Van Canto - Dawn Of The Brave

Van Canto - Dawn Of The Brave
Metal
erschienen am 07.02.2014 bei Napalm Records
dauert 49:48 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Dawn Of The Brave
2. Fight For Your Life
3. To The Mountains
4. Badaboom
5. The Final Countdown (Europe Cover)
6. Steel Breaker
7. The Awakening
8. The Other Ones
9. Holding Out For A Hero (Bonnie Tyler Cover)
10. Unholy
11. My Utopia
12. Into The West (Lord Of The Rings Soundtrack Cover)
13. Paranoid (Black Sabbath Cover)

Die Bloodchamber meint:

Rakata rakata badam-tsung badum. VAN CANTO meldet sich endlich nach drei Jahren Wartezeit zurück. „Dawn of the Brave“ löst somit den Vorgänger „Break the Silence“ ab, und inhaltlich hat sich natürlich wenig verändert. Zumindest in der Besetzung, beziehungsweise den Instrumenten. Oder sollte man eher sagen, den Sängern?

Das Album startet mit dem titelgebenden Song, welcher eher ruhig und atmosphärisch wirkt. Ja, das funktioniert auch mit einer reinen Gesangstruppe (vom Schlagzeug mal abgesehen). Rasanter geht es dann erst bei „Fight for your Life“ zu und für einen kurzen Moment vergisst man, dass es hier gar keine Bassgitarre gibt. Was im Bassbereich aus den Boxen kommt, wummert ordentlich, da muss sich VAN CANTO nicht vor anderen Bands verstecken. Beide Leadsänger geben auch gleich mal Vollgas und zeigen eindrucksvoll ihren kräftigen Stimmumfang. Natürlich sind die stilistischen Merkmale dieser Musik ähnlich wie auf den vorherigen Alben. Ebenso ist es schwierig für eine Band in dieser Besetzung, sich in einer bedeutenden Art und Weise weiter zu entwickeln. Was bleibt ihnen also anderes übrig, als mit vollster Überzeugung und Hingabe das Maximum aus ihren Stimmbändern zu holen? Man merkt deutlich, dass der Schwerpunkt dieser Songs auf Eingängigkeit und Leichtigkeit liegt. Hier gibt es keine komplizierten Strukturen und der Rhythmus bewegt sich ständig im gewohnten Rahmen, das fördert nicht nur die Live Performance sondern auch den Wohlfühlcharakter. Zwischen hervorragenden Eigenkompositionen wie „Badaboom“ und „Steelbreaker“ gibt es immer wieder Klassiker der Musikgeschichte zu hören. Auch wenn „The Final Countdown“ im ersten Moment etwas befremdlich wirken mag, so wird die Wirkung damit nicht verfehlt. Das Album, mit einer Laufzeit von knapp 50 Minuten, wird dadurch merklich aufgelockert und der Genuss von bekannten Songs sorgt für kurzweilige Unterhaltung. Der Form halber sollte erwähnt werden, dass sich natürlich auch die Covers auf allerhöchstem Niveau bewegen. Gerade der letzte Song des Albums, „Paranoid“, hat es mir angetan. Virtuosität trifft auf eine ebenbürtige Produktion und was herauskommt ist ein Album, dass im Vergleich zum Vorgänger einen weiteren Schritt nach vorne verbuchen kann.

VAN CANTO stärken mit „Dawn of the Brave“ ihren eigenen guten Ruf und können mit Sicherheit neue Fans für sich gewinnen. Auch die alteingesessenen Anhänger dieser acapella Kombo werden sich an diesem Album erfreuen, bringt es doch abwechslungsreiches und neuartiges Material in die heimische CD Sammlung. Nichtsdestotrotz bleibt das alte Problem bestehen. Nämlich die Tatsache, dass sich unter den vielen (Power) Metalern dieser Welt nur eine kleine Schnittmenge befindet, die sich mit der Idee hinter VAN CANTO überhaupt anfreunden kann. Das ist auch der Grund, wieso es wieder einmal keine Bewertung für dieses Album geben wird. Fans dieser Musikrichtung werden es lieben, und alle anderen werden nach wenigen Sekunden entnervt die CD aus dem Fenster werfen. Für mich persönlich stellt „Dawn of the Brave“ ein erstklassiges Album dar, zumindest wenn man es in kleinen Portionen von jeweils 20 Minuten genießen darf.
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