nachvollziehen, wenn andere davon auf Dauer entnervt werden. Doch in einem krachenden „DG-7“ kann ich mir gar kein anderes Stimmwerk vorstellen, ein so schmerzverzerrtes und unheilschwangeres „Gespensterdivision“ in sich ausbreitende Stille zu flüstern und schließlich zu gröhlen. Meine ambivalente Auffassung über die musikalisch aufgearbeitete Biografie des so schwer greifbaren Wüstenfuchses kann letztendlich der sanglichen Darbietung nicht ganz standhalten. Natürlich gehört in ein solch nicht generalisierbares Thema auch Reflexion und Kritik, doch wenn das in den Texten nicht auffindbar ist, dann kommt es mit der Musik rüber.
Dabei kann ich übrigens kaum glauben, dass Martin van Drunen aus reinem Eigeninteresse die Texte schreibt und der kompositorische Prozess nicht auf dieses Konzept hinarbeitet. Das ist natürlich mehr Lob denn Tadel, denn wenn die Band schöpferisch so ineinandergreift, dann ist das für uns, die Hörer, ein Genuss – und für die Erschaffer ein Zeichen von hervorragender kreativer Schnittmenge. Zusammenfassend springt meinerseits ein gutes Urteil über „III The Rommel Chronicles“ raus und zugleich die Prophezeiung, dass uns die Mannen noch viele gute Alben bescheren werden, sollte das Niveau nicht aus heiterem Himmel drastisch absinken oder – Gott bewahre – ein Schlussstrich gezogen werden.
Musikalisch entfernen sich HAIL OF BULLETS immer mehr von dem kaum wegzudenkenden ASPHYX-Einfluss, hin zu immer mehr BOLT THROWER, immer mehr Walze mit der simpelsten und zugleich ansteckendsten Harmonie. Im Gesamteindruck erscheint die Platte durch diese Effekte äußerst kurzweilig, obwohl mit einer Dreiviertelstunde eigentlich ein 08/15 Geschoss vorliegt. Ein wichtiges Element haben die Niederländer erneut auf ihr Album festhalten können: Kein Song gleicht dem vorigen, doch das Gesamtkonzept ist geradlinig und ausstaffiert mit Ideen des gleichen Schlages. Der monströse Groove tut diesem Eindruck natürlich sein übriges. Es gibt eine Handvoll Gitarrensoli, die dann umso mehr Wirkung erzielen, wenn das Riffgebolze kurzzeitig unterbrochen wird.
Mit dem Sangesorgan von van Drunen wird ein zweischneidiges Schwert geliefert. Auch wenn ich selbst ein großer Fan dieser einmaligen Stimme bin, kann ich es nachvollziehen, wenn andere davon auf Dauer entnervt werden. Doch in einem krachenden „DG-7“ kann ich mir gar kein anderes Stimmwerk vorstellen, ein so schmerzverzerrtes und unheilschwangeres „Gespensterdivision“ in sich ausbreitende Stille zu flüstern und schließlich zu gröhlen. Meine ambivalente Auffassung über die musikalisch aufgearbeitete Biografie des so schwer greifbaren Wüstenfuchses kann letztendlich der sanglichen Darbietung nicht ganz standhalten. Natürlich gehört in ein solch nicht generalisierbares Thema auch Reflexion und Kritik, doch wenn das in den Texten nicht auffindbar ist, dann kommt es mit der Musik rüber.
Dabei kann ich übrigens kaum glauben, dass Martin van Drunen aus reinem Eigeninteresse die Texte schreibt und der kompositorische Prozess nicht auf dieses Konzept hinarbeitet. Das ist natürlich mehr Lob denn Tadel, denn wenn die Band schöpferisch so ineinandergreift, dann ist das für uns, die Hörer, ein Genuss – und für die Erschaffer ein Zeichen von hervorragender kreativer Schnittmenge. Zusammenfassend springt meinerseits ein gutes Urteil über „III The Rommel Chronicles“ raus und zugleich die Prophezeiung, dass uns die Mannen noch viele gute Alben bescheren werden, sollte das Niveau nicht aus heiterem Himmel drastisch absinken oder – Gott bewahre – ein Schlussstrich gezogen werden.
Im Fadenkreuz
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Matthias Salomon [ms]
Experte für das Gesamtwerk von Udo Dirkschneider.
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails